Goldminenverband: Goldkäufe eingestellt, Verkäufe laufen weiter

Der Verband der Goldminenbetreiber bestätigte, dass die Zentralbank (CBRT) seit zwei Wochen keine Goldkäufe mehr tätigt: „Das ist natürlich und positiv für die Wirtschaft des Landes.“
Der Verband gab bekannt, dass die Verkäufe an Privatpersonen fortgesetzt werden.
Wie wirkt sich die Entscheidung also auf die Preise aus?
My Economy schrieb gestern, dass die Zentralbank den Ankauf von im Inland produziertem Gold eingestellt hat.
Mit der Verordnung aus dem Jahr 2017 ist die Zentralbank der erste Abnehmer von im Inland produziertem Gold.
Diese Regelung gewann mit der Einführung einer Quote für Goldimporte im Jahr 2023 noch mehr an Bedeutung.
Der Verband der Goldminenbetreiber bestätigte in einer Erklärung, dass die Zentralbank die Goldkäufe in den letzten zwei Wochen eingestellt hat.
In den sozialen Medien wurde dies so interpretiert, als sei der Goldverkauf eingestellt worden, was der Verband jedoch dementierte.
Laut der Nachrichtenagentur Anadolu lautet die Erklärung des Verbandes wie folgt:
Die türkische Zentralbank (CBRT) hat Vorrang beim Ankauf von Goldbarren aus Minen, die in türkischer Lira bezahlt werden. Die CBRT hat die Goldankäufe aus Minen in den letzten zwei Wochen ausgesetzt.
Der Grund dafür könnte darin liegen, die Schwierigkeiten zu lösen, mit denen insbesondere der Schmucksektor aufgrund der immer größer werdenden Kluft zwischen den Goldpreisen in der Türkei und den globalen Märkten konfrontiert ist.
Gold, für das die Zentralbank ihr Vorkaufsrecht nicht ausgeübt hat, wurde über an der Borsa Istanbul notierte Banken, Finanzinstitute und registrierte Käufer auf dem Markt angeboten.
Diese Situation wurde möglicherweise als Lösung für die negative Stimmung an den Märkten angesehen, die durch die Preisdifferenz zwischen dem Weltmarktpreis und dem türkischen Goldpreis verursacht wurde. Diese Differenz erreichte aufgrund der im Jahr 2023 eingeführten Quote für Goldimporte rund 5.500 US-Dollar pro Kilogramm.
Es ist üblich, dass Zentralbanken solche Maßnahmen ergreifen. Die Diversifizierung der Währungsreserven kann solche Maßnahmen zur Marktregulierung mitunter erforderlich machen.
Dieser Schritt, der den Weg für die direkte Lieferung von in der Türkei produziertem Gold an die Verbraucher auf dem Inlandsmarkt ebnet, wird sicherstellen, dass der Bedarf aus der heimischen Produktion gedeckt wird und eine Ausweitung des Leistungsbilanzdefizits aufgrund zusätzlicher Goldimporte verhindert wird.
Dieser Schritt ist positiv für die nationale Wirtschaft. Sobald das Gleichgewicht wiederhergestellt ist, kann die Zentralbank ihre Vorkaufsrechte wieder ausüben.
Der Goldhandel läuft unter den Bedingungen des freien Marktes weiter. Meldungen in einigen sozialen Medien, wonach der Goldhandel eingestellt worden sei, sind falsch.
Wie wird sich diese Maßnahme auf die Goldpreise auswirken?
Heute kostet eine Unze Gold 4.002,28 Dollar, ein Gramm Gold 5.413,249 Lira. Der Dollar entspricht 42,0620 Lira.
Im Gespräch mit Şeyda Uyanık von Ekonomim bewertete der Gold- und Geldmarktexperte Mehmet Ali Yıldırımtürk die möglichen Auswirkungen der Entscheidung auf die Märkte wie folgt:
Die eingeführte Goldimportquote hatte erhebliche Auswirkungen auf das Marktangebot. Die Differenz zwischen dem türkischen und dem internationalen Markt hatte sich vergrößert und erreichte bis zu 12.000 US-Dollar.
Mit der Korrektur der Goldpreise verringerte sich diese Lücke in der letzten Woche auf 5.500 US-Dollar. Doch selbst dieser Wert ist noch zu hoch.
Die wachsende Kluft lockte natürlich auch Goldschmuggler an. Goldschmuggel wiederum bedeutet, dass Devisen illegal aus dem Land abfließen.
Die Entscheidung der Zentralbank, den Goldkauf in lokalen Minen einzustellen und das produzierte Gold direkt auf den Markt zu bringen, ist ein sehr wichtiger und positiver Schritt.
Die Kluft zum internationalen Markt wird geschlossen, und Angebot und Nachfrage werden sich im freien Markt ausgleichen. Die Preise werden sich somit stabilisieren.
Wenn wir die Spanne auf 1.500 Dollar reduzieren können, können wir zumindest die Schwankungen der Goldpreise im Inland verhindern.
Sollte die Entscheidung der Zentralbank längerfristig bestehen bleiben, müssen wir unsere Goldpreisprognosen für das Jahresende entsprechend anpassen. Die übliche Schätzung von 7.000 Lira pro Gramm wird sich bei Beibehaltung dieser Entscheidung auf 6.000 bis 6.250 Lira reduzieren.
Diken




