Bundeswehr und Nato: Schwachpunkt Drohnenabwehr

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Die Bundeswehr ist schlecht gerüstet, doch nun muss wegen verdächtiger Drohnen sogar der EU-Gipfel in Dänemark besonders geschützt werden. Jetzt sollen rasch Maßnahmen ergriffen werden, doch die Lieferzeiten der Industrie sind lang und dann macht auch noch ein Rohstoff Probleme.
Von Georg Ismar, Berlin
Es ist eher ungewöhnlich, dass das Verteidigungsministerium eine Pressemitteilung an einem Samstag um 23.35 Uhr verschickt. Noch ungewöhnlicher ist die Überschrift: „Bundeswehr unterstützt bei der informellen Tagung der Staats- und Regierungschefs der EU in Dänemark mit Counter-small Unmanned Aircraft Systems (C-sUAS) Fähigkeiten“. Das hört sich ziemlich technisch an, heißt übersetzt: Die Bundeswehr wird am 1. und 2. Oktober kurzfristig mit Soldaten in Dänemark mit eigenen Drohnenbekämpfungsmitteln den informellen EU-Gipfel schützen. Einen solchen Einsatz in einem Nato-Partnerland aus Sorge vor russischen Ausspähaktivitäten hat es noch nicht gegeben.

Sie sind leicht zu finden, billig – und entbehrlich, wenn sie auffliegen: Russlands sogenannte Wegwerfagenten verunsichern den Westen. Mit Paketbomben in DHL-Flugzeugen hätten sie beinahe eine Katastrophe verursacht. Eine Recherche von SZ, NDR und WDR beleuchtet das Sabotagesystem des Kreml aus Drahtziehern, Mittelsmännern und Handlangern.
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