Neuer Rekord bei Covid-19: Er kämpfte mehr als zwei Jahre, konnte das Virus aber nicht aus dem Körper entfernen

Dieser Fall unterscheidet sich jedoch von „Long COVID“, bei dem die Symptome auch nach Abklingen des Virus bestehen bleiben. Die Studie stellte außerdem fest, dass aktives SARS-CoV-2 bei diesem Patienten mehr als zwei Jahre lang ununterbrochen persistierte. Das bedeutet, dass es weiterhin im Körper bestehen blieb und sich vermehrte.
Joseline Velasquez-Reyes und ihr Team an der Boston University führten eine genetische Analyse des Virus in Proben durch, die dem Patienten zwischen März 2021 und Juli 2022 entnommen wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass das Virus im Körper des Patienten mit einer ähnlichen Rate mutierte wie auf Bevölkerungsebene. Einige dieser Mutationen stimmten sogar mit den genetischen Veränderungen der Omicron-Variante überein.
ES IST AUCH GEFÄHRLICH FÜR DIE ÖFFENTLICHE GESUNDHEITDer Epidemiologe William Hanage von der Harvard University erklärte, dass solche langwierigen Infektionen nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für die öffentliche Gesundheit eine Gefahr darstellen. „Das Virus findet in dieser Zeit Wege, Zellen effektiver zu infizieren“, sagte Hanage und warnte, dass solche Fälle die Quelle ansteckenderer Varianten sein könnten.
Die im medizinischen Fachmagazin Lancet veröffentlichte Studie ergab, dass der Patient eine fortgeschrittene HIV-1-Infektion hatte und die Anzahl seiner T-Helferzellen im Immunsystem nur 35 Zellen pro Mikroliter betrug. Der Normalwert liegt zwischen 500 und 1.500 Zellen pro Mikroliter. Diese Immunschwäche erklärt, warum das Virus so lange im Körper verbleiben kann.
Er hatte ständig Kopfschmerzen.Der 41-jährige Mann, der glaubte, sich Mitte Mai 2020 mit dem Virus infiziert zu haben, konnte lange Zeit keine Behandlung in Anspruch nehmen. Er litt unter anhaltenden Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Müdigkeit und Atemproblemen.
Forscher vermuten, dass das Virus seine Infektiosität verloren haben könnte, als es sich an ein Individuum angepasst hat. Sie betonen jedoch, dass nicht alle Langzeitinfektionen so glücklich verlaufen und engmaschig überwacht werden sollten.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Verbreitung solcher Langzeitinfektionen zur Entstehung neuer Varianten führen könnte. Sie fordern daher eine Fortsetzung der Impfungen, die fortgesetzte Verwendung von Masken in Innenräumen und einen gleichberechtigten Zugang zur Gesundheitsversorgung für alle.
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