Was Poulsen mit dem HSV und van der Vaart verbindet

Seit dem späten Montagnachmittag residiert der Hamburger SV im "Wohnzimmer" der Nationalmannschaft, bei Ausrüster Adidas im Home Ground in Herzogenaurach. Die erste Einheit am frühen Abend fand noch ohne Yussuf Poulsen statt.
Legt Dienstag beim HSV los: Stürmer Yussuf Poulsen. IMAGO/kolbert-press
Mit dem Zug ging es für den HSV-Tross am Montag bis Erlangen. Mit dabei sind auch die sechs Nachwuchstalente Omar Megeed, Dorian Migalic, Moritz Reimers, Lukas Bornschein, Emmanuel Johnson und Keeper Colin Poppelbaum. Als einziger Profi nicht mitgereist ist Mittelfeldmann Immanuel Pherai, der nach seinem am Donnerstag erlittenen Innenbandanriss im Knie sein Aufbauprogramm in der Hansestadt absolvieren wird.
Trotz Abschiedsschmerz große Lust auf die neue AufgabeUm 17 Uhr hatte Merlin Polzin zur ersten Einheit im Frankenland gebeten - noch ohne den bislang prominentesten Zugang dieses Sommers. Der Grund: Poulsen ist nach seiner Ankunft in Hamburg am Sonntagvormittag, dem anschließenden Medizincheck und der abendlichen Unterschrift unter einen Zwei-Jahres-Vertrag aus organisatorischen Gründen noch nicht mit den neuen Kollegen gefahren, sondern später nachgereist und erst am Abend im Home Ground eingetroffen.
Am Dienstag wird der 31-jährige Däne sein erstes Training als HSV-Profi absolvieren - und sowohl die Verantwortlichen als auch der Angreifer selbst lassen keine Zweifel an der Lust auf die Mission in Hamburg aufkommen. Am Sonntag hatte sich Poulsen in einem sehr emotionalen, fast fünfminütigen Video nach zwölf Jahren von den Leipziger Fußballfans verabschiedet. Und versprüht trotz authentischem Abschiedsschmerz ("Leipzig wird immer ein Teil von mir sein") Vorfreude auf die neue Aufgabe. Ein Grund: Eine besondere Begegnung aus dem Herbst 2005.
"Das erste internationale Spiel, das ich je gesehen habe", hat der gebürtige Kopenhagener verraten, "war das UEFA-Cup-Spiel zwischen dem FC Kopenhagen und dem HSV." Die Hanseaten gewannen nach einem 1:1 im Hinspiel durch einen Elfmeter von Rafael van der Vaart in der Nachspielzeit mit 1:0, kamen weiter, und haben beim damals elfjährigen Poulsen Eindruck hinterlassen. Er sagt: "Der HSV ist ein geiler Verein. Ich freue mich auf die Fans und die Stimmung im Volksparkstadion. Die habe ich bei unserem DFB-Pokalspiel mit Leipzig mitbekommen." 2019 siegte Poulsen mit RB im Halbfinale 3:1 im Volkspark, traf dabei sogar - und erinnert sich: "Die Atmosphäre war phänomenal. Ich habe immer gesagt, hoffentlich kommt der HSV bald wieder in die Bundesliga."
Nun ist der HSV zurück, Poulsen in Hamburg, und Sportdirektor Claus Costa erklärt: "Er hat in den Gesprächen sofort Lust auf die Aufgabe beim HSV verspürt." Es ist eine Aufgabe, in dem ihm eine entscheidende Bedeutung zukommen soll. "Yussi bringt hohe Intensität und Bereitschaft mit und ist sich im Anlaufverhalten für keinen Meter zu schade. Von diesem Gesamtpaket werden wir in der Bundesliga profitieren." Ab Dienstag beginnt Poulsens Mission dann auch so richtig auf dem Trainingsplatz.
kicker