Warum Sie plötzlich überall Blattläuse sehen: 5 Ursachen

Plötzlich sieht man es überall: junge Triebe voller Blattläuse, klebrige Blätter, gekräuselte Blätter … Viele Gärtner haben in diesem Frühjahr mit einer regelrechten Blattlausplage zu kämpfen. Aber glauben Sie nicht, dass es jedes Jahr Blattläuse gibt? Das stimmt. Doch die heutigen Zahlen sind bemerkenswert – und kein Zufall. In diesem Artikel gehen wir auf die fünf Ursachen der Blattlaus-Explosion ein. Und wir zeigen Ihnen, was Sie dagegen tun können – ganz ohne Pestizide.
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Erfahren Sie, warum Ihre Pflanzen in diesem Frühjahr vermehrt Blattläuse haben, was das über unsere Art des Gärtnerns aussagt und was Sie selbst gegen Blattläuse tun können.

Bei warmem Wetter vermehren sich Blattläuse sehr schnell. Und dieser Frühling war bisher ziemlich warm. Hinzu kommt, dass der Frühling extrem trocken ist (und der Regen die Insekten deshalb nicht wegschwemmen kann), sodass ideale Bedingungen für einen schnellen Befall herrschen. Aufgrund des veränderten Klimas mit milderen Wintern, wärmeren Frühlingen und mehr Extremen kann es in Zukunft auch zu einem früheren und stärkeren Auftreten von Schädlingen kommen. Ihr Garten ist daher eine Art Spiegel größerer Veränderungen.
Was können Sie tun? Das Wetter können Sie nicht ändern, aber Sie können Ihren Garten widerstandsfähiger machen. Denken Sie an Bodendecker, um Austrocknung zu vermeiden, und an eine große Pflanzenvielfalt, damit nicht alles gleichzeitig gefährdet ist.

Marienkäfer, Florfliegen, Schwebfliegenlarven, Meisen – sie alle lieben Blattläuse. Dann müssten sie aber auch da sein und das ist oft nicht der Fall. Viele Gärten sind ordentlich, gefliest, beschnitten oder einheitlich bepflanzt. Es gibt wenige Verstecke, wenig Nektar und vor allem wenig Gründe für die natürlichen Feinde der Blattläuse, sich dort aufzuhalten. Je weniger räuberische Insekten es gibt, desto schneller gewinnen Blattläuse die Oberhand. Das ist kein Pech, sondern ein Systemproblem.
Was können Sie tun? Sorgen Sie für Artenvielfalt: überladene Ecken, Blumenrabatten und Kräuter wie Dill, Koriander oder Fenchel, die Schwebfliegen anlocken. Hängen Sie Nistkästen für Meisen auf und locken Sie mehr Vögel in Ihren Garten . Geben Sie dem natürlichen Feind ein Zuhause.



Eine Überdüngung – insbesondere mit stickstoffreichem Dünger – führt zu einem sehr schnellen Pflanzenwachstum. Und das macht sie besonders anfällig für Blattläuse, denn sie lieben all das junge, saftige Grün. Besonders Rosen, Dahlien und Hülsenfrüchte werden dann zu einem wahren Opfer von Blattläusen.
Was können Sie tun? Organische Düngemittel wirken langsamer als chemische Düngemittel und sorgen für ein stabileres Wachstum. Dadurch werden Ihre Pflanzen widerstandsfähiger. Außerdem wichtig: Düngen Sie gezielt und maßvoll – lieber zu wenig als zu viel.


In vielen Gärten sieht man die gleichen Muster: Pflanzen nach Art gruppiert und wenig Abwechslung. Hier eine Bohnenreihe, dort ein Rosenbeet. Das sieht ordentlich aus, ist für Schädlinge jedoch eine Autobahn. Sind Blattläuse erst einmal im Haus, können sie sich leicht ausbreiten.
Was können Sie tun? Kombinieren Sie mehr verschiedene Pflanzenarten. Pflanzen Sie Kapuzinerkresse zwischen Ihren Bohnen, um Blattläuse von Ihrem Gemüse fernzuhalten, mischen Sie Kräuter und Blumen in Ihre Beete und sorgen Sie dafür, dass immer etwas blüht. Vielfalt verlangsamt das Schädlingswachstum und zieht nützliche Insekten an.
Tipp!

Sobald wir Blattläuse sehen, greifen wir oft sofort zu einer „Lösung“: Spray, Seife, Essig, Öl oder chemischen Mitteln. Damit töten wir aber auch die natürlichen Feinde, die wir eigentlich brauchen. Zudem entwickeln Blattläuse schnell Resistenzen, während sich ihre Angreifer deutlich langsamer erholen. Dadurch entsteht ein Teufelskreis: Kontrolle führt zu noch mehr Plagen.
Was können Sie tun? Erste Beobachtung: Sobald die natürlichen Feinde wissen, wo das Buffet ist, gesellen sie sich automatisch zu Ihnen. Kleinere Blattlausbefälle können Sie auch einfach mit einem kräftigen Strahl aus einer Pflanzenspritze wegsprühen. Sie können auch biologische Bekämpfungsmittel wie Marienkäfer (sowohl erwachsene als auch Larven) verwenden. Eine Larve kann bis zu hundert Läuse pro Tag fressen, daher sind sie schnell verschwunden.
Blattläuse sind lästig, aber auch ein Zeichen dafür, dass das System aus dem Gleichgewicht geraten ist. Die Plage zeigt, wo Ihr Garten noch anfällig ist – und wo Sie daher nachbessern können. Sehen Sie es als Chance. Nicht um härter zu kämpfen, sondern um intelligenter zu gärtnern. Ihre Bemühungen werden belohnt, nicht nur mit weniger Blattläusen, sondern auch mit mehr Leben und einem gesünderen Garten.