In Mexiko: Claudia Sheinbaums beispielloser Kampf gegen die Korruption

Die Aufdeckung mehrerer Korruptionsfälle im inneren Kreis der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum markiert offenbar einen deutlichen Wandel im Umgang mit institutionellem Fehlverhalten. Einige Medien begrüßen diese beispiellosen Bemühungen zur Bekämpfung politischer Straflosigkeit, warnen aber, dass weitere Maßnahmen nötig seien, um die Machtstrukturen zu säubern.
Steht Mexiko kurz vor einem entscheidenden Kapitel im Kampf gegen die grassierende Korruption? Präsidentin Claudia Sheinbaums (Morena, links) erstes Amtsjahr endet am 1. Oktober. Die mexikanische und spanischsprachige Presse denkt über einen Paradigmenwechsel in der Regierungsführung des Landes nach.
Während sich Leitartikler darin einig sind, dass Korruption in der Politik nichts Neues ist und im Allgemeinen von den Oppositionsparteien aufgedeckt wird, sind es dieses Mal das Staatsoberhaupt selbst und ihre Regierung, die die Fälle aufdecken, in die politische Führer verwickelt sind, die manchmal der Präsidentenpartei nahestehen.
In den Kolumnen von Milenio beschwört die Journalistin und Politikanalytikerin Viri Ríos eine „beispiellose“ Situation:
„Früher wurden große Korruptionsfälle von der Presse oder den Oppositionsparteien aufgedeckt. [Heute] wurden die beiden schwerwiegendsten Skandale von [Sheinbaums] Amtszeit von Persönlichkeiten aus dem inneren Kreis des Präsidenten aufgedeckt.“
Die beiden Fälle, über die in der nationalen und internationalen Presse ausführlich berichtet wurde, zeigen nach Ansicht vieler Beobachter den klaren Wunsch der Exekutive, die Öffentlichkeit bloßzustellen
Courrier International