Diese Katze entdeckt neue Viren!

NACHRICHTENZENTRUM
Erstellt: 14. Juli 2025 14:35
Diesmal fing Pepper eine Spitzmaus, die in den Everglades heimisch ist. Sein Besitzer Lednicky brachte das kleine Säugetier ins Labor und untersuchte es. Die Ergebnisse zeigten, dass das Tier einen neuen Stamm des Orthoreovirus hatte. Diese Viren, die beim Menschen selten mit Meningitis, Enzephalitis und Magen-Darm-Infektionen in Verbindung gebracht werden, kommen bei einigen Säugetieren häufig vor.
Das neue Virus mit dem offiziellen Namen „Gainesville shrew mammalian orthoreovirus type 3, strain UF-1“ wurde laut PopSci in der Fachzeitschrift Microbiology Resource Announcements veröffentlicht. „Man ging davon aus, dass diese Viren keine Krankheiten verursachen, aber jetzt wissen wir, dass sie bei Atemwegs-, Nervensystem- und Magen-Darm-Erkrankungen eine Rolle spielen können“, sagte Emily DeRuyter, eine Doktorandin, die an der Forschung mitwirkte.
Pepper hingegen zeigte während dieser Zeit keine Anzeichen einer Erkrankung. Lednicky sagte: „Dies war eine opportunistische Studie. Wenn man ein totes Tier findet, warum untersucht man es nicht, anstatt es einfach zu begraben? Man könnte daraus viele Informationen gewinnen.“
Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich 2024, als Pepper eine tote Maus ins Haus brachte. Bei der Analyse dieser Maus wurde erstmals in den USA ein Stamm des Jeilongvirus identifiziert. Dieses Virus mit der Bezeichnung „Gainesville Rodent Jeilongvirus 1“ kann sich Berichten zufolge gleichermaßen in Nagetier-, Menschen- und Primatenzellen replizieren und ist somit potenziell artenübergreifend übertragbar.
Lednickys Team entdeckte kürzlich auch zwei neue Virusstämme bei Weißwedelhirschen aus Zuchtbetrieben. Lednicky betonte, dass sich Viren ständig weiterentwickeln: „Wer sucht, findet. Deshalb entdecken wir jeden Tag neue Viren.“
Untersuchungen zeigen auch, dass Orthoreoviren, ähnlich wie Grippeviren, eine einzelne Zelle mit zwei verschiedenen Virentypen infizieren können. Dies kann durch die Vermischung genetischen Materials zur Bildung von Hybridviren führen. 2019 wurde ein bei Hirschen in Florida entdecktes Orthoreovirus entdeckt, das genetisch nahezu identisch mit Viren aus Nerzfarmen in China und einem Löwen in Japan war. Wissenschaftler vermuten, dass diese Ähnlichkeit mit Tierfutter zusammenhängen könnte.
Um zu verstehen, wie diese Viren, die der Wissenschaft noch immer ein Rätsel sind, auf den Menschen übertragen werden und wie gefährlich sie sein können, bedarf es weiterer Forschung. Wachsame Jagdkatzen wie Pepper könnten dabei den Weg für neue Entdeckungen ebnen.
hurriyet