Zwei Schwarze Löcher verschmolzen und schufen einen Riesen, der 225 Mal größer war als die Sonne

Wissenschaftler haben die Verschmelzung zweier supermassiver Schwarzer Löcher entdeckt, zwei der furchterregendsten Phänomene im Weltraum. Das entstandene Schwarze Loch, mehr als 225-mal so groß wie die Sonnenmasse, ist das größte jemals mithilfe von Gravitationswellen beobachtete Paar Schwarzer Löcher.
Dieses Signal mit der Bezeichnung GW231123 wurde von den Observatorien LIGO Hanford (Washington) und LIGO Livingston (Louisiana) registriert. Die Signaldauer betrug jedoch nur 0,1 Sekunden, was die Interpretation der Daten für Wissenschaftler sehr schwierig machte.
Laut Daily Mail sagte Professor Mark Hannam von der Cardiff University: „Dies ist das größte Doppelsternsystem Schwarzer Löcher, das wir jemals mit Gravitationswellen beobachtet haben. Es stellt eine ernsthafte Herausforderung für unser Verständnis der Entstehung Schwarzer Löcher dar. Standardmodelle der Sternentwicklung können solch massereiche Schwarze Löcher nicht erklären.“
Laut Professor Hannam lässt sich die Entstehung solch großer Schwarzer Löcher durch die Verschmelzung kleinerer Schwarzer Löcher erklären. Dies legt die Notwendigkeit nahe, die Theorien zur Entwicklung Schwarzer Löcher zu überprüfen.
Schwarze Löcher sind mysteriöse Himmelskörper mit einer so starken Schwerkraft, dass selbst Licht ihnen nicht entkommen kann. Sie zählen zu den rätselhaftesten Strukturen im Universum und sind bekannt für ihre Fähigkeit, große Massen auf kleinstem Raum zu vereinen.
Sie kehren 400.000 Mal schneller zurück als die ErdeDie Schwarzen Löcher in dieser Verschmelzung zeichnen sich nicht nur durch ihre Masse, sondern auch durch ihre extrem schnelle Rotation aus. Sie rotieren mit einer Geschwindigkeit, die etwa 400.000 Mal der Erdrotationsgeschwindigkeit entspricht. Dr. Charlie Hoy von der Universität Portsmouth stellte fest, dass diese schnelle Rotation die Interpretation des Signals erschwert: „Sie nähern sich der Rotationsgrenze, die Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie zulässt.“
Bisher wurden etwa 300 Verschmelzungen Schwarzer Löcher mittels Gravitationswellen beobachtet. Dieses Ereignis übertrifft jedoch mit seiner enormen Größe alle bisherigen Rekorde. Die bisher größte Verschmelzung Schwarzer Löcher hatte nur die 140-fache Masse der Sonne.
Es gibt jedoch auch deutlich größere Schwarze Löcher, die mit anderen Methoden entdeckt wurden. So konnte beispielsweise im vergangenen Jahr in einer Studie der Universität Cambridge mit dem James-Webb-Weltraumteleskop ein Schwarzes Loch mit der 400 Millionen Sonnenmasse beobachtet werden.
Schwarze Löcher sind nicht nur riesig. Wissenschaftler sagen, dass mikroskopisch kleine Schwarze Löcher, kleiner als ein Wasserstoffatom, sogar in unseren Häusern zu finden sind. Schätzungen gehen sogar davon aus, dass jährlich bis zu 1.000 winzige Schwarze Löcher jeden Quadratmeter unseres Planeten durchqueren – unbemerkt.
Diese bemerkenswerte Entdeckung einer Verschmelzung Schwarzer Löcher wird auf der 24. Internationalen Konferenz für Allgemeine Relativitätstheorie und Gravitation in Glasgow vorgestellt.
SÖZCÜ