Welche Highlights dich auf dem Radweg Amazon of Europe erwarten

Rad fahren entlang des Amazonas? Und das mitten in Europa? Das geht – und zwar entlang des sogenannten Amazon of Europe. Dabei handelt es sich um das größte zusammenhängende Fluß-Feuchtgebiet Mitteleuropas, gebildet aus den drei Flüssen Mur, Drau und Donau. Diese sind zwar nicht ganz so gewaltig wie der echte Amazonas in Südamerika, aber mit den umliegenden Auenwäldern und Landschaften wunderschön und von großer ökologischer Bedeutung.

Nicht ganz so groß wie der echte Amazonas, aber dennoch beeindruckend: Der Amazon of Europe, bestehend aus den Flüssen Mur, Drau und Donau.
Quelle: IMAGO/Depositphotos
Seit 2018 führt ein Fernradweg die Flüsse entlang. Dieser trägt ebenfalls den Namen Amazon of Europe und erstreckt sich über eine Länge von 1250 Kilometern. Die Strecke führt an den jeweiligen Flussufern entlang, so gibt es eine Nord- und eine Südroute. Die Nordroute führt vor allem durch Ungarn, die Südroute hauptsächlich durch Kroatien.
Aufgeteilt ist der Fernradweg in 72 Etappen, die jeweils zwischen 24 und 75 Kilometer lang sind. Wer von Anfang bis Ende radelt, durchquert insgesamt fünf Länder – Österreich, Kroatien, Ungarn, Slowenien und Serbien. Was dich an der Strecke erwartet, erfährst du hier.
Auch wenn der Radweg größtenteils durch die Natur führt, befinden sich einige schöne Dörfer und Städtchen entlang der Strecke, die definitiv einen Stopp wert sind.
Los geht die Tour in Mureck, einer kleinen Stadt in Österreich an der Grenze zu Slowenien. Vom 28 Meter hohen Murturm aus kannst du die Donau und die umliegenden Auenwälder überblicken.
In Slowenien lohnt sich eine Erkundungstour durch die Stadt Murska Sobota. Neben dem Schloss inklusive Stadtpark befindet sich hier auch der Abenteuerpark Expano, einer der größten Abenteuerparks Sloweniens.
In Kroatien solltest du einen Stopp in der malerischen Barockstadt Varaždin einplanen. Varaždin war einst die Hauptstadt Kroatiens, heute wird sie als ein „barockes Wunder“ bezeichnet. Das historische Zentrum ist gespickt mit Palästen, Kirchen und Bürgerhäusern im prunkvollen barocken Stil.
In Serbien führt die Route unter anderem vorbei an der Stadt Sombor. Dort kannst du zum Beispiel einen Spaziergang durch den Regional Park Gornje Podunavlje unternehmen.
Sowohl die Nord- als auch die Südroute enden in der ungarischen Kleinstadt Mohács. Das Städtchen steckt voller Kultur. Es gibt traditionelle Töpfereien, ein Museum zur Stadtgeschichte und eine Kunstsammlung im Rathaus zu entdecken.

