Kaufabsichten privater Haushalte im Juli gestiegen

Mit zweistelligem Wachstum im Juli nehmen die Kaufabsichten der privaten Haushalte wieder zu. Laut dem Findomestic Observatory sind die besten Trends bei Haushaltsprodukten zu verzeichnen: Photovoltaik- und Wärmeanlagen legten um 48,9 % zu, gefolgt von Brennwert- oder Biomassekesseln (+44,3 %) und Wärmedämmung (+22,6 %). Anders ausgedrückt: Diese Kaufentscheidungen sind vom Wunsch getrieben, im nächsten Winter Heizkosten zu sparen. Als Nächstes folgen der Austausch von Fenstern und Türen sowie die Installation einer Wärmepumpe. Der Wunsch nach Renovierungen nimmt wieder zu (15,7 %), was den wachsenden Fokus auf Energieeffizienz und Heimwerkerbedarf bestätigt. Auch das Interesse an vier- und zweirädrigen Fahrzeugen kehrt zurück, doch die Suche nach einem Kompromiss zwischen Preis und Käuferbedürfnissen geht weiter. Motorräder und Motorroller verzeichneten einen Zuwachs von 37,2 %, Neuwagen um 19,4 % und Gebrauchtwagen um 17 %. Auch Wohnen spielt eine Rolle, allerdings handelt es sich dabei um relativ hohe Beträge, beispielsweise für den Kauf von Klein- und Großgeräten sowie PCs und Smartphones. Das Interesse an Tablets (-1,4 %) und Kameras (-7,2 %) nimmt ab. Kurz vor August sind die Kaufabsichten für Pauschalreisen (-0,5 %), Sportgeräte (-7,1 %) und Heimwerkerbedarf (-7,7 %) leicht rückläufig.
Der Juli ist auch der Monat der Schlussverkäufe. Familien nutzen diese Gelegenheit eifrig, doch das Interesse scheint nachzulassen: 40 % der Familien nutzen sie, während weitere 40 % auf der Suche nach Schnäppchen sind. Sechs von zehn Italienern verfügen über ein Budget von bis zu 300 Euro, und der Großteil (77 %) wird für Kleidung ausgegeben. Die Kaufabsichten liegen nach einem „schwierigen“ Juni zwar wieder im positiven Bereich (+17 %), aber die Sommerschlussverkäufe sind nicht mehr so vielversprechend wie früher, da sich die Sonderangebote im Laufe des Jahres vervielfacht haben. Deshalb geben auch 32 % an, ihr Budget im Vergleich zum Vorjahr zu reduzieren: 20 % werden „weniger“, 12 % „viel weniger“ und nur 9 % planen, mehr auszugeben als beim Winterschlussverkauf. Dies zeigt die jüngste Umfrage des Findomestic Observatory, die eine zunehmend selektive und vorsichtige Haltung gegenüber Sonderangeboten zeigt. So liegen die durchschnittlich erwarteten Ausgaben für den Sommerschlussverkauf 2025 bei 163 Euro. 61 Prozent der Kaufwilligen haben ein Budget von weniger als 300 Euro festgelegt, 29 Prozent rechnen mit maximal 100 Euro und 32 Prozent mit Ausgaben zwischen 101 und 300 Euro. Nur eine Minderheit wird mehr ausgeben: 12 Prozent werden zwischen 301 und 500 Euro investieren, während lediglich 10 Prozent diese Schwelle überschreiten.
„Sommerschlussverkauf scheint kein unverzichtbares Ereignis mehr zu sein“, erklärt Claudio Bardazzi, Leiter des Findomestic Observatory. „Nur 19 % warten sehnsüchtig darauf, während er für 46 % der Italiener nur noch eine von vielen Sonderangeboten ist, die das ganze Jahr über verfügbar sind. Hinzu kommen 17 %, die misstrauisch sind und überhöhte Preise fürchten, und 10 %, die den Black Friday bevorzugen.“ Man sollte nicht vergessen, dass Familien viele, viele Gegenstände zu Hause haben, die oft vergessen oder ungenutzt in den Schränken liegen.
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