So wirkt sich langfristiger Stress auf das Herz aus.
%3Aformat(jpeg)%3Abackground_color(fff)%2Fhttps%253A%252F%252Fwww.metronieuws.nl%252Fwp-content%252Fuploads%252F2025%252F10%252Fgiulia-bertelli-dvXGnwnYweM-unsplash.jpg&w=1280&q=100)
Langfristiger Stress wirkt sich nicht nur negativ auf die Stimmung aus, sondern belastet auch das Herz. Ein Kardiologe erklärt genau, wie chronischer Stress das Herz beeinflusst und was man dagegen tun kann.
Metro hat sich bereits zuvor mit den Auswirkungen von langem Sitzen auf das Herz auseinandergesetzt.
„Bei anhaltendem Stress bleibt der Körper in einer Art Alarmbereitschaft“, erklärt Kardiologe Arco Teske von der HartKliniek gegenüber Metro . „Das bedeutet, dass zwei wichtige Stresssysteme ständig aktiviert sind.“
Das Nervensystem führt zu einem Anstieg von Herzfrequenz und Blutdruck. Außerdem werden vermehrt Adrenalin und dessen Verwandter Noradrenalin freigesetzt. Das andere System, die Hormonachse, veranlasst den Körper, mehr Cortisol, das Stresshormon, zu produzieren.
Laut Teske ist dies kurzfristig vorteilhaft. Langfristig kann es jedoch zu Arteriosklerose beitragen und zu Verengungen und Verstopfungen der Blutgefäße führen. Chronischer Stress führt zudem häufig zu anderen ungesunden Verhaltensweisen, wie beispielsweise weniger Bewegung, schlechterem Schlaf, Rauchen oder vermehrtem Alkoholkonsum, was das Risiko zusätzlich erhöht.
Langfristiger Stress kann letztendlich zu verschiedenen Erkrankungen führen: „Ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall, höherer Blutdruck und ungünstige Blutfettwerte sowie bei Menschen mit bereits bestehender Herzerkrankung ein schnelleres Wiederauftreten der Symptome oder eine schlechtere Genesung.“
Die Ursache für chronischen Stress liegt oft im Arbeitsumfeld. Dazu gehören Situationen mit „hohen Anforderungen, geringer Kontrolle oder Autonomie und wenig sozialer Unterstützung“. Ein Experte hat bereits erläutert , wann Arbeitsstress ungesund wird .
Teske: „Berufsbedingter Stress ist oft chronisch. Er tritt täglich auf, manchmal über Jahre hinweg. Dadurch befindet sich der Körper in einer permanent erhöhten Stressreaktion. Andere Stressformen, wie Trauer oder eine plötzliche Krise, sind in der Regel vorübergehend, und der Körper hat dann die Möglichkeit, sich zu erholen. Langfristiger beruflicher Stress ist daher besonders schädlich, weil er strukturelle Ursachen hat.“
Es gibt keine eindeutigen Stresssymptome, aber laut Kardiologen gibt es Anzeichen dafür, dass Stress den Körper stark belastet. Dazu gehören beispielsweise „ein anhaltend erhöhter Puls oder Herzklopfen, schnellere Atemnot bei Anstrengung, Druckgefühl oder Schmerzen in der Brust ohne erkennbare körperliche Ursache, Schlafstörungen, Reizbarkeit oder Müdigkeit sowie Bluthochdruck oder sich verschlechternde Blutwerte“.
Die oben genannten körperlichen Symptome bedeuten nicht zwangsläufig, dass eine Herzerkrankung vorliegt. Das kann die Sache manchmal erschweren. „Chronischer Stress verursacht jedoch strukturelle Veränderungen an den Blutgefäßen und am Herzen, die wir dann als Herzkrankheit bezeichnen. Die Symptome sind sehr ähnlich.“
„Am stärksten gefährdet sind Menschen mit bereits bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, sagt Tekse. „Denken Sie an Menschen, die bereits einen Herzinfarkt, eine Angioplastie oder eine Bypass-Operation erlitten haben.“
Menschen, die wenig Einfluss auf ihre Arbeit haben, beispielsweise in der Produktion, im Gesundheitswesen oder im Transportwesen, sind ebenfalls einem höheren Risiko ausgesetzt. „Berufsgruppen mit hoher Arbeitsbelastung und geringer Autonomie, wie etwa im Gesundheitswesen, bei der Polizei und im Lehrberuf, weisen laut Studien ein höheres Risiko für stressbedingte Herzbeschwerden auf. In diesen Berufsgruppen ist besondere Wachsamkeit geboten.“
Zudem steigt die Anfälligkeit im mittleren Lebensalter. „Besonders bei Männern, aber auch bei Frauen nach den Wechseljahren.“ Schließlich ist die Kombination aus Stress und einem ungesunden Lebensstil gefährlich. Dazu gehören beispielsweise Menschen, die rauchen, wenig schlafen und sich wenig bewegen.
