Handelsabkommen zwischen der EU und den USA: „In Bezug auf Energie ist dieser Deal nur den Hype wert.“

Interview : Über Ursula von der Leyen hat die Europäische Union Donald Trump zugesagt, amerikanische Energie im Wert von 750 Milliarden Dollar zu kaufen. Doch was bedeutet das? Interview mit Ökonom Patrice Geoffron.
Interview von Alexandre Thet Balaguer
Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Schottland, 27. Juli 2025. JACQUELYN MARTIN/AP/SIPA
Das am 27. Juli in Schottland zwischen der Trump-Regierung und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unterzeichnete Handelsabkommen markiert einen strategischen Wendepunkt: Zusätzlich zu den einseitigen US-Zöllen von 15 % auf europäische Importe verpflichtet sich Brüssel, über drei Jahre amerikanische Energie im Wert von 750 Milliarden Dollar (638 Milliarden Euro) zu kaufen. Dieser Pakt wirft ernste Fragen zur Zukunft der Energiesouveränität der Union auf. Patrice Geoffron, Wirtschaftsprofessor an der Universität Paris-Dauphine und Direktor des Geopolitischen Zentrums für Energie und Rohstoffe, analysiert die Probleme.
Die Europäische Kommission hat Donald Trump versprochen, innerhalb von drei Jahren Energie aus US-Produktion im Wert von 750 Milliarden Dollar zu kaufen. Handelt es sich dabei um eine erhebliche Störung oder eine Fortsetzung der derzeitigen US-Energieimporte?Patrice Geoffron : Im Jahr 2024 verkauften die Vereinigten Staaten Energieprodukte im Wert von 65 Milliarden US-Dollar an die Europäische Union: zwei Drittel davon Erdölprodukte, ein Drittel hauptsächlich Flüssigerdgas (LNG). M…

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