Mehr als ein Videospiel: Die Vorteile von Tetris für die psychische Gesundheit

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In der Popkultur gibt es ein Videospiel, das die Grenzen der Zeit überwunden hat: Tetris . Seine Bedeutung hängt sowohl mit der Geschichte der Branche als auch mit seinen Beiträgen zu anderen kulturellen, sozialen und sogar wissenschaftlichen Bereichen zusammen.
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Tetris wurde 1984 von Alexei Pazhitnov entwickelt. Es war eines der ersten Spiele, das politische und kulturelle Grenzen überschritt und dank seiner Mechanik, bei der Teile unterschiedlicher Formen und Farben zusammengefügt werden, zu einem weltweiten Phänomen wurde.
Sein Konzept diente dank seiner einfachen, aber schwer zu meisternden Dynamik auch als Grundlage für die Entwicklung von Puzzlespielen.
Doch über sein kulturelles Erbe hinaus haben verschiedene Studien gezeigt, dass Tetris-Spielen kognitive Fähigkeiten wie das visuelle Gedächtnis, die Aufmerksamkeit und die Problemlösungskompetenz verbessert. Es dient auch als Ressource zur Bewältigung eines traumatischen Ereignisses.
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Im Jahr 2005 führte Emily Holmes, Psychologieprofessorin an der Universität Uppsala in Schweden, ein Experiment durch, das zeigte, dass Bilder in manchen Fällen hilfreicher sein können als Worte. Basierend auf dieser Annahme entwickelte sie mithilfe des Videospiels Tetris eine digitale Behandlung für posttraumatische Belastungsstörungen.
Zu diesem Zweck kam er auf die Idee, jenen mentalen „Filmen“ entgegenzuwirken, die ohne Vorwarnung auftreten und die Festigung dieser Erinnerung beeinträchtigen können.
Wie? Er probierte Video-Raumaufgaben wie dieses Spiel aus, bei denen das Gehirn Formen manipulieren muss. Da es sich um ein visuell und räumlich anspruchsvolles Spiel handelt, wird das Gehirn gezwungen, sich auf Muster zu konzentrieren, was die Aufmerksamkeit von schmerzhaften Erinnerungen ablenkt.

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„Wir stellten fest, dass unsere Intervention die Anzahl der Flashbacks im Vergleich zu Nichtstun deutlich reduzierte“, erklärte Holmes der BBC. Sie stellte jedoch auch fest, dass das Videospiel nur ein Teil der Behandlung war, nicht die Behandlung selbst.
In diesem Sinne erklärte er: „Diese Aufdringlichkeit ist problematisch, denn das Schreckliche an Flashbacks ist nicht nur, dass sie traumatisch sind, sondern dass sie dann auftreten, wenn wir sie am wenigsten erwarten, und unser Leben unterbrechen. Deshalb versuchen wir, sie in normale Erinnerungen umzuwandeln.“
Während sich diese Techniken noch in der Entwicklung befinden, sind weitere Untersuchungen erforderlich, um ihre Wirksamkeit bei verschiedenen Traumaarten und Bevölkerungsgruppen zu bestätigen.
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