Urlaub in Griechenland: Parga ist ein Geheimtipp abseits des Massentourismus

Während sich viele Griechenland-Urlauberinnen und ‑Urlauber auf die bekannten Kykladen-Inseln oder die berühmten Strände Kretas konzentrieren, wartet an der Westküste des Landes eine kleine Hafenstadt mit Authentizität, malerischer Kulisse und geschichtsträchtiger Vergangenheit.
Parga bietet eine aufregende Mischung aus venezianischem Flair, traumhaften Stränden und Ausflugsmöglichkeiten, die einen entspannten, aber abwechslungsreichen Urlaub ausmachen. Wir stellen den Geheimtipp in der Region Epirus vor.

Die Geschichte von Parga reicht weit zurück: Im 13. Jahrhundert wurde die Stadt erstmals urkundlich erwähnt. Über die Jahrhunderte prägten Venezianer, Osmanen, Franzosen und Briten das Stadtbild und die Kultur. Diese bewegte Vergangenheit hat Spuren hinterlassen – in der Architektur ebenso wie im Selbstverständnis der Einheimischen, die ihre kulturelle Vielfalt bis heute pflegen.
Besonders eindrucksvoll ist die venezianische Festung, die über dem Ort auf einem bewaldeten Hügel thront. Sie wurde im 14. Jahrhundert erbaut und mehrfach erweitert. Heute bietet sie einen atemberaubenden Ausblick über das Ionische Meer, die kleinen Inseln im vorgelagerten Golf und die Silhouetten der entfernten Berge.
Pastellfarbene Häuser ziehen sich terrassenartig den Hang entlang, überragt von der Ruine der venezianischen Festung. Parga ist kein Ort für Eile: Hier flaniert man durch die engen Gassen der Altstadt oder lässt sich treiben zwischen kleinen Boutiquen, urigen Tavernen und Cafés.

Kulinarisch hat die Region einiges zu bieten: Frisch gefangener Fisch und Garnelen mit Zitrone und Olivenöl, begleitet von regionalem Wein, stehen in fast jedem Lokal auf der Speisekarte. Abends, wenn alle zum Essen zusammenkommen und sich das Leben auf die Hafenpromenade verlagert, ist die Stimmung besonders romantisch.
Parga ist gesegnet mit einer außergewöhnlichen Küstenlinie. Die bekannteste Badebucht ist Valtos Beach, nur wenige Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt – entweder über einen kleinen Fußweg durch die Festung oder per Wassertaxi vom Hafen aus. Der lang gestreckte Strand bietet kristallklares Wasser, Liegen und Wassersportmöglichkeiten.

Etwas ruhiger geht es an der Bucht von Lichnos zu, die sich östlich von Parga in einer tief eingeschnittenen Bucht befindet. Sie ist entweder mit dem Boot oder nach einer kurzen Wanderung durch Olivenhaine zu erreichen. Ebenfalls beliebt ist der kleinere Kryoneri Beach, der direkt unterhalb des Stadtzentrums liegt. Von dort schaut man auf die kleine Insel Panagia mit ihrer weißen Kapelle, die ein beliebtes Fotomotiv ist.

Wem der Sinn nach mehr Abgeschiedenheit steht, der wird am nördlich von Parga gelegenen Sarakiniko Beach fündig. Die Anreise ist etwas beschwerlicher – entweder über eine Serpentinenstraße oder per Boot –, dafür wird man mit türkisfarbenem Wasser und herrlicher Ruhe belohnt.

Parga ist ebenfalls ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge. Besonders beliebt sind Tagestouren nach Paxos und Antipaxos, zwei kleine Ionische Inseln südlich von Korfu. Sie sind per Boot in rund einer Stunde erreichbar und bieten karibisch anmutende Buchten, glasklares Wasser und pittoreske Fischerdörfer. In den Sommermonaten gibt es tägliche Fährverbindungen sowie organisierte Bootstouren mit Zwischenstopps zum Baden, Schnorcheln oder für Sightseeing.

Auch im nahe gelegenen Acheron-Tal lohnt ein Besuch. Der Fluss Acheron galt in der Antike als Eingang zur Unterwelt. Heute lädt er zu Wanderungen, Fluss-Trekking und Kanutouren in glasklarem Wasser ein.
Rund 90 Kilometer entfernt liegt mit dem Ambrakischen Golf zudem eines der bedeutendsten Naturschutzgebiete Griechenlands. Das weitläufige Lagunensystem nahe der Stadt Preveza ist ein Paradies für Naturfreunde und Vogelbeobachter. Über 280 Vogelarten sind hier heimisch, darunter Flamingos, Reiher und seltene Pelikane. Im geschützten Gewässer des Golfs leben außerdem Delfine, die du bei einer Bootstour zu Gesicht bekommen kannst.

Beste Reisezeit: Die Region ist bekannt für ihr mildes Klima, selbst im Winter fällt das Thermometer nur selten unter 15 Grad. Wer gerne wandert und die Natur erkunden möchte, sollte im Frühjahr oder Herbst nach Parga kommen. Für einen Badeurlaub eignet sich die Saison von Mai bis August.
Anreise: Der nächstgelegene Flughafen ist Preveza-Aktion (PVK), etwa eine Stunde Fahrt entfernt. In der Sommersaison wird er von mehreren deutschen Städten aus angeflogen. Alternativ kann man auch nach Korfu fliegen und per Fähre nach Igoumenitsa übersetzen – von dort sind es rund 45 Minuten mit dem Auto oder Bus nach Parga.
Übernachten: In Parga und den umliegenden Dörfern gibt es zahlreiche Unterkünfte für jedes Budget – vom privaten Apartment bis zum Fünf-Sterne-Resort ist alles vorhanden. Die Preise starten bei etwa 50 Euro pro Nacht.
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