Industrie: Merz kündigt Autogipfel für Oktober an

Der Bundeskanzler lädt Vertreter der Autoindustrie und Politik zum Treffen. Die Branche hat mit chinesischer Konkurrenz zu kämpfen.
Angesichts der Krise der Automobilindustrie will Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu einem Autogipfel am 9. Oktober einladen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen. Teilnehmen sollen demnach mehrere Minister, die Ministerpräsidenten der Bundesländer mit Autoindustrie, die großen Produzenten und Zulieferer sowie Vertreter der Arbeitnehmerseite. Merz hatte nach einem Koalitionsausschuss Anfang September ein solches Treffen angekündigt.
Die Autobranche hat mit einer Absatzflaute, Konkurrenz aus China und dem Wandel zur E-Mobilität zu kämpfen. Dazu kommt der Zollstreit mit den USA. Viele Unternehmen fahren einen Sparkurs und bauen Stellen ab oder streichen Schichten. Ob Volkswagen, Mercedes-Benz, BMW, Porsche oder Audi: Alle verzeichneten zuletzt – teils heftige – Gewinneinbrüche. Der Autozulieferer Bosch kündigte erst am Donnerstag an, 13 000 weitere Stellen abbauen zu wollen.
Trotz der Ankündigungen, Mitarbeiter entlassen zu wollen, betonte Merz, dass Unternehmen durchaus investieren. „Die Zusagen gehen jetzt auf 900 Milliarden Euro Investitionen in Deutschland in den nächsten drei Jahren“, sagte er am vergangenen Freitag in Köln auf einem Kongress der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) der Union. Mittlerweile hätten sich 90 Unternehmen der Initiative „Made in Germany“ angeschlossen. Er sei sehr zuversichtlich, dass Deutschland mit den angestoßenen und kommenden Reformen der schwarz-roten Regierung den Aufschwung schaffe.
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