WHO unterstützt Länder bei der Ermittlung und Bekämpfung von Impfverweigerungsgründen: Beispiele aus Aserbaidschan, Litauen und der Ukraine

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WHO unterstützt Länder bei der Ermittlung und Bekämpfung von Impfverweigerungsgründen: Beispiele aus Aserbaidschan, Litauen und der Ukraine

WHO unterstützt Länder bei der Ermittlung und Bekämpfung von Impfverweigerungsgründen: Beispiele aus Aserbaidschan, Litauen und der Ukraine

In Aserbaidschan wurden durch die Analyse von Daten aus verschiedenen Quellen Gebiete mit niedrigen Impfraten identifiziert. Mit Unterstützung der WHO wurde 2023 eine Verhaltensstudie durchgeführt, die Fokusgruppen mit lokalem Gesundheitspersonal sowie Eltern und Betreuern umfasste. Dabei wurden die wichtigsten Hindernisse ermittelt: Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Impfungen, Informationsmangel und die Unfähigkeit des Gesundheitspersonals, die Öffentlichkeit wirksam von den Vorteilen der Impfung zu überzeugen.

Um diese Hindernisse zu beseitigen, wurden in den Zielgebieten öffentliche Veranstaltungen organisiert, an denen sich das Gesundheitsministerium und die Vereinigung für die Verwaltung medizinischer Gebietseinheiten sowie die WHO und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) beteiligten. Eltern und Betreuer konnten ihre Bedenken äußern und zuverlässige Informationen von angesehenen Kinderärzten erhalten. Den Kindern wurde angeboten, versäumte Impfungen nachholen zu lassen.

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Bei diesen Veranstaltungen erhielten 176 zuvor nicht oder nur teilweise geimpfte Kinder Impfstoffe. In den darauffolgenden Monaten verzeichneten die Kliniken aller Zielgebiete im Schnitt 24 Prozent weniger Impfverweigerungen.

Um die erzielten Fortschritte aufrechtzuerhalten, werden die Arbeiten sowohl auf Landesebene fortgesetzt, wobei der Schwerpunkt auf der Verbesserung der Fähigkeiten des Gesundheitspersonals liegt, als auch auf lokaler Ebene, um den Bedarf zu ermitteln und gemeindebasierte Interventionen zu organisieren. Darüber hinaus wurde in einer Reihe von Regionen mit Unterstützung der WHO mit der Schulung medizinischen Personals in effektiven Kommunikationsfähigkeiten begonnen.

Impfungen für ukrainische Flüchtlinge in Litauen

Im Jahr 2024 führte die WHO in Litauen eine Schnellbewertung durch, um Hindernisse und Erleichterer für die Impfung ukrainischer Flüchtlinge zu ermitteln. Obwohl die Bedeutung von Impfungen für Kinder allgemein anerkannt ist, identifizierte die Studie eine Reihe von Herausforderungen, die von fehlenden Informationen darüber, ob die Impfungen dem ukrainischen Kalender entsprechen, bis hin zu langen Wartezeiten und Sprachbarrieren reichen.

Bei Erwachsenen war die Impfzurückhaltung ausgeprägter, insbesondere bei Impfungen gegen COVID-19 und Grippe. Teilnehmer einer Fokusgruppe für Gesundheitspersonal identifizierten Inkonsistenzen bei der Information und Nachverfolgung als erhebliche Hindernisse und stellten einen Mangel an umfassenden Informationen über die Impfberechtigung von Flüchtlingen fest.

Auf Grundlage der Ergebnisse wurden Empfehlungen formuliert, darunter die Verbesserung der gezielten Kommunikation mit Flüchtlingen, die Entwicklung klarer Protokolle für die Impfung von Kindern ohne Impfdokumente und die Ausweitung des Zugangs zu anderen Gesundheitsdiensten, beispielsweise zur psychiatrischen Versorgung. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass medizinische Informationen konsolidiert werden müssen, um ukrainische Flüchtlinge wirksamer unterstützen zu können. Die WHO unterstützt die nationalen Gesundheitsbehörden bei der Umsetzung dieser Maßnahmen.

Verfügbarkeit von Impfstoffen für Einwohner der Ukraine

Die WHO führte im August 2024 auch eine Studie unter Einwohnern der Ukraine durch. Dabei wurden die Gründe untersucht, die Impfungen verhindern, sowie die Anreize für die Impfung von Kindern unter Binnenvertriebenen und der Bevölkerung in Frontgebieten. Die Studie zeigte ernste Herausforderungen auf, darunter einen Mangel an kostenlosen Impfungen, Bedenken von Eltern und Betreuern hinsichtlich der Qualität der Medikamente sowie logistische Probleme, die durch den anhaltenden Konflikt noch verschärft werden. Trotz dieser Hindernisse äußerten die meisten Eltern und Betreuer eine positive Einstellung gegenüber Impfungen, die auf ihrem Vertrauen in die Ärzte und die evidenzbasierte Medizin beruhte.

Nach einem Workshop im Januar 2025 wurden in jeder Region Pläne unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten entwickelt. Dazu zählen etwa die Anpassung von Kommunikationsstrategien, die Verbesserung des Zugangs zu Impfungen und der Ausbau der medizinischen Versorgung.

Folgen einer unzureichenden Immunisierung

Der jüngste Ausbruch von Masern und Keuchhusten in der Region zeigt deutlich, welche Folgen eine Unterimpfung der Bevölkerung haben kann. In fast allen Ländern gibt es Lücken, die Gründe hierfür können jedoch je nach Kontext sehr unterschiedlich sein. Hierzu zählen möglicherweise fehlende Informationen oder eine gewisse Zurückhaltung gegenüber Impfungen seitens der Eltern und Betreuer sowie strukturelle Barrieren oder eine unzureichende Ausbildung des Gesundheitspersonals im Umgang mit Einwänden und der Förderung der Impfung.

In manchen Fällen ist die Abdeckung in bestimmten Bevölkerungsgruppen geringer, möglicherweise aufgrund eines ungleichen Zugangs zu Informationen oder Gesundheitsdiensten. Die Bemühungen um einen gleichberechtigten Zugang zum Schutz durch Impfstoffe tragen dazu bei, die Gesundheitssicherheit sowohl des Einzelnen als auch der Region zu stärken.

Die WHO unterstützt die Länder der Region dabei, Ungleichheiten im Impfwesen abzubauen. Dazu wendet sie einen schrittweisen Ansatz an, der darauf abzielt, die Grundursachen zu ermitteln und Strategien zu entwickeln, um diese wirksam zu bekämpfen.

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