Neuer VW-Personalchef gesucht: Gerüchte um Ex-Arbeitsminister Hubertus Heil

Wolfsburg. Die Gerüchteküche brodelt. Zehn Tage nach der Demission von VW-Personalchef Gunnar Kilian wird in Wolfsburg über mehrere Namen spekuliert, wer sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin werden könnte. Dabei ist auch ein sehr prominenter Name aufgetaucht: der des ehemaligen Bundesarbeits- und Sozialministers Hubertus Heil. Der 52-jährige Sozialdemokrat gilt als gut vernetzt im Volkswagen-Konzern. Auf dem Höhepunkt der Tarifauseinandersetzung nahm er zum Beispiel im Dezember des vergangenen Jahres an einer Betriebsversammlung im Wolfsburger Stammwerk teil.
Auf Anfrage der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung, Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), äußerte er sich kurz und knapp zu den Gerüchten um seine Person. „Ich weiß nicht, wer über was spekuliert. Ich bin Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Gifhorn-Peine und konzentriere mich auf meine Arbeit“, sagte er - und blieb damit ziemlich vage. Heil war von 2018 bis 2025 sieben Jahre Bundesarbeitsminister. Seit Juni hat er eine neue Aufgabe. Hubertus Heil ist jetzt Religionsbeauftragter der SPD-Bundestagsfraktion.
Deutlicher als Heil hatte sich Betriebsratschefin Daniela Cavallo zuvor zur Kilian-Nachfolge geäußert. Denn auch ihr Name kursiert, wenn es um den Posten des Personalvorstands geht. In der aktuellen Ausgabe der Betriebsratszeitung „Mitbestimmen!“ schließt sie einen Wechsel in den Vorstand klipp und klar aus. „Und ich räume an dieser Stelle noch einmal damit auf: Ein Seitenwechsel, egal auf welche Position, kommt für mich nicht infrage“, wird sie dort zitiert.
In einem Interview mit der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung hatte Cavallo vor wenigen Tagen das Anforderungsprofil für die Kilian-Nachfolge umrissen. „Uns als Arbeitnehmerseite ist wichtig, dass wir eine Person finden, die die Belange des Unternehmens auf der einen Seite in dieser schwierigen Transformationsphase auf dem Schirm hat. Und auf der anderen Seite in der Arbeitsdirektoren-Funktion klassischerweise der Arbeitnehmerseite nahesteht und versteht, was unsere Interessen sind. Jemanden, der Brücken bauen kann. Das Geschlecht ist dabei nicht das Entscheidende, sondern dass es eine Person ist, die die Kompetenzen mitbringt“, hatte Cavallo gesagt.
In Medien wird als mögliche neue Personalchefin auch Birgit Dietze gehandelt. Die Volkswirtin und Juristin ist seit knapp einem Jahr Personalchefin der Salzgitter AG – und hat einen Gewerkschaftshintergrund. Dietze war unter anderem bei der IG Metall tätig, zuletzt als Bezirksleiterin Berlin-Brandenburg-Sachsen. Interessanter Aspekt: Dietze saß von 2016 bis 2019 für die IG Metall im VW-Aufsichtsrat.
Dieser Artikel erschien erstmals in der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“ – Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland.
rnd