Schwimm-WM: Lukas Märtens holt Gold über 400 Meter

Schwimm-Olympiasieger Lukas Märtens ist Weltmeister über 400 Meter Freistil. Der 23-Jährige schlug in Singapur nach 3:42,35 Minuten an. Damit setzte er sich vor dem zweitplatzierten Samuel Short aus Australien durch. Bronze sicherte sich der Südkoreaner Kim Woomin. Der zweite deutsche Finalteilnehmer Oliver Klemet schwamm auf Rang acht.
Märtens zeigte gleich am ersten Tag der Beckenwettbewerbe bei den Titelkämpfen in Südostasien seine Extraklasse. Für den Ausnahmeschwimmer, der in Magdeburg bei Bundestrainer Bernd Berkhahn trainiert, ist es der erste WM-Titel der Karriere. 2022 hatte Märtens Silber, 2023 und 2024 jeweils Bronze geholt. Nun erreichte er auf den Tag genau ein Jahr nach seinem Olympiasieg in der La Défense Arena mit der Goldmedaille bei der WM seinen nächsten Karriere-Meilenstein.

Unterstützt durch Wissenschaft und Höhentrainingslager: Wie um Florian Wellbrock, den viermaligen Weltmeister von Singapur, die erfolgreichste Trainingsgruppe der Welt entstand.
Wie gut Märtens auch in diesem Jahr drauf ist, zeigte er im April bereits eindrucksvoll. In 3:39,96 Minuten unterbot er den 16 Jahre alten Weltrekord von Paul Biedermann über 400 Meter Freistil – und das ohne spezielle Vorbereitung.
Seine längere Pause nach den Sommerspielen mit zahlreichen Terminen und zwei Nasenoperationen brachten ihn nicht aus dem Konzept, auch, wenn der Wiedereinstieg nicht leicht war. „Das hat auch ein bisschen was mit der Motivation zu tun“, sagt er. Märtens habe sich neue Ziele setzen müssen, „weil wenn man mit 22 Olympiasieger ist, hat man eigentlich schon fast alles erreicht auf dem Papier“.
Eines dieser neuen Ziele war der WM-Titel. Dass es gleich zum Auftakt der Beckenrennen in Singapur trotz gesundheitlicher Probleme in der Vorbereitung klappte, sorgt für zusätzliches Selbstvertrauen.
Märtens hat in der World Championships Arena noch viel vor. Auch über 800 Meter Freistil zählt er als zu den Topfavoriten. Nur Nationalteamkollege Sven Schwarz war in diesem Jahr auf dieser Strecke bislang schneller als Märtens.
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