Hochgeschwindigkeitsstrecke: Erstes Erdbebenwarnsystem auf der Strecke Rom-Neapel

Erdbebenwarnungen erstmals im italienischen Hochgeschwindigkeitsnetz. Rete Ferroviaria Italiana (RFI), eine Tochtergesellschaft der FS-Gruppe, hat entlang der Hochgeschwindigkeitsstrecke Rom–Neapel das erste nationale Erdbebenfrühwarnsystem (EWS) aktiviert. Dank eines Netzwerks hochmoderner Sensoren kann das System bereits die ersten seismischen Wellen erkennen und innerhalb von Sekunden automatisch Sicherheitsprotokolle aktivieren, um Züge, die sich dem betroffenen Gebiet nähern, zu verlangsamen oder anzuhalten. Herzstück des Systems sind die entlang der Strecke installierten Beschleunigungsmessstationen, die durch ein Glasfasernetz miteinander verbunden sind. Die erfassten Daten werden in Echtzeit übertragen und dank fortschrittlicher Software-Intelligenz sofort analysiert, um den zu sichernden Bereich präzise zu bestimmen.
Das Erdbebenfrühwarnsystem kommuniziert anschließend mit der Signalanlage der Bahn und verlangsamt oder stoppt Züge automatisch. Nach dem Ereignis kann das RFI-Personal die notwendigen Kontrollen durchführen und den Verkehr über ein spezielles Kontroll-Dashboard wiederherstellen. Diese Initiative stellt den ersten operativen Einsatz eines Frühwarnsystems auf einer italienischen Eisenbahnstrecke dar. Sie ist Teil des Innovations- und Digitalisierungsplans von RFI, der die schrittweise Einführung ähnlicher Technologien auf anderen mit ERTMS ausgestatteten Hochgeschwindigkeits- und konventionellen Strecken vorsieht.
Das System wurde in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Physik der Universität Neapel Federico II und mit technisch-wissenschaftlicher Unterstützung des JR Rtri (Railway Technical Research Institute), einem Forschungsinstitut der japanischen Eisenbahn, entwickelt.
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