Revanche für die French Open: Sinner besiegt Alcaraz und gewinnt Wimbledon

Jannik Sinner hat erstmals in seiner Karriere Wimbledon gewonnen. Der Südtiroler bezwang den Spanier Carlos Alcaraz trotz Satzrückstands mit 4:6, 6:4, 6:4 und 6:4. Für Sinner ist es der vierte Grand-Slam-Titel.
Der Weltranglistenerste schaffte damit die erfolgreiche Revanche für das epische Endspiel der French Open vor gut einem Monat, das er in fünf Sätzen nach fünfeinhalb Stunden gegen den Spanier Alcaraz verloren hatte. Sinner holte den ersten Titel seit den Australian Open und seiner anschließenden Dopingsperre.
„Es ist so besonders, so großartig, hier zu gewinnen. Als ich jung war, war dies nur ein Traum, der Traum der Träume, weil dies so weit entfernt war“, sagte Sinner und richtete auch Worte an seinen Gegner. „Du wirst noch viele Titel hier gewinnen - aber du hast ja auch schon zwei.“
Über die kurioseste Szene des Finals konnte Sinner auch schon wieder lachen: Im zweiten Satz landete der Korken einer Champagnerflasche eines Fans nur knapp neben ihm, als er aufschlagen wollte. Anschließend entsorgte er selbst den Korken vom Rasen. „Es ist ein sehr teures Turnier“, scherzte Sinner.
Vor den Augen von Prinz William und Prinzessin Kate sowie dem spanischen König Felipe VI. konnte sich Sinner erstmals nach zuvor fünf Niederlagen wieder gegen den 22 Jahre alten Alcaraz durchsetzen.
40 Jahre nach dem ersten Wimbledon-Triumph von Boris Becker verpasste es Alcaraz, sowohl bei Erfolgen im All England Club (3) als auch bei Grand Slams (6) mit der deutschen Legende gleichzuziehen.
Am Samstag hatte die Polin Iga Swiatek ihren ersten Wimbledon-Titel gewonnen – und dabei ihrer überforderten Gegnerin die Höchststrafe im Tennis verpasst. In einem komplett einseitigen Finale über nur 57 Minuten bezwang die 24-Jährige die US-Amerikanerin Amanda Anisimova mit 6:0, 6:0. Mit diesem Ergebnis war in der langen Wimbledon-Geschichte erst ein Damen-Endspiel geendet: 1911 gewann die Britin Dorethea Chambers auch 6:0, 6:0.
Mit dpa
rnd