Dollart in Ostfriesland: Warum sich ein Urlaub in der Region absolut lohnt

In Ostfriesland gibt es eine Meeresbucht, die noch als echter Geheimtipp gilt. Sie trägt den Namen Dollart und liegt auf dem Festland, direkt an der Grenze zu den Niederlanden. Die Bucht ist bereits im Laufe des 13. und 14. Jahrhunderts durch mehrere Sturmfluten entstanden, die ganze Dörfer für immer im Meer versenkten.
Heute ist der Dollart noch etwa 100 Quadratkilometer groß und erstreckt sich von der niederländischen Grenze bei Nieuweschans bis nahe der deutschen Stadt Emden. Bei einem Besuch kannst du das ursprüngliche Ostfriesland abseits der viel besuchten Inseln entdecken. Wir zeigen, was du im Dollart erleben kannst.
Mit seinen flachen Polderlandschaften, verträumten Dörfern und der frischen Nordseeluft eignet sich der Dollart perfekt für Ausflüge mit dem Fahrrad. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, radelt entlang der 354 Kilometer langen Dollart-Route durch die Bucht. Der Rundweg führt sowohl durch Deutschland als auch durch die Niederlande und durchquert Orte wie Leer, Ditzum, Emden und Delfzijl.

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Von Mai bis September kannst du die Route auch etwas abkürzen und mit der Fähre „Dollard“ zwischen den Häfen von Ditzum, Emden und Delfzijl hin- und herfahren.
Über das Angebot „Paddel und Pedal“ verbindest du deine Radreise mit einem Kanutrip. Das Angebot umfasst 15 Stationen entlang Ostfrieslands Wasserstraßen, an denen Kanus und Fahrräder zum Ausleihen bereitstehen.

Emden ist mit rund 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die größte Stadt im Dollart. Hier gibt es gleich mehrere Museen, die sich mit der ostfriesischen Geschichte und Kultur auseinandersetzen.
Dazu zählt unter anderem das Otto Huus, wo sich alles um den deutschen Komiker Otto Waalkes dreht. Dieser ist in Emden geboren und wird in dem Museum mit Fotos, Filmen und Requisiten aus seinem Leben gewürdigt. Im Maritimen Museum „Freunde der Seefahrt“ gibt es unzählige Schiffsmodelle zu bewundern und im Ostfriesischen Landesmuseum lernst du Ostfriesland auf fast 3000 Quadratmetern Ausstellungsfläche besser kennen.
Nach der Museumstour lohnt sich ein Spaziergang entlang des Ratsdelfts, ein historischer Binnenhafen in der Emder Innenstadt. Dieser ist über die Große Seeschleuse mit dem Emder Außenhafen verbunden. Hier kannst du dabei zusehen, wie Schiffe von einem Hafen in den anderen geschleust werden. Ein tolles Erlebnis!

Ditzum ist eines der schönsten Dörfer im Dollart. Mit seinem kleinen Hafen, den Kanälen und Wasserwegen wird das historische Fischerdorf von den Einheimischen oft auch als das ostfriesische Venedig bezeichnet.
Wahrzeichen von Ditzum ist die Ditzumer Mühle, eine imposante Windmühle, die erstmals im Jahr 1769 erbaut wurde. Über die Jahre wurde sie mehrmals durch Brände und Beschuss im Zweiten Weltkrieg zerstört, schließlich aber wieder aufgebaut. Heute kannst du in der Stöberstube in der Windmühle Tee trinken und handgemachte Produkte kaufen.

Ostfriesland ist neben malerischen Dörfern und der Nordsee auch für seine Orgellandschaft bekannt. Die Region hat eine der höchsten Dichten an historischen Orgeln weltweit zu bieten.
Dementsprechend finden sich auch im Dollart einige besondere Orgeln. So etwa in der Kirche des Dorfes Rysum. Dort steht eine der ältesten und besterhaltenen Orgeln Nordeuropas. Sie wurde 1457 erbaut und wird bis heute bespielt. Am besten lauschst du ihren Klängen bei einem Orgelkonzert in der Kirche.

Der deutsche Teil des Dollarts gehört seit dem Jahr 2000 offiziell zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Bei Niedrigwasser kannst du während einer geführten Wattwanderung durch den freigelegten Meeresboden waten und dabei die großen und kleinen Bewohner des Wattenmeers kennenlernen.
Wer lieber trockenen Fußes über das Wattenmeer schauen möchte, macht einen Ausflug zur Kiekkaste in den Niederlanden, unweit der Gemeinde Bunde. Der Aussichtsturm steht am Rande des Dollart-Watts auf hohen Stelzen und bietet einen tollen Blick auf die Landschaft mitsamt der vielfältigen Vogelwelt.
Zurück in Bunde lohnt sich ein Besuch im Dollart-Museum. Dort erfährst du alles Wichtige über die Bucht, die Tier- und Pflanzenwelt, das Watt und die versunkenen Dörfer mit ihren Sagen und Legenden.

Als beste Reisezeit für den Dollart gelten die Sommermonate von Juni bis September. Dann sind die Temperaturen angenehm