Laut Teske ist ein gesunder Lebensstil der stärkste Schutzfaktor gegen die Auswirkungen von Stress. „Studien zufolge entwickeln Menschen, die unter Stress leiden, aber dennoch ausreichend Bewegung bekommen, sich gesund ernähren und schlafen, seltener Herzprobleme als Menschen, die unter Stress leiden, aber dies nicht tun.“
Er nennt fünf Säulen, die dafür sorgen können, dass der Körper sein Gleichgewicht wiedererlangt:
- Bewegung: „Regelmäßige körperliche Aktivität senkt den Spiegel der Stresshormone und verbessert die Blutgefäße.“
- Erholungsmomente: „Ruhephasen bewusst einbauen: Spaziergänge, Atempausen, Entspannungsübungen.“
- Schlaf: „Guter Schlaf regeneriert das Nervensystem und senkt den Cortisolspiegel.“
- Soziale Unterstützung: „Der Kontakt mit anderen wirkt als Puffer gegen Stress.“
- Lernen, mit Stress umzugehen.
Laut Teske gibt es noch nicht viele Studien zu Methoden der Stressreduktion, die dem Herzen zugutekommen. Er weiß aber: „Achtsamkeitstraining und Entspannungstherapie können den Blutdruck senken. Kognitive Verhaltenstherapie hilft, negative Denkmuster zu durchbrechen und die Stressreaktion zu reduzieren. Körperliche Bewegung wie Spazierengehen, Radfahren und Yoga dämpft die Stressreaktion und verbessert die Gefäßfunktion. Und soziale Interventionen wie Selbsthilfegruppen und Gespräche mit anderen fördern die Genesung.“
Stressabbau wirkt sich nicht nur positiv auf den Körper aus, sondern verbessert laut Forschungsergebnissen auch die Lebensqualität. „Psychische Gesundheit ist kein optionales Extra, sondern integraler Bestandteil der Herzversorgung.“
Neben der Eigenverantwortung der Menschen im Umgang mit Stress sieht Teske auch eine Rolle für Unternehmen, Gesundheitseinrichtungen und Regierungen. „Es ist wünschenswert, dass sie aktiv ein gesundes Arbeits- und Lebensumfeld fördern, in dem psychischer Stress reduziert wird und Erholung möglich bleibt. Das wirkt sich entscheidend auf die Herzgesundheit aus.“ Er stellt sich eine gesunde Work-Life-Balance ohne chronische Überstunden, flexible Arbeitszeiten und einen Fokus auf psychisches Wohlbefinden vor.
Möchten Sie mehr über Gesundheit erfahren? Diese Artikel helfen Ihnen beim Einstieg:
Metro Holland
%3Aformat(jpeg)%3Abackground_color(fff)%2Fhttps%253A%252F%252Fwww.metronieuws.nl%252Fwp-content%252Fuploads%252F2025%252F09%252FANP-485029432.jpg&w=1280&q=100)

%3Aformat(jpeg)%3Abackground_color(fff)%2Fhttps%253A%252F%252Fwww.metronieuws.nl%252Fwp-content%252Fuploads%252F2025%252F08%252Fjohannes-plenio-pxEroa7lYx8-unsplash.jpg&w=1280&q=100)
%3Aformat(jpeg)%3Abackground_color(fff)%2Fhttps%253A%252F%252Fwww.metronieuws.nl%252Fwp-content%252Fuploads%252F2025%252F01%252FANP-356898103.jpg&w=1280&q=100)