Was passiert mit Ihrem Gehirn, wenn Sie Videos mit höherer Geschwindigkeit ansehen? Das hat eine Studie ergeben.

Jüngere Menschen passen die Geschwindigkeit von Videos an. Foto: iStock
In den letzten Jahren haben einige Benutzer beim Konsumieren digitaler Inhalte einen neuen Lebensabschnitt begonnen. Dabei werden Videos, Podcasts oder Hörbücher mit höherer Geschwindigkeit bearbeitet.
Einer Umfrage unter Schülern in Kalifornien zufolge neigen 89 Prozent der jungen Menschen dazu, den Wiedergabemodus ihres Online-Unterrichts zu ändern, um Zeit zu sparen.
Die Geschwindigkeit von Videos kann das Verständnis von Informationen beeinträchtigen. Foto: Social Media
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Obwohl es im pädagogischen Kontext eine nützliche Methode zu sein scheint, um die Aufmerksamkeit und das Interesse der Schüler aufrechtzuerhalten, ist es auch eine potenziell negative Technik für das Gehirn, da es zu einer kognitiven Überlastung führt.
Sylvie Pérez, Psychopädagogin und Professorin am Institut für Psychologie und Erziehungswissenschaften der Offenen Universität von Katalonien in Spanien, weist darauf hin, dass diese Konsumdynamik Aspekte wie das Behalten, das Verständnis und das Gedächtnis verändert.
Die Geschwindigkeit hängt von der Anzahl der Wörter ab, die in einer Minute gesprochen werden. Foto: iStock
Die Forscher erklären ihrerseits, dass das Gehirn einer Person, wenn sie mündlichen Informationen ausgesetzt ist, drei grundlegende Phasen verarbeiten muss: Kodierung, Speicherung und Abruf.
Sie weisen auch darauf hin, dass Menschen normalerweise mit einer Geschwindigkeit von 150 Wörtern pro Minute sprechen, diese sich jedoch auf 300 verdoppeln und sogar auf etwa 450 erhöhen kann, ohne den Bereich dessen zu überschreiten, was als verständlich gilt.
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Im Rahmen der Metaanalyse stellten die Experten fest, dass das Alter ein Schlüsselfaktor sein könnte. Denn nachdem sie die Gedächtniskapazität einer Gruppe älterer Erwachsener mit der einer Gruppe jüngerer Erwachsener verglichen hatten, stellten sie bei den 61- bis 94-Jährigen eine Schwächung fest.
In diesem Sinne weisen Forscher darauf hin, dass Menschen in der dritten Phase Inhalte mit weniger Wiedergabe als üblich konsumieren sollten, um das Verständnis der Informationen zu erleichtern.
Eine weitere Beobachtung, die sie machten, ist, dass das Ansehen oder Anhören von Videos, Podcasts oder Hörbüchern mit der 1,5-fachen normalen Geschwindigkeit zwar keine Auswirkungen auf die Gedächtnisleistung hat, das Erlebnis für die Benutzer jedoch möglicherweise weniger angenehm ist.
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