Claude zieht mit starker Leistung ins Eurovision-Finale ein
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Mit dem französisch-englischen Lied „C’est La Vie“ qualifizierte sich der niederländische Sänger Claude am Dienstagabend für das Finale des Eurovision Song Contests, der am Samstag im schweizerischen Basel stattfindet.
In einer Show, die von vielen bombastischen Auftritten und wenigen ruhigen Nummern geprägt war, war der 21-jährige Claude Kiambe als Dreizehnter auf der Bühne. Er trug einen weinroten Anzug und brachte zwei Tänzer und drei Geiger mit. Der Auftritt sei „direkt aus dem Herzen“ gekommen, so Eurovision-Kommentator Cornald Maas.
Neben den Niederlanden qualifizierten sich auch die Topfavoriten Schweden, Norwegen, Albanien, Island, Polen, San Marino, Estland, Portugal und die Ukraine für das Finale. Belgien, das bei den Buchmachern hoch im Kurs stand, schied aus.
Gastgeber Schweiz und die fünf großen Länder Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien hatten sich bereits einen Platz im Finale gesichert. Zehn weitere Länder qualifizieren sich für das zweite Halbfinale am Donnerstag.
GenauClaude nutzte den Saal der St. Jakobshalle zur Darstellung seiner Lebensgeschichte. Die in den vergangenen Monaten gemeinsam mit Kreativdirektor Pim Brassien entwickelte Performance begann im Kleinen: Fast im Dunkeln stand die Sängerin ganz nah an der Kamera. „C’est la vie“ ist im ersten Teil eine Klavierballade und verwandelt sich in ein fröhliches, tanzbares Lied. Als die Szene in den tanzbareren Teil überging, wurde immer mehr Publikum eingesetzt, während die Kamera ihm in einer langen Einstellung fast ohne Schnitte folgte.
Zuerst schlossen sich ihm die Tänzer an, gefolgt von den Geigern. Sie kamen zusammen, um den fröhlichen Mitsingteil des Liedes („ La-la-la-la vie !“) vorzutragen. Abschließend erschienen im Hintergrund eindrucksvolle Blumenbilder , während Claude „ La vie en rose / La vie en noir “ sang.
Am Ende stand Claude wieder alleine auf der Bühne. Naja, nicht ganz: Im Spiegel sah er eine junge Version seiner selbst, gespielt von dem 11-jährigen Jungen Olivier, der auch im Videoclip zum Song tanzt. Das Filmmaterial wurde vorab aufgezeichnet, da Kindern unter 16 Jahren der Auftritt auf der Bühne des Eurovision Song Contest untersagt ist.
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Der Sänger konnte mit einer überzeugenden Performance überzeugen. Die Nervosität in seiner Stimme während der vorherigen Proben war nicht mehr hörbar. Dank der vielen Proben im Vorfeld des Halbfinales fühlte sich Claude auf der Eurovision-Bühne immer wohler, die Wackeligkeit war verschwunden. Die Leistung war grundsolide. Er schloss mit einem Schluchzen und einem zweisprachigen Dankeswort: „ Merci ! Vielen Dank!“
Zuvor hatte Claude dem NRC bei einer Pressekonferenz am Eingang seines Hotels gesagt, dass ihm aufgefallen sei, dass die Mehrsprachigkeit seines Liedes einen Nerv trifft: „Viele Leute verstehen das Lied. Es kommt an. Das ist die Macht der Sprache und natürlich der Musik.“
Der Sänger sprach gut gelaunt mit der Presse, was im vergangenen Jahr bei Joost Klein oft anders war. Um im Rennen positiv zu bleiben, hatte Claude keine sozialen Medien wie Instagram auf seinem Telefon. Das Wohl der Künstler steht in diesem Jahr im Mittelpunkt der Agenda des Veranstalters EBU, auch aufgrund der Unruhen um Joost Klein im vergangenen Jahr.
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Von einem flammenden Violinsolo bis zu zwei hüpfenden Brüdern: NRC bewertete die Auftritte des Eurovision Song Contest im ersten Halbfinale:format(webp)/s3/static.nrc.nl/wp-content/uploads/2025/05/11122755/web-1205CUL_eurovisie-zaal.jpg)
So ist beispielsweise in bestimmten Bereichen der Arena, der sogenannten blauen Zone, das Filmen nicht gestattet, auch nicht durch die Künstler selbst. „Wenn ich mich noch nicht so richtig entspannt fühle, weiß ich, dass ich in die blaue Zone gehen kann. Da ist es ganz entspannt“, sagt er vor laufenden Kameras.
KontroverseDer Eurovision Song Contest ist auch in diesem Jahr aufgrund der Teilnahme Israels Gegenstand kontroverser Diskussionen . Der Veranstalter European Broadcaster Union (EBU) betont, dass der Eurovision Song Contest „kein politisches Ereignis“ sei. Für Aufsehen sorgte auch das Flaggenprotokoll: Bei der traditionellen Flaggenparade am Samstag dürfen Künstler weder die Pride-Flagge noch die palästinensische Flagge tragen, sondern nur die Flagge ihres eigenen Landes.
Auch in Basel selbst war in den letzten Tagen von Spannungen wenig zu spüren. Straßen in der Nähe der Arena wurden gesperrt und in der Stadt war eine starke Polizeipräsenz zu beobachten. Ansonsten herrschte auf den Straßen jedoch eine entspannte Atmosphäre. Es kam zu keinen nennenswerten Demonstrationen. Hier und da liefen verkleidete Eurovision-Fans herum, die meist die Flagge ihres eigenen Landes trugen.
Im weiteren Verlauf der Woche könnte sich die Stimmung ändern: Am Donnerstagabend spielt Israel im zweiten Halbfinale.
In Zusammenarbeit mit Freyan Bosma und Arjan Meesterburrie
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