Ärzte nutzen bereits KI. Wird ein Roboter Sie heilen?

Daten aus dem Bericht „8. Ausgabe der Studie zum Grad der Computerisierung von Einrichtungen, die medizinische Tätigkeiten durchführen“ (e-Health Center) aus dem Jahr 2024 zeigen, dass KI-Tools bereits in 13,2 % der polnischen Krankenhäuser vorhanden sind. Das sind doppelt so viele wie im Jahr 2023. Am häufigsten betrifft dies die KI-Unterstützung in der diagnostischen Bildgebung: Fast 34 % der Einrichtungen nutzen sie für die Analyse von Computertomographie-Scans und fast 16 % für die Interpretation von Magnetresonanztomographien.
Es wird helfen, aber es wird keinen Arzt ersetzenIn der Therapie unterstützt künstliche Intelligenz die Auswahl personalisierter Behandlungsmethoden basierend auf der Analyse der Patientengeschichte und den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Auch in der Rehabilitation findet KI Anwendung, beispielsweise in Form intelligenter Assistenten, die bei Heimübungen helfen. Natürlich analysiert Technologie mit enormer Rechenleistung unzählige Datenmengen schneller, doch letztendlich trifft der Arzt die endgültige diagnostische und therapeutische Entscheidung immer auf der Grundlage seiner Erfahrung, die der KI fehlt. Man kann mit Sicherheit sagen, dass künstliche Intelligenz Ärzte nicht ersetzen wird, aber sie wird ein dauerhaftes Unterstützungssystem sein, sowohl in der Praxis von Hausärzten, Assistenzärzten in der Facharztausbildung als auch von Fachärzten.
Sie ersetzten Papierverzeichnisse und RichtlinienAuf dem polnischen Markt gibt es bereits viele Apps, die gedruckte Arzneimittelverzeichnisse, Diagnose- und Therapierichtlinien ersetzt haben. Aufgrund ständiger Weiterentwicklungen und wissenschaftlicher Erkenntnisse verändern sich diese rasant, daher sind ständige Aktualisierungen wissenschaftlicher Datenbanken unerlässlich und müssen einfach und schnell zugänglich sein. Angesichts der wachsenden Wartelisten für Ärzte können Apps, die Ärzte unterstützen, die Effizienz von Arztbesuchen, Diagnostik und Therapie deutlich steigern. Mobile Apps sind auch ein integraler Bestandteil der Vorbereitung auf die staatliche Facharztprüfung geworden – kaum ein Assistenzarzt würde sich heute vorstellen, mit den traditionellen, einst beliebten Lernkarten aus Papier für die Prüfung zu lernen.
Wissenschaftliches Erbe und fortschrittliche TechnologienTraditionelle Lösungen entwickeln sich weiter, was auch bei Verlagen zu beobachten ist, die seit vielen Jahren auf dem polnischen Markt präsent sind. Ein Beispiel dafür ist der älteste polnische Medizinverlag, PZWL, der am 8. Juni 1945 in Warschau auf Initiative von Professor Stanisław Konopka gegründet wurde. Jahrzehntelang war er als Staatlicher Medizinverlag bekannt und ist seit 1993 ein Mitarbeiterunternehmen und Teil der PWN-Gruppe.
Die Polnische Vereinigung der Ärzte und Chirurgen spielte eine entscheidende Rolle beim Wiederaufbau der wissenschaftlichen und publizistischen Infrastruktur Polens nach dem Zweiten Weltkrieg. Bis heute hat sie über 15.000 Titel veröffentlicht, darunter akademische Lehrbücher, Leitfäden, Enzyklopädien und medizinische Fachzeitschriften. Ihre Veröffentlichungen kamen Generationen von Ärzten und Medizinstudenten in Polen zugute.
Polens beliebtester Medizinverlag geht mit der Zeit und hat die Plattform Medico PZWL entwickelt, die wissenschaftliches Wissen und fortschrittliche Technologien vereint. Dazu wurde MediChat eingeführt, eine Chat-Plattform auf Basis künstlicher Intelligenz. Die Plattform umfasst alle wichtigen Funktionen, darunter eine Datenbank zu Medikamenten und Wechselwirkungen, Patientenempfehlungen, klinische Tools, Multimedia- und Memokarten, eine PES-Fragendatenbank und den bereits erwähnten MediChat.
MEDICO PZWL ist laut seinen Entwicklern die größte Datenbank mit verifiziertem medizinischem Wissen in Polen und basiert auf den neuesten technologischen Fortschritten. Die Plattform bietet Zugriff auf über 150.000 von Experten geprüfte Dokumente, darunter wissenschaftliche Zeitschriften, Leitlinien, Patientenempfehlungen und Bücher von PZWL, PWN und anderen renommierten medizinischen Verlagen. Die Dokumente sind nach Themenbereichen geordnet und auf das jeweilige Fachwissen des Nutzers zugeschnitten. Die Plattform nutzt KI, um Antworten auf klinische, pädagogische und therapeutische Fragen zu generieren und dabei stets die jeweilige Quelle anzugeben. Alle Antworten basieren ausschließlich auf verifizierten Inhalten.
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Reagiert auf echte BedürfnisseMEDICO PZWL wird inhaltlich von einem Programmrat aus über 20 renommierten Experten unterstützt. Diese Gruppe von Meinungsführern, anerkannten Autoritäten auf ihren Gebieten, Autoren der neuesten Leitlinien, wissenschaftlichen Konsensuskonsens und zahlreicher Publikationen, deren klinische Praxis einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung von Medizin und Behandlungsstandards hat. Zu diesen gehören: Prof. Artur Mamcarz, MD, PhD, DSc, Krzysztof Simon, MD, PhD, DSc, Jacek Jassem, MD, PhD, DSc, Marek Posuła, MD, PhD, DSc, Anna Raciborska, MD, PhD, und Prof. Katarzyna Winsz-Szczotka.
„Die Schaffung dieser Plattform ist ein natürlicher Schritt in der Entwicklung eines digitalen Verlagshauses und eine Reaktion auf echte Bedürfnisse im Gesundheits- und Bildungswesen. Wir haben jede Funktionalität der Plattform mit ihren zukünftigen Nutzern, sowohl Ärzten als auch Studenten, besprochen, weil wir möchten, dass diese Lösung ihre tatsächlichen Bedürfnisse und Herausforderungen in ihrer täglichen Arbeit berücksichtigt“, sagt Natalia Wojciechowska, CEO der PWN Group.
In einer Zeit wachsender Personalprobleme im Gesundheitswesen und einer wachsenden Patientenzahl ist KI nicht mehr nur eine Innovation. Sie entwickelt sich zu einem unverzichtbaren Instrument für eine effiziente und sichere Gesundheitsversorgung. „Die MEDICO PZWL-Plattform kann eine entscheidende Unterstützung bei Diagnostik und Behandlung sein und es Ärzten ermöglichen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – den Patienten“, ergänzt Natalia Wojciechowska.
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Wprost