Frankreich-Urlaub: Zu diesen Geheimtipps reisen die Einheimischen

Romantische Küstenlandschaften in der Normandie, Weinberge und mittelalterliche Städte im Burgund oder das aufregende Leben in den Metropolen – Frankreich ist ein unheimlich facettenreiches Land.
Das Ferienhausportal „Hometogo“ hat analysiert, welche Urlaubsziele in Frankreich bei Einheimischen besonders beliebt sind. Dabei sind zehn Geheimtipps herausgekommen, die mit regionalem Charme, beeindruckender Natur und französischem Lebensgefühl überzeugen – bei deutschen Reisenden aber bisher kaum bekannt sind. Fünf dieser besonderen Orte stellen wir dir hier näher vor.
Der erste Geheimtipp befindet sich in Frankreichs hohem Norden, zwei Stunden von der belgischen Grenze entfernt. Le Crotoy liegt an der Somme-Bucht und ist wegen seiner Dünenlandschaft und der zahlreichen Sandbänke in den Sommermonaten seit jeher ein idealer Badeort.

Am Strand von Le Crotoy fühlten sich viele berühmte Künstler wohl.
Quelle: Getty Images
Die weite Bucht und das besondere Licht der Küstenlandschaft zogen im 19. und 20. Jahrhundert Maler wie Alfred Sisley und Henri Toulouse-Lautrec in ihren Bann. Der Schriftsteller Jules Verne lebte einige Jahre am Hafen von Crotoy und verfasste während dieser Zeit seinen berühmten Roman „Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer“.

Le Crotoy liegt an der Somme-Bucht.
Quelle: IMAGO/Andia
Seinen poetischen Charakter hat sich der Ort bis heute bewahrt. Ein Highlight ist die nostalgische Schmalspurbahn, die gemächlich durch die Buchtlandschaft tuckert. Auf den grünen Salzwiesen weiden Schafe und Pferde, auch zahlreiche Seevögel können beobachtet werden. Wer einen Bootsausflug in der Bucht unternimmt, hat außerdem die Chance, Robben zu sehen. Die schwarzen Muscheln, die in der Bucht angebaut werden, und frischen Fisch sollten sich Besucherinnen und Besucher nicht entgehen lassen.
Die Île-d’Aix ist eine winzige, autofreie Insel vor der französischen Atlantikküste, zwischen Bordeaux und Nantes gelegen. Gerade einmal drei Kilometer lang und 700 Meter breit, ist sie ein echtes Juwel – ruhig, vielseitig und nur per Fähre erreichbar.

Die Leuchttürme auf der Île-d’Aix.
Quelle: imago images/UIG
Am besten lässt sich die Insel zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Ein gut ausgebauter Rundweg führt an allen Sehenswürdigkeiten vorbei: historische Militärbauten wie das Fort Liédot, zwei malerische Leuchttürme, die bunt bewachsenen Häuser im Ort und natürlich die wilde Küstenregion. Die naturbelassenen und ruhigen Strände im Westen sind ideal für Spaziergänge. Der Sandstrand La Plage d’Or und die mediterrane Bucht La Plage Baby im Osten der Insel sind hingegen perfekt zum Baden.

Im Dorf befinden sich hübsche Häuser mit Blumen.
Quelle: IMAGO
Geschichtlich ist die Île-d’Aix untrennbar mit Napoleon Bonaparte verbunden. Nach seiner Niederlage bei Waterloo suchte er im Juli 1815 auf der Insel Zuflucht, ehe er ins Exil nach St. Helena geschickt wurde. Sein ehemaliges Quartier ist heute ein Museum. Es gibt nur wenige Unterkünfte und Restaurants, weshalb die Île-d’Aix ein toller Geheimtipp für alle ist, die Ruhe suchen oder ein Wochenende in der Natur verbringen möchten.
Im äußersten Nordwesten Frankreichs, in der Normandie, liegt der kleine Ort Portbail. Er bietet eine perfekte Mischung aus Meer, Dünen und Natur – und ist bei deutschen Touristinnen und Touristen noch weitgehend unbekannt.

Ein Schiffswrack in Portbail, im Hintergrund ist die romanische Kirche zu sehen.
Quelle: IMAGO/Pond5 Images
In dem ehemaligen Fischerdorf herrscht eine entspannte Atmosphäre. Jeden Dienstagvormittag findet im Zentrum der Markt statt: Hier kannst du frisches Obst und Gemüse, Meeresfrüchte und Käse sowie Cidre und Calvados erstehen. Sehenswert ist die denkmalgeschützte Kirche Notre-Dame mit ihrem Festungsturm aus dem elften Jahrhundert.

