Labubu: Das Plüschtier, das in den sozialen Medien für Aufsehen sorgt

Das Plüschtier Labubu ist in den letzten Monaten zu einem echten Modephänomen geworden. Dieses Wesen, halb Amphetamin-betanktes Kaninchen, halb Zauberwesen, ist der letzte Schrei auf Spielplätzen. Doch dieses neue Modephänomen könnte für einiges Unheil sorgen.
Dieses farbenfrohe kleine Plüschtier mit großen Ohren, schelmischem Blick und scharfen Zähnen wurde in Hongkong vom Künstler Kasing Lung entworfen und vom chinesischen Riesen Pop Mart auf den Markt gebracht. Die Marketingstrategie ist ganz einfach: Die sozialen Medien überfluten und Knappheit erzeugen.
Und damit das Plüschtier möglichst gut zur Geltung kommt, ist es wichtig, es gemeinsam mit internationalen Stars zu präsentieren. Dua Lipa, Rihanna, Kim Kardashian, David Beckham und Paul Pogba wurden schon mit diesen kleinen Figuren gesehen.
Nach diesem Werbegag wurden eine kleine Anzahl davon veröffentlicht und zahlreiche Sondereditionen geschaffen. All dies mit dem Ziel, Fans und zwanghafte Sammler anzulocken.
Die Folge: In Seoul bilden sich endlose Warteschlangen, in London campieren die Kunden vor den Geschäften und warten auf die Veröffentlichung des neuen Modells. Das hat zu Unruhen geführt. Es kam sogar zu Auseinandersetzungen um Labubu-Plüschtiere.
Im Jahr 2024 musste die Marke ihre Figuren nach Unruhen und Chaos in den Geschäften sogar vorübergehend vom südkoreanischen und britischen Markt zurückziehen.
Und all das hat Auswirkungen auf den Preis. Wenn es sich um eine Modeerscheinung handelt, hat sie zwangsläufig wirtschaftliche Auswirkungen. Indem wir diesen Trend unterstützen, erzeugen wir eine starke Nachfrage und damit Knappheit. Und in der Wirtschaft gilt: Was selten ist, ist teuer.
Die einfachen Plüschtiere kosteten ursprünglich sechs Euro, heute werden zwischen 20 und 30 Euro erzielt. Eine riesige, 131 Zentimeter große Labubu-Skulptur wurde bei der ersten Auktion, die diesen Puppen gewidmet war, sogar für rund 156.000 Euro versteigert.
Dies hat auch Betrüger angezogen. Diesen Monat zerschlug die Shanghaier Polizei ein kriminelles Netzwerk, das gefälschte Labubu-Plüschtiere (Lafufu) im Gesamtwert von 1,7 Millionen Dollar herstellte und verkaufte. Vorsicht, im Internet kursieren zahlreiche Fälschungen.
Und schließlich profitierte die Marke Pop Mart, die Labubu verkauft, finanziell enorm: Ihr Aktienkurs stieg an der Hongkonger Börse innerhalb eines Jahres um 600 Prozent. Wer hätte gedacht, dass man im Jahr 2025 auf ein Stofftier wetten muss, um ein Vermögen zu machen?
RMC