Große Kunstausstellung von Olga Boznańska im Nationalmuseum in Warschau. 30 Meisterwerke der Porträtkunst

Ab dem 10. September 2025 präsentiert das Nationalmuseum in Warschau eine einzigartige Präsentation mit fast dreißig Werken von Olga Boznańska. Es handelt sich um eine Hommage an eine der bedeutendsten Künstlerinnen Europas anlässlich ihres 160. Geburtstags und ihres 85. Todestages.
Olga Boznańska (1865–1940) ist eine Persönlichkeit, deren Werk nicht nur in der polnischen, sondern auch in der europäischen Kunstgeschichte einen festen Platz hat. Anlässlich des vom Sejm der Republik Polen ausgerufenen Olga-Boznańska-Jahres hat das Nationalmuseum in Warschau eine Sonderausstellung zu ihrem Werk vorbereitet. Vom 10. September 2025 bis zum 5. Juli 2026 präsentiert die Galerie für Kunst des 19. Jahrhunderts ausgewählte Gemälde aus der Sammlung des Museums, darunter ihre berühmten Porträts und Stillleben.

Die Ausstellung zeigt rund 30 Werke der Künstlerin aus der Sammlung des Nationalmuseums in Warschau. Dazu gehören die psychologischen Porträts, für die Boznańska berühmt war, sowie stimmungsvolle Stillleben. Alle Werke werden im Kontext der Dauerausstellung präsentiert und ermöglichen so ein tieferes Verständnis von Boznańskas Rolle in der Geschichte der polnischen und europäischen Kunst an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.

Boznańska – eine Frau, die die Porträtmalerei revolutionierte, ihren eigenen, einzigartigen Stil entwickelte und internationales Ansehen erlangte, zu einer Zeit, als Frauen in der Kunstwelt nur schwer Fuß fassen konnten. Obwohl Frauen an vielen Kunsthochschulen der Zugang verboten war, verfeinerte sie ihre Fähigkeiten in München und Paris, wo sie ihr eigenes Atelier eröffnete und begann, Kurse für junge Maler zu geben.
Das Nationalmuseum in Warschau schreibt über Olga Boznańska:
Olga Boznańska gilt als eine der bedeutendsten europäischen Künstlerinnen. Als Tochter einer Französin und eines Polen wurde sie in Krakau geboren. Ihre künstlerische Ausbildung begann sie 1884 in ihrer Heimatstadt an der künstlerischen Fakultät der Adrian-Baraniecki-Höheren Kurse für Frauen. 1885 reiste sie nach München, wo sie sich im privaten Atelier von Carl Kricheldorf einschrieb und auch Unterricht bei Wilhelm Dürr nahm. In München genoss sie ein reges gesellschaftliches Leben, dessen Mittelpunkt das Atelier von Józef Brandt und deutschen Künstlern war. Ab 1889 hatte sie ihr eigenes Atelier. 1898 wurde sie Mitglied der renommierten Gesellschaft polnischer Künstler „Sztuka“. Ermutigt durch ihren Erfolg ließ sie sich im selben Jahr in Paris nieder, wo sie sich ganz der Kunst widmete. Zu einer Zeit, als Frauen der Zugang zu Kunstschulen verwehrt war, erlernte Boznańska die Malerei, entwickelte ihren eigenen Stil und nahm aktiv an Ausstellungen teil. Sie erlangte große Anerkennung als Porträtmalerin und malte auch gerne Stillleben. Boznańska malte nicht im Freien; ihr ganzes Leben drehte sich um ihr Atelier. Die Sommermonate verbrachte sie in Krakau, wo sie in ihrem Familienhaus in der Wolska-Straße 21 arbeitete.
Boznańskas Ateliers wurden legendär – hier fanden internationale gesellschaftliche Zusammenkünfte statt und hier entstanden die unverwechselbaren, ausdrucksstarken psychologischen Porträts, die ihr weltweiten Ruhm einbrachten. In Paris unterrichtete die Künstlerin auch: Ab 1908 unterrichtete sie an der privaten Académie de la Grande Chaumière und korrigierte in ihrem Atelier Gemälde. Sie nahm regelmäßig an Ausstellungen teil. 32 Jahre lang nahm sie am Pariser Salon der Société nationale des beaux-arts teil. Sie wurde mit dem Offizierskreuz des Ordens Polonia Restituta und dem Kommandeurkreuz des Ordens Polonia Restituta ausgezeichnet.