Dünenlandschaft bei Portbail.
Quelle: IMAGO/imagebroker
Die Umgebung lädt ebenfalls zum Erkunden ein: Das Dorf liegt im Naturpark Marais du Cotentin et du Bessin, dessen vielfältige Landschaft ein beliebtes Ausflugsziel für Familien ist. Die Küste bietet sich außerdem für Wassersportarten wie Windsurfen, Kajakfahren oder Stand-up-Paddling an. Vom Hafen aus gibt es zudem Fährverbindungen zu den Kanalinseln Guernsey und Jersey.
Die Weinhauptstadt des Burgunds ist ein echtes Highlight für alle, die Genuss, Kultur und historische Kulissen lieben. Nur etwa 40 Kilometer südlich von Dijon gelegen, bezaubert Beaune mit seiner mittelalterlichen Altstadt, schiefen Fachwerkhäusern, kopfsteingepflasterten Gassen und eindrucksvollen Bauten.

Die Kleinstadt Beaune ist bekannt für Wein und Senf.
Quelle: IMAGO/robertharding
Als Zentrum des burgundischen Weinbaus ist Beaune vor allem für seine traditionsreichen Weinkeller bekannt. Bei Verkostungen oder Touren, die durch die umliegenden Weinberge führen, kannst du Weine wie Meursault, Puligny-Montrachet oder Chassagne-Montrachet probieren. Auch der berühmte Dijon-Senf zählt zum kulinarischen Erbe der Stadt: Beaune war lange Zeit eines der wichtigsten Senfzentren Frankreichs.

In der Umgebung von Beaune liegen etliche Weinfelder.
Quelle: Getty Images/iStockphoto
Die Stadt selbst ist von einer beeindruckenden Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert umgeben. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählen das farbenprächtige Hôtel-Dieu, ein ehemaliges Armenhospital aus dem 15. Jahrhundert, sowie die gotische Kathedrale Notre-Dame. Die Anreise ist übrigens denkbar einfach: Von Paris aus gibt es eine TGV-Verbindung nach Beaune, die etwa zwei Stunden dauert.
Der nächste Geheimtipp liegt auf halber Strecke zwischen Bordeaux und Toulouse und trägt den erheiternden Namen Condom. Mit Verhütungsmitteln hat die ruhige Kleinstadt zwar nichts zu tun – dafür aber mit Armagnac. Der Weinbrand wird nur in der südfranzösischen Region hergestellt und gilt als älteste Spirituose des Landes. Genießen können Besucherinnen und Besucher den edlen Tropfen in vielen Lokalen – wer mehr über die Herstellung lernen will, sollte das Armagnac-Museum im früheren Bischofspalast besuchen.

Die Stadt Condom am Ufer der Baïse.
Quelle: IMAGO/Pond5 Images
Condom liegt an der Via Podiensis, einem französischen Abschnitt des Jakobswegs. Im Herzen der Stadt steht die spätgotische Kathedrale Saint-Pierre aus dem 16. Jahrhundert. Nicht nur das Innere mit den riesigen Buntglasfenstern zieht Besucherinnen und Besucher in ihren Bann, sondern auch ein Denkmal vor der Kirche. Es ist dem Anführer der Musketiere, Charles d’Artagnan, der aus der Gegend stammte, und seinen drei Freunden Athos, Porthos und Aramis gewidmet. Die zugehörigen Romane von Alexandre Dumas ist weltberühmt und wurde über 100-mal verfilmt.

„Einer für alle, alle für einen“: Eine Statue der vier Musketiere steht in Condom.
Quelle: imago stock&people
Auch in der Umgebung gibt es einiges zu entdecken. Besonders sehenswert ist das mittelalterliche Dorf Larressingle: Über eine Brücke gelangt man durch ein imposantes Stadttor in die gut erhaltene Altstadt, wo man sich wie in eine andere Zeit versetzt fühlt. Nicht weniger reizvoll ist das Dorf Montréal mit seinen überdachten Arkadengängen und einer gotischen Kirche, die den historischen Kern komplettiert.
Du brauchst mehr Inspiration? Hier sind die zehn Lieblingsurlaubsorte der Französinnen und Franzosen in der Übersicht.
Die Top 10 der Frankreich-Geheimtipps:
- Condom, Okzitanien
- Beaune, Burgund-Franche-Comté
- Portbail, Normandie
- Île-d’Aix, Nouvelle-Aquitaine
- Le Crotoy, Hauts-de-France
- Vence, Provence-Alpes-Côte d’Azur
- Villefranche-sur-Saone, Auvergne-Rhône-Alpes
- Veules-les-Roses, Normandie
- Guilvinec, Bretagne
- Villeurbanne, Auvergne-Rhône-Alpes
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