Kleine Unternehmen, große Nachhaltigkeit. Grüne Daten von Confartigianato


Handhaben
die Daten
Kleine italienische Unternehmen führen den ökologischen Wandel mit konkreten Investitionen und grünen Kompetenzen an. Beim dritten Confartigianato-Forum entstand ein unternehmerisches Gefüge, das Veränderungen nicht erträgt, sondern aufbaut.
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Es gibt ein Italien, das Nachhaltigkeit mit beiden Beinen auf dem Boden steht und den Blick in die Zukunft richtet. Es ist das Italien der Handwerker und Kleinunternehmen, das trotz wirtschaftlicher Zwänge und globaler Herausforderungen nicht aufgibt, seinen Beitrag zum ökologischen Wandel zu leisten . Am 5. und 6. Juni, anlässlich des Weltumwelttags, trafen sich Vertreter des Confartigianato-Systems in Rom zum 3. Nachhaltigkeitsforum und bekräftigten dabei ein Schlüsselkonzept: Das Handwerk unterliegt nicht dem Wandel, es lenkt ihn.
„Für uns ist Nachhaltigkeit gleichbedeutend mit Wettbewerbsfähigkeit. Sie ist ein Akt produktiver Verantwortung, kein regulatorischer Zwang oder ideologischer Trend“, erklärte Marco Granelli, Präsident von Confartigianato, in seiner Rede auf dem Forum. „Der Handwerker kennt den Wert der Dinge: Er weiß, dass jedes Material Respekt verdient und jedes Objekt langlebig sein muss. Nachhaltigkeit bedeutet Pflege, Bewahrung, Reparatur und Weitergabe. Sie ist ein Weg, die Zukunft zu gestalten, indem wir die Vergangenheit wertschätzen.“
Eine konkrete und tief verwurzelte Vision: die von Confartigianato, die vom Know-how ausgeht und sich auf die neuen Maßstäbe der grünen Wirtschaft ausrichtet. Und die Zahlen zeigen, wie viel kleine Unternehmen in Umweltaspekte investieren. Laut den Ausarbeitungen des Forschungsbüros von Confartigianato auf Grundlage von Istat-Daten haben 55,4 Prozent der kleinen Fertigungsunternehmen (10–49 Beschäftigte) mindestens eine Maßnahme zur Verbesserung der ökologischen Nachhaltigkeit umgesetzt. Eine Zahl, die die Annahme widerlegt, dass nur große Unternehmen die Mittel für den grünen Wandel hätten. Zu den am weitesten verbreiteten Maßnahmen zählen Abfallmanagement (86,5 Prozent), Umweltüberwachung (62,4 Prozent), Energieeffizienz (43,4 Prozent), die Verwendung von Recyclingmaterialien (35 Prozent) und die Nutzung erneuerbarer Energien (30,2 Prozent).
An strukturellen Maßnahmen mangelt es nicht: 37,7 Prozent der kleinen Unternehmen haben in nachhaltiges Energie- und Verkehrsmanagement investiert und dabei die Installation hocheffizienter Maschinen (61,9 Prozent) und erneuerbarer Energiesysteme (42 Prozent) bevorzugt. Der grüne Wandel ist jedoch nicht frei von Hindernissen. Hohe Kreditkosten, geopolitische Unsicherheiten und die mangelnde Wirksamkeit des Plans Transition 5.0 bremsen die Investitionen . Laut GSE wurden bis zum 3. Juni 2025 lediglich 16,6 Prozent der im Plan verfügbaren 6,2 Milliarden an Steuergutschriften genutzt oder reserviert. „Die geldpolitische Straffung hat die Investitionen in Maschinen und Systeme im Jahr 2024 bereits um 3,8 Milliarden reduziert“, betont Confartigianato.
Neben Investitionen sind auch Kompetenzen gefragt. Confartigianato weist darauf hin, dass laut Unioncamere-Arbeitsministerium 42,9 Prozent der für 2024 geplanten Neueinstellungen Fähigkeiten im Bereich Energieeinsparung und Umweltverträglichkeitsprüfung erfordern. Spezifische Kenntnisse im Bereich umweltfreundlicher Produkte und Technologien sind zwar seltener, werden aber bei 18,5 Prozent der Auswahlverfahren als strategisch wichtig erachtet. Ein konkreter Schritt hin zu einem bewussten und verantwortungsvollen Nachhaltigkeitsmanagement ist die Gründung von ConfESG, dem neuen Systemunternehmen von Confartigianato, das Unternehmen bei der Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten und der Umsetzung von ESG-Kriterien unterstützt . ConfESG hat die Ambition, regulatorische Anforderungen in Instrumente zur Wettbewerbspositionierung umzuwandeln, damit kleine italienische Unternehmen sich nicht passiv anpassen, sondern ihre Nachhaltigkeitsagenda selbst mitgestalten können.
Die Verbundenheit mit der Region ist zentral für Confartigianatos Vision. „Unsere Unternehmen leben in den Regionen, in denen sie tätig sind, sie kennen deren Schwächen und Potenzial“, erklärte Granelli. „Die Zukunft gehört nicht denen, die mehr produzieren, sondern denen, die besser produzieren: mit Qualität, Umweltbewusstsein und kontinuierlicher Weiterbildung.“ Die Botschaft ist klar: Die tägliche Nachhaltigkeit kleiner italienischer Unternehmen ist bereits vorhanden, basierend auf alten Werten, aber bewusst in die Zukunft projiziert. Handwerk sucht keine Abkürzungen, sondern baut methodisch eine „Kultur des Handelns“ auf, die wie ihre Produkte auf Langlebigkeit ausgerichtet ist.
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