Die Altstadt von Varaždin in Kroatien ist einen Spaziergang wert.
Quelle: imago stock&people
Wer viele Kilometer auf dem Fahrrad zurücklegt, braucht ab und zu auch mal eine Abkühlung. Zum Glück ist dafür entlang des Amazon of Europe ausreichend gesorgt.
Eine idyllische Badestelle befindet sich im kroatischen Badeort Cirkovečka. Dort lädt die Drau mit ihrem breiten Ufer zum Schwimmen und zum Entspannen ein. In der Nähe des Städtchens Drávaszabolcs in Ungarn wird die Drau sogar von einem Sandstrand gesäumt – perfekt zum Sonnenbaden.
Unweit der Stadt Osijek in Kroatien befinden sich ebenfalls Sandstrände, die zum Baden in der Drau einladen. Beliebt sind die Stadtstrände Copacabana und Željo.
Neben den Flüssen selbst sind auch einige Seen ideal zum Schwimmen. Einer von ihnen ist der elf Hektar große Stausee in Kistolmács in Ungarn. Das Ufer ist gesäumt von grünen Wiesen, Bäumen und Picknickbänken. Ebenfalls in Ungarn entlang der Nordroute liegt der Gyékényes-See, einer der schönsten Seen des Landes.
Der Radweg Amazon of Europe ist ein Paradies für alle, die unberührte Natur lieben – auf jeder Etappe gibt es wilde Landschaften zu entdecken. Ein Highlight auf der Südroute ist die „kroatische Sahara“ in der Nähe der Städte Koprivnica und Đurđevac. Dabei handelt es sich um ein geschütztes botanisches Gebiet, das mit Sandflächen und Sanddünen durchzogen ist. Heute misst die Sandfläche etwa 20 Hektar – die letzten Überreste eines einst riesigen, zwölf Kilometer langen Sandgürtels.
In Serbien, am Ende der Südroute, befindet sich der Wanderweg Štrbac. Zwischen den Dörfern Bački Monoštor und Bezdan führt dieser rund 1,5 Stunden lang durch Feuchtgebiete und endet am Teich Šarkanj, der ein Sammelplatz für zahlreiche Vogelarten ist.
Die Nordroute führt durch den Kopački-Rit-Naturpark in Ungarn. Dieser erstreckt sich auf einer Fläche von 23.000 Hektar und besteht aus zwei Seen, die mit der Donau und der Drau verbunden sind. Über 2000 Tierarten sind hier zu Hause, darunter 293 verschiedene Vogelarten. Zahlreiche Lehrpfade führen durch den Park, die mit Hinweisschildern über die Flora und Fauna informieren. Im Norden des Naturparks befindet sich zudem das Schloss Tikves. Dieses besteht aus einer neuen und einer alten Schlossanlage sowie einer Kapelle, einer Parkanlage und einem Restaurant, das regionale Speisen anbietet.
Besonders schön sind auch die Stellen, an denen sich zwei Flüsse kreuzen. Dann wirbeln die Wassermassen durcheinander, werden zu einem Farbenspiel und bahnen sich schließlich weiter ihren Weg durch die Natur. Gut zu beobachten ist dieses Schauspiel zum Beispiel in der Nähe des kroatischen Städtchens Legrad. Dort fließen die Mur und die Donau ineinander.

Sonnenaufgang über einem Sumpfgebiet im Naturpark Kopački Rit in Kroatien.
Quelle: imago images/imagebroker
Wildcampen ist entlang des Fahrradwegs nicht erlaubt, dafür gibt es aber jede Menge Hotels und Unterkünfte, viele davon klein und familiengeführt. Eines davon ist das Crocus Resort and Wine Spa in Ungarn. Hier werden verschiedene Wellnessbehandlungen auf Basis von Trauben und Wein angeboten. Unter anderem können Urlauberinnen und Urlauber hier ein Weinbad nehmen!
Da der Amazon of Europe durch ländliche Regionen führt, kannst du hier authentische Einblicke in das Leben der Einheimischen erhalten. Abseits der Touristenmassen nimmt das Leben noch seinen ursprünglichen Weg – und die lokale Gastronomie und Hotellerie profitieren umso mehr von deinem Besuch.

Wer dem Radweg Amazon of Europe folgt, ist abseits von ausgetrampelten Pfaden unterwegs.
Quelle: Matthew Nelson
Die letzte Etappe der Nordroute führt durch das malerische Weinbaugebiet Villány-Siklós in Ungarn. Die Strecke ist gesäumt von Weinbergen und Weingütern. Vor allem in dem Städtchen Villány laden zahlreiche Weingüter und Restaurants dazu ein, die regionalen Tropfen zu probieren. In der Stadt Siklós gibt es neben jeder Menge Weinkellereien auch die gleichnamige Burg zu besichtigen.
Die letzte Etappe der Südroute führt ebenfalls durch ein Weinbaugebiet. Gerade die Stadt Erdut in Kroatien ist für ihre Premiumweine bekannt. In der Weinkellerei von Erdut befindet sich außerdem eines der größten Weinfässer Europas. Es ist aus slawonischer Eiche gebaut und hat ein beeindruckendes Fassungsvermögen von 75.000 Litern.

Das Städtchen Siklós in Ungarn hat ein Schloss, Weinberge und leckeren Wein zu bieten.
Quelle: IMAGO/Depositphotos
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