Gesundheitsministerium empfiehlt nun Mammographien für Personen ab 40 Jahren

Das Gesundheitsministerium empfiehlt Frauen zwischen 40 und 49 Jahren Mammographien über das Einheitliche Gesundheitssystem (SUS), auch wenn keine Anzeichen oder Symptome von Brustkrebs vorliegen. Laut Ministerium sind in dieser Altersgruppe 23 Prozent der Fälle von Brustkrebs, und eine frühzeitige Erkennung erhöht die Heilungschancen.
Bis dahin galt die Empfehlung, die Prüfung ab dem 50. Lebensjahr abzulegen.
Die Maßnahme ist Teil einer Reihe von Maßnahmen, die am Dienstag (23.) angekündigt wurden und die Diagnose und Versorgung verbessern sollen. Für Frauen über 40 wird empfohlen, die Untersuchung auf Anfrage und in gemeinsamer Entscheidung mit dem Arzt durchzuführen.
„Die Patientin sollte über die Vor- und Nachteile eines Screenings aufgeklärt werden. Frauen in diesem Alter hatten im öffentlichen Gesundheitssystem Schwierigkeiten mit dem Test, weil die Familienanamnese abgeklärt werden musste oder bereits Symptome vorhanden sein mussten“, heißt es in einer Erklärung des Ministeriums.
Laut Ministerium machen Mammographien über das SUS bei Patientinnen unter 50 Jahren 30 % der Gesamtzahl aus, was allein im Jahr 2024 mehr als einer Million entspricht.
Aktives TrackingEine weitere angekündigte Maßnahme ist die Ausweitung der Altersgrenze für das aktive Screening – also die Vorsorgeuntersuchung alle zwei Jahre mit einer Mammographie. Die bisherige Altersgrenze lag bei 69 Jahren. Jetzt liegt sie bei 74 Jahren. Daten des Ministeriums zeigen, dass fast 60 Prozent der Brustkrebsfälle zwischen 50 und 74 Jahren auftreten.
„Der erweiterte Zugang zur Mammographie bringt Brasilien näher an internationale Praktiken heran, wie sie beispielsweise in Australien übernommen wurden, und bekräftigt unser Engagement für eine frühzeitige Diagnose und umfassende Versorgung brasilianischer Frauen. Brustkrebs ist mit 37.000 Fällen pro Jahr die häufigste und führende Todesursache bei Frauen“, betonte das Ministerium.
Die Zahlen zeigen, dass im Jahr 2024 im SUS rund 4 Millionen Screening-Mammographien und 376.700 diagnostische Untersuchungen durchgeführt wurden.
Gesundheitsminister Alexandre Padilha während der Bekanntgabe der Empfehlungen zur Mammographie in der SUS – Foto: Marcelo Camargo/Agência Brasil
Das Ministerium kündigte außerdem die Bereitstellung von 27 Frauengesundheits-Trucks in 22 Bundesstaaten im Rahmen des Programms „Agora Tem Especialistas“ an. Die Initiative zielt darauf ab, den Zugang zu Konsultationen, Untersuchungen und Operationen zu erweitern und so die Wartezeiten für die Versorgung im SUS (Unified Health System) zu verkürzen.
Die ersten Tests fanden in Goiânia statt. Nächsten Monat werden die Lkw in verschiedene Bundesstaaten des Landes ausgeliefert. Im Oktober sollen bis zu 120.000 Fahrten durchgeführt werden. Die Investition beträgt 18 Millionen Real.
„Die mobilen Einheiten werden ein breites Spektrum an Dienstleistungen zur Früherkennung von Brust- und Gebärmutterhalskrebs anbieten, darunter Mammographie, Ultraschall, Brustpunktion und -biopsie, Kolposkopie sowie persönliche und telemedizinische medizinische Konsultationen“, berichtete das Ministerium.
BiopsieEine weitere Initiative ist die Anschaffung von 60 Biopsie-Kits, jeweils mit einem stereotaktischen Biopsietisch in Bauchlage und speziellen Röntgengeräten. Laut Ministerium nutzen die Geräte 2D- und 3D-Bildgebungstechnologie, was eine höhere diagnostische Genauigkeit gewährleistet und die Notwendigkeit wiederholter Eingriffe reduziert.
Modernere MedikamenteAb Oktober stellt das brasilianische Gesundheitssystem SUS auch neue Medikamente zur Behandlung von Brustkrebs zur Verfügung. Eines davon ist Trastuzumab Emtansin, das für Frauen geeignet ist, bei denen auch nach der ersten Chemotherapiephase vor der Operation noch Krankheitssymptome auftreten.
Eine weitere Gruppe von Medikamenten umfasst Cyclin-Inhibitoren (Abemaciclib, Palbociclib und Ribociclib), die für Patientinnen mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs empfohlen werden – wenn sich die Krankheit bereits auf andere Körperteile ausgebreitet hat – und die sowohl hormonrezeptorpositiv als auch hormonrezeptornegativ sind.
CartaCapital