Nur der Rasen in Atlanta bereitet Luis Enrique Grund zur Sorge

Im Viertelfinale der Klub-WM bekommt es Champions-League-Sieger Paris St. Germain mit Bayern München zu tun. Luis Enrique rechnet mit einer Partie auf hohem Niveau - ob da auch das Geläuf mithalten kann?
Luis Enrique trifft zum vierten Mal als Cheftrainer in einem Pflichtspiel auf den FC Bayern. IMAGO/NurPhoto
An den 26. November des Vorjahres erinnern sich einige Akteure aus dem PSG-Lager bis heute wehmütig zurück. Mit 0:1 verloren die Pariser an jenem 5. Spieltag in der Champions-League-Ligaphase in München, das letztlich durch den entscheidenden Treffer von Min-Jae Kim jubeln durfte. Angreifer Bradley Barcola etwa ließ im Vorfeld des Wiedersehens am Samstag (18 Uhr MESZ) verlauten, auf "Rache" aus zu sein. Sein Trainer wiederum teilte diese Einstellung nur bedingt.
"Für mich ist es ein bisschen anders", erklärte Luis Enrique, der zum vierten Mal in seiner Trainerkarriere auf die Münchner trifft (ein Sieg, zwei Niederlagen). "Ich habe keine Rachegefühle. Rache wofür? Für ein Spiel in der Ligaphase (der Champions League, Anm. d. Red.)? Für mich geht es nicht um Rache. Wir sind motiviert für dieses Spiel, weil es ein Halbfinale in diesem neuen Wettbewerb ist. Das genügt mir."
Rasen in Atlanta "schlechter als im vorherigen Spiel"Nach einer "sehr langen Woche" und einer sechstägigen Spielpause sieht der 55-Jährige seine Mannschaft gerüstet, um "einer der besten Mannschaften in diesem Wettbewerb und in Europa" Paroli bieten zu können. "Ich denke, es wird ein toller Wettkampf", blickte Luis Enrique auf die Partie im Mercedes Benz Stadium in Atlanta voraus.
Apropos Atlanta: Dort hatte PSG bereits im Achtelfinale gegen Inter Miami (4:0) den Einzug in die nächste Runde perfekt gemacht - und dennoch hätte der spanische Coach wohl nichts gegen einen anderen Spielort einzuwenden gehabt. Nicht zum ersten Mal kritisierte er die Platzverhältnisse in den Stadien, nachdem er sich kurz vor der Pressekonferenz nochmals selbst ein genaues Bild vom Zustand des Untergrunds im Mercedes Benz Stadium verschaffen hatte.
"Es ist schlechter als im vorherigen Spiel gegen Inter Miami", lautete das ernüchternde Fazit des PSG-Trainers. Aber: "Ich hoffe, dass es morgen mit ein bisschen Bewässerung besser wird - schauen wir mal."
Wünschenswert wäre dies selbstverständlich, erhoffen sich die Zuschauer doch, die technischen Fertigkeiten beider Teams zu Gesicht zu bekommen. So, wie es die beiden amtierenden Meister in der vergangenen Saison eben regelmäßig gezeigt hatten.
Luis Enrique jedenfalls erwartet ein Duell auf Augenhöhe, das "Angriff nach Angriff" bereithalten wird. "Ich denke nicht, dass wir so viel Kontrolle haben werden, wie wir es normalerweise in unseren Spielen haben. Es wird also ein offeneres und möglicherweise unterhaltsameres Spiel werden", mutmaßte der Spanier.
kicker