Trübe Gewässer im Carroccio Vannaccia


Machiavelli, eine Kolumne von David Allegranti
Einst drehte sich hier in der Mitte-Rechts-Partei alles um den Lega-Wahlkampf, ähnlich wie in der Region Marken. Dort fanden gerade Wahlen statt, und Francesco Acquaroli gewann erneut. Matteo Salvinis Partei hat in fünf Jahren fast 100.000 Stimmen verloren; vom Koalitionsführer ist sie nun auf Platz 3 hinter den Brüdern Italiens und Forza Italia gelandet. Hier erhielt die Lega im Jahr 2020 353.514 Stimmen (21,78 Prozent), nicht gerade wenig. Jetzt werden unter den Lega-Mitgliedern Wetten abgeschlossen, wie viel ihre Partei bei den Regionalwahlen am 12. und 13. Oktober bekommen wird: über oder unter 5 Prozent? Wird der Gip-Vannacci-Effekt spürbar sein? Und wie? Dafür oder dagegen? Derweil gewinnt Gip weiterhin Freunde in seiner Partei. In Viareggio hat er gerade einen Deal mit Bürgermeister Giorgio Del Ghingaro abgeschlossen – nominell Mitte-Links, in Wirklichkeit aber in erster Linie sich selbst treu – und ist ihm bereits zu Hilfe gekommen, indem er den Fraktionsvorsitzenden ersetzte, der die neue regionale Linie kritisierte. Damit hat er die Stadträtin der Lega Nord, Maria Pacchini, wütend gemacht, die die Kehrtwende als „Schwindel“ bezeichnete und meinte, Vannaccias neue Lega „weiß nur, wie man über Weihnachten redet“ (nicht zu verwechseln mit Weihnachtsgrüßen, wohlgemerkt). Del Ghingaro behauptet auch, die toskanischen Bürgergruppen anzuführen, die unter dem Banner „Die andere Toskana“ vereint sind, aber an diesem Punkt, nach der Kehrtwende, sollte er deren Namen vielleicht ändern: „Toskana en Reverse“.
La Nazione