Der Optimismus kleiner Unternehmen lässt nach, da Inflation und Unsicherheit zunehmen

Das Vertrauen kleiner Unternehmen sank im September, was auf erneute Besorgnis der Unternehmer über Inflation, Lieferketten und Herausforderungen bei der Personalbeschaffung hindeutet. Laut dem jüngsten Bericht der National Federation of Independent Business (NFIB) fiel der Small Business Optimism Index um zwei Punkte auf 98,8 – der erste Rückgang seit drei Monaten. Er liegt aber weiterhin über dem 52-Jahres-Durchschnitt der Umfrage von 98.
Der Bericht stellte außerdem fest, dass der Unsicherheitsindex um sieben Punkte auf 100 gestiegen sei, den vierthöchsten Wert seit mehr als fünf Jahrzehnten.
„Der Optimismus unter Kleinunternehmern hat im September abgenommen“, sagte Bill Dunkelberg, Chefökonom der NFIB. „Obwohl die meisten ihr eigenes Geschäft derzeit als gesund einschätzen, müssen sie mit steigendem Inflationsdruck, schwächeren Umsatzerwartungen und anhaltenden Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt umgehen. Trotz der hohen Unsicherheit bleiben Kleinunternehmer widerstandsfähig und versuchen, die Auswirkungen politischer Veränderungen auf ihre Geschäftstätigkeit besser zu verstehen.“
Für viele Unternehmer bleibt die Inflation ein anhaltendes Problem. 14 Prozent der Eigentümer gaben an, dass die Inflation ihr größtes Problem sei – drei Prozentpunkte mehr als im August –, wobei höhere Inputkosten und Probleme in der Lieferkette die größten Sorgen bereiten. Fast ein Drittel der Eigentümer (31 Prozent) gab an, in den nächsten drei Monaten Preiserhöhungen zu planen, was darauf hindeutet, dass der Kostendruck nicht nachlässt.
Auch die Probleme in der Lieferkette verschärften sich: 64 Prozent der Kleinunternehmer berichteten im September von Störungen – ein Anstieg um zehn Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat. Auch die Lagerbestände veränderten sich deutlich: Die Zahl der Kleinunternehmer, die ihre Lagerbestände als „zu niedrig“ einstufen, sank um sieben Prozentpunkte – der stärkste monatliche Rückgang in der Geschichte der Umfrage.
Trotz dieser Herausforderungen meldeten Kleinunternehmer einen Gewinnanstieg, wobei die tatsächlichen Gewinnänderungen ihren höchsten Stand seit Dezember 2021 erreichten. Der Nettogewinnrückgang betrug 16 %, eine leichte Verbesserung, die darauf hindeutet, dass sich die Unternehmen durch Preisanpassungen oder Effizienzsteigerungen an die höheren Kosten anpassen.
Die Personalbeschaffung ist weiterhin gemischt. 18 Prozent der Kleinunternehmer nannten die Arbeitsqualität als Hauptsorge, gleichauf mit den Steuern. Rund 32 Prozent der Kleinunternehmer berichteten von offenen Stellen, die sie nicht besetzen konnten – unverändert gegenüber August. 88 Prozent derjenigen, die Mitarbeiter einstellten oder einzustellen versuchten, gaben an, nur wenige oder keine qualifizierten Bewerber gefunden zu haben. Dennoch stiegen die Einstellungspläne leicht an: 16 Prozent planen, in den nächsten drei Monaten neue Stellen zu schaffen – der höchste Stand seit Januar.
Auch die Löhne stehen weiterhin unter Druck. 31 Prozent der Kleinunternehmer gaben an, ihre Gehälter erhöhen zu wollen, und 19 Prozent planen weitere Erhöhungen in den nächsten drei Monaten. Die Lohnkosten gelten für 11 Prozent der Kleinunternehmer als das dringlichste Problem – drei Prozentpunkte mehr als im August.
Die Investitionstätigkeit blieb stabil: 56 % der Kleinunternehmer tätigten in den letzten sechs Monaten Kapitalausgaben. Der Großteil dieser Ausgaben floss in Ausrüstung, Fahrzeuge und Anlagenverbesserungen. Allerdings planen nur 21 % zukünftige Kapitalausgaben – ein historisch niedriger Wert, der zur Vorsicht in den kommenden Monaten mahnt.
Auch die Kreditkosten steigen. Der Anteil der Eigentümer, die höhere Zinsen zahlen, stieg auf 7 Prozent, die durchschnittlichen kurzfristigen Kreditzinsen erreichten 8,8 Prozent. Immer mehr Eigentümer berichteten von Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme – ein Zeichen dafür, dass die verschärften finanziellen Bedingungen ihre Wachstumspläne bremsen könnten.
Auf die Frage nach der allgemeinen Gesundheit ihres Unternehmens antworteten 11 % der Eigentümer mit „ausgezeichnet“, 57 % mit „gut“, während 27 % ihr Geschäft als „mittelmäßig“ bezeichneten. Nur 4 % bewerteten ihre Geschäftslage als „schlecht“.
Steuern sind weiterhin ein großes Problem und werden von 18 % der Eigentümer als ihr größtes Problem genannt. Staatliche Regulierungen und Bürokratie gingen auf 6 % zurück, während schwache Umsätze (10 %) und die Konkurrenz durch größere Unternehmen (5 %) unverändert blieben.
Insgesamt zeichnet der Bericht ein Bild vorsichtiger Widerstandsfähigkeit kleiner Unternehmen – einer Gruppe, die mit steigenden Kosten, anhaltendem Arbeitskräftemangel und Unsicherheit über die künftige Politik konfrontiert ist. Dennoch bleiben viele optimistisch, dass sich die Bedingungen bei stabiler Nachfrage und klareren Konjunktursignalen verbessern können.
Der vollständige NFIB-Bericht ist auf der Website der Organisation hier verfügbar.
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