Umstruktrierung und Beratung von Außen: Rendite der Apothekerversorgung Schleswig-Holstein ist wieder im Plus

Bei der Kammerversammlung der Apothekerversorgung Schleswig-Holstein, die jüngst in Kiel stattfand, konnte der stellvertretende Geschäftsführer Till Friedrich eine Nettorendite von plus 2,16 Prozent für 2024 verkünden. Darüber berichtet zunächst die Pharmazeutische Zeitung. Zum Vergleich: beim Jahresabschluss 2023 musste noch eine Nettorendite von minus 2,23 Prozent vermeldet werden.
Die Einrichtung, zuständig für die Rente von über 4.000 Mitgliedern, musste Verluste im Immobilienbereich hinnehmen, insbesondere wegen sogenannter Mezzanine-Finanzierungen. Bei diesen geben Investoren Geld als nachrangiger Kapitalgeber in Immobilien-Projekte. Durch die Zinswende und die damit einhergehende Immobilienkrise, konnte eine Vielzahl an Projekten nicht wie geplant realisiert werden.
Der Vorstand betonte erneut, dass die Renten zu keiner Zeit gefährdet waren. „Wir haben ausreichend kalkulatorische Sicherheiten und mussten trotz hoher Abschreibungen keine Reserven in Anspruch nehmen“, sagte Stefan Zerres, Geschäftsführer des Versorgungswerks.
Rechnungszins ist noch nicht erreichtDas Versorgungswerk hatte demnach im vergangenen Jahr 18 Prozent solcher Investments in den Büchern, dieser konnte mittlerweile auf 11 Prozent reduziert werden.
Laut Wirtschaftsprüfer Jochen Reinke von dem beauftragten Beratungsunternehmen Baker Tilly habe das Versorgungswerk den Turnaround geschafft. Er verwies jedoch darauf, dass die Nettorendite noch unter dem durchschnittlichen Rechnungszins von 3,2 Prozent läge, der langfristig wieder erwirtschaftet werden müsse.
Das Versorgunsgwerk arbeitet seit 2024 mit RMC zusammenDie Prüfung von Baker Tilly habe dennoch zu keinen Einwendungen geführt und die Mezzanine-Investments würden nun „ruhig und ordnungsgemäß“ abgewickelt. Unterstützung bekommt das Versorgungswerk dabei seit März 2024 von RMC Risk Management Consulting.
Der Risikomanager prüfte demnach jede einzelne Anlage, zum Teil hoffe man noch auf gewinnbringende Realisierungen, erläuterten Herwig Kinzler, Geschäftsführer und Daniel Sommerer, Senior Berater von RMC Risk Management Consulting.
„Die Kapitalmärkte sind im Krisenmodus, aber das sind sie eigentlich immer wieder“, so Kinzler. Man brauche einen Plan, damit umgehen zu können. Zudem betonte Kinzler, dass das Portfolio der Apothekerversorgung „speziell und komplex, aber breit gestreut“ sei. Derzeit gehe es um Risikominimierung, Konsolidierung und Optimierung.
Konkret habe Kinzler eine Dynamisierung bis 2028 in Aussicht. Um das zu erreichen wurde das Portfolio umgestellt. Der Anteil der klassischen Immobilien und der Rentenanlagen stieg, der Aktienanteil sank. Zudem sollen regelmäßige Stresstests durchgeführt werden. Eine Asset Liability-Studie sei für 2026 geplant.
private-banking-magazin