Versteckte Gefahr für das Herz durch mangelnde Mundhygiene identifiziert

Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass mangelnde Mundhygiene und Zahnfleischerkrankungen weitreichende Folgen für Herz und Blutgefäße haben und eine ganze Reihe gefährlicher Krankheiten verursachen können.
Testbanner unter dem Titelbild
Die Mundgesundheit hat einen direkten Einfluss auf die allgemeine Gesundheit und dieser Zusammenhang ist in den letzten Jahren immer deutlicher geworden. Derzeit liegt der Schwerpunkt auf einer schweren Form der Zahnfleischerkrankung, der Parodontitis, die nicht nur ein lokales Problem darstellt, sondern auch ein Risikofaktor für die Entwicklung von koronaren Herzkrankheiten, Herzinfarkten, Schlaganfällen und infektiöser Endokarditis ist.
Berichte und Statistiken deuten auf eine Zunahme von Erkrankungen hin, die auf mangelnde Mundhygiene zurückzuführen sind, und zeigen, dass die Vernachlässigung der Zahnhygiene oft gefährlicher ist als bisher angenommen. Langfristig können derartige Erkrankungen zu entzündlichen Prozessen der Blutgefäße und inneren Organe, insbesondere des Herzens, führen, was die Notwendigkeit einer rechtzeitigen Prävention und Behandlung unterstreicht.
Das auffälligste Beispiel hierfür war die Hypothese, dass die Beulenpest mit modernen Munderkrankungen in Verbindung stehe. Es wird erklärt, dass die Pest im Mittelalter Millionen von Menschenleben forderte, und die moderne Wissenschaft weist darauf hin, dass die Bakterien, die Zahnfleischerkrankungen verursachen, und ihre Auswirkungen auf den Körper möglicherweise ähnliche pathologische Mechanismen haben.
Als eines der wichtigsten Glieder in dieser Kette gilt die Entzündung des Zahnfleischgewebes bei einer Parodontitis. Ständige Reizungen und Plaquebildung führen zu Gewebeentzündungen und zur Zerstörung der Zahnfleischstruktur, was wiederum Bakterien und ihren Toxinen das Eindringen in die Blutbahn erleichtert. Dieses Verhalten schwächt die Gefäßwände und trägt zur Entstehung von Arteriosklerose bei, dem Hauptmechanismus für die Entstehung der koronaren Herzkrankheit.
Es wurde nachgewiesen, dass orale Bakterien wie Streptokokken das Gefäßendothel schädigen, wenn sie in die Blutbahn gelangen. Dies trägt zur Bildung von Plaque an den Arterienwänden bei, verengt das Lumen und erhöht das Risiko eines akuten Herzinfarkts oder Schlaganfalls. Darüber hinaus können Bakterien in extremen Fällen in das Herz eindringen und eine infektiöse Endokarditis verursachen – eine schwere Entzündung der inneren Auskleidung des Organs, die ein sofortiges Eingreifen und eine lange Antibiotikabehandlung oder sogar eine Operation erfordert.
Epidemiologische Studien belegen einen Zusammenhang zwischen Zahnfleischerkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. So ist beispielsweise die Wahrscheinlichkeit, an einer koronaren Herzkrankheit zu erkranken, bei Menschen mit Parodontitis doppelt so hoch wie bei Menschen mit einer gesunden Mundhöhle.
Da Entzündungen und Bakterien in den Blutkreislauf gelangen können, verstärken sie die Entzündung der inneren Gefäße, was zu einer schnellen Bildung und Ausbreitung von Plaque führt. Dadurch erhöht sich für den Patienten das Risiko eines akuten Herzinfarkts oder Schlaganfalls oder es sind komplexe chirurgische Eingriffe zur Gefäßreinigung erforderlich.
Die Gründe für mangelnde Mundhygiene sind nach wie vor falsche Ernährung, Rauchen, Alkoholmissbrauch, Stress, Vitaminmangel und mangelnde Zahnpflege.
„Insbesondere Rauchen schwächt das Zahnfleischgewebe erheblich und beeinträchtigt die Immunantwort. Alkohol verursacht Mundtrockenheit, was das Bakterienwachstum fördert und das Mikrobiom verschlechtert“, erklären Experten. Ärzte weisen darauf hin, dass die rechtzeitige Beseitigung von Entzündungen und die Behandlung von Zahnfleischerkrankungen systemische Entzündungen reduzieren und somit das Risiko von Thrombosen und Herzinfarkten verringern kann.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass ein Ungleichgewicht namens Dysbiose zu verstärkten Entzündungen und negativen Auswirkungen auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit beiträgt. Zukünftige Forschungen sollen Experten zufolge genetische Faktoren untersuchen, die die Anfälligkeit für Mund- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen beeinflussen, sowie deren Wechselwirkung mit Lebensstil und Umwelt.
mk.ru