Kaffee war diesen Menschen schon immer verboten, aber laut diesem Kardiologen könnte er sogar „schützend“ wirken.

Kaffee gehört zu den beliebtesten Getränken der Franzosen: Rund 80 % von ihnen trinken ihn. Dennoch ranken sich viele Missverständnisse um seine gesundheitlichen Auswirkungen. Besonders hartnäckig ist die Annahme, dass Menschen mit Herzproblemen auf Kaffee verzichten sollten. Zahlreiche Studien belegen jedoch einen positiven Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Herzgesundheit.
Eine kürzlich im renommierten „Journal of the American Heart Association“ veröffentlichte Studie stellte die weitverbreitete Annahme infrage, dass Kaffee zu Herzrhythmusstörungen beiträgt. Um diese Theorie zu widerlegen, führten amerikanische und australische Forscher eine Studie mit 200 Personen durch, die an Vorhofflimmern, der häufigsten Form von Herzrhythmusstörungen, litten. Dies ist die erste randomisierte, kontrollierte Studie dieser Art zu diesem Thema. Sechs Monate lang trank die Hälfte der Teilnehmer täglich eine Tasse Kaffee, die andere Hälfte hingegen gar keinen.
Laut den Forschern hatten Kaffeetrinker ein um 39 % geringeres Risiko für Herzrhythmusstörungen als diejenigen, die vollständig auf Koffein verzichteten. „Die Ergebnisse sind erstaunlich. Ärzte haben Patienten mit Vorhofflimmern schon immer geraten, ihren Kaffeekonsum einzuschränken, aber diese Studie legt nahe, dass Kaffee nicht nur unbedenklich, sondern wahrscheinlich sogar schützend wirkt“, sagte Dr. Christopher X. Wong, einer der Studienautoren. Andere Beobachtungsstudien hätten bereits einen neutralen oder sogar positiven Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Vorhofflimmern gezeigt, so die Forscher.
Laut Dr. Gregory M. Marcus, dem Hauptautor der Studie, wäre es daher „angemessen, wenn medizinische Fachkräfte ihren Patienten mit Vorhofflimmern erlauben würden, mit natürlich koffeinhaltigen Getränken zu experimentieren, die ihnen schmecken, wie Tee oder Kaffee.“ Die Ergebnisse dieser Studie garantieren jedoch nicht, dass alle Patienten die gleichen Effekte erzielen: „Manche Menschen stellen möglicherweise fest, dass Koffein oder koffeinhaltiger Kaffee ihre Symptome auslöst oder verschlimmert“, warnt Dr. Marcus.
Die Forscher weisen außerdem darauf hin, dass die Ergebnisse der Studie „nicht unbedingt auf Personen zutreffen, die größere Mengen Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke konsumieren“. Gesunden Erwachsenen wird allgemein empfohlen, nicht mehr als vier Tassen Kaffee pro Tag zu trinken.
Abgesehen vom Risiko von Herzrhythmusstörungen „zeigen zahlreiche Studien, dass Kaffeekonsum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall um 15 % senkt“, erklärte Dr. Jimmy Mohammed im Radiosender RTL . Menschen mit Herzrhythmusstörungen sollten dies jedoch vor dem Kaffeekonsum mit einem Arzt besprechen.
L'Internaute




