3I/ATLAS: Neuer interstellarer Komet im Sonnensystem entdeckt

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3I/ATLAS: Neuer interstellarer Komet im Sonnensystem entdeckt

3I/ATLAS: Neuer interstellarer Komet im Sonnensystem entdeckt

Ein neues interstellares Objekt ist in unserem Sonnensystem aufgetaucht. Das ATLAS-Teleskop in Chile, das primär zur Überwachung von Asteroiden konzipiert wurde, hatte es am 1. Juli entdeckt. Die US-Weltraumbehörde Nasa geht davon aus, dass es sich um einen Kometen handelt, der aus dem Sternbild Schütze stammt. Er erhielt den offiziellen Namen 3I/ATLAS.

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Es ist erst das dritte entdeckte Objekt, bei dem Forschende nachvollziehen konnten, dass es seinen Ursprung außerhalb unseres Sonnensystems hat. „Die Tatsache, dass wir eine gewisse Unschärfe sehen, deutet darauf hin, dass es sich hauptsächlich um Eis und nicht um Gestein handelt“, sagte Jonathan McDowell, ein Astronom am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics, gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP. Das deutet eher auf einen Kometen als auf einen Asteroiden hin.

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„Wir vermuten, dass sich diese kleinen Eisbälle wahrscheinlich in Verbindung mit Sternensystemen bilden“, erklärte McDowell. „Und wenn dann ein anderer Stern vorbeizieht, zieht er an dem Eisball und gibt ihn frei. Er gerät außer Kontrolle, wandert durch die Galaxie, und jetzt zieht dieser hier gerade an uns vorbei.“

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Zurzeit ist 3I/ATLAS etwa 670 Millionen Kilometer von der Erde entfernt – also in etwa so weit weg wie der Jupiter. Mit einem geschätzten Durchmesser von 10 bis 20 Kilometern wäre es der größte jemals entdeckte interstellare Eindringling. Über die genaue Größe sind sich Astronominnen und Astronomen jedoch noch uneinig.

Auffällig ist besonders die Geschwindigkeit, mit der der Komet durch das Sonnensystem rast. Es sind mehr als 60 Kilometer pro Sekunde. Für Forschende ein Hinweis darauf, dass 3I/ATLAS im Gegensatz zu Kometen und Asteroiden, die alle innerhalb unseres Sonnensystems entstehen, nicht an die Umlaufbahn der Sonne gebunden ist. Das bedeutet auch, dass er aus dem interstellaren Raum stammt – und dort auch wieder hinfliegen wird.

Eine Gefahr für die Erde bestehe nicht, stellt die Nasa klar. Der Komet werde in einer Entfernung von rund 240 Millionen Kilometern verbleiben. Noch bis September können ihn Astronominnen und Astronomen mit erdgebundenen Teleskopen beobachten. Danach wird er zu dicht an der Sonne sein, um beobachtet werden zu können. Die nächste Möglichkeit, 3I/ATLAS zu sehen, wird dann erst Anfang Dezember sein, wenn er auf der anderen Seite der Sonne wieder auftaucht.

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Das erste interstellare Objekt ’Oumuamua hatten Weltraumforscherinnen und -forscher 2017 entdeckt. Zwischenzeitlich hatte der Verdacht im Raum gestanden, dass es sich um ein außerirdisches Raumschiff handeln könnte. Doch diese Theorie konnte schnell widerlegt werden. Vielmehr handelte es sich wohl um einen Asteroiden oder Kometen. Der zweite interstellare Eindringling war der Komet 2I/Borisov, der 2019 gesichtet wurde.

Modellierungen gehen davon aus, dass bis zu 10.000 interstellare Objekte durch das Sonnensystem driften. Die meisten sind jedoch so klein, dass sie von Teleskopen nicht erkannt werden. Mit dem in Chile gestarteten Vera C. Rubin-Observatorium, das die größte jemals gebaute Digitalkamera besitzt, könnten diese Objekte nach Einschätzung von Fachleuten in Zukunft häufiger detektiert werden.

Das Vera C. Rubin-Observatorium macht hochauflösende Aufnahmen vom Nachthimmel der südlichen Hemisphäre.

Das Vera C. Rubin-Observatorium macht hochauflösende Aufnahmen vom Nachthimmel der südlichen Hemisphäre.

Quelle: H. Stockebrand/NSF-DOE Vera C. R

„Interstellare Objekte, die das Sonnensystem besuchen, sind die einzige Möglichkeit, Objekte aus anderen Sternensystemen direkt zu beobachten“, sagt Michael Küppers, Projektwissenschaftler der Comet Interceptor Mission der Europäischen Weltraumorganisation Esa. „Ihre Erforschung – etwa zur Zusammensetzung oder ihren physikalischen Eigenschaften – gibt uns Aufschluss über die Bedingungen der Entstehung von anderen Planetensystemen, die wir mit dem Sonnensystem vergleichen können. Interessanterweise scheinen die interstellaren Objekte, die uns erreichen, diverser zu sein, als wir gedacht haben.“

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Doch diese Objekte zu erforschen, ist eine Herausforderung. „Noch weitaus mehr Informationen könnte man mit einer Raumfahrtmission zu einem solchen Objekt gewinnen“, so Küppers weiter. „Das ist jedoch schwierig, da die Objekte relativ kurz vor ihrem Vorbeiflug gefunden werden. Die einzige Chance wäre, eine Mission bereitzuhalten und entweder zu starten, wenn ein geeignetes Objekt gefunden wird, oder die Mission im Weltraum zu parken.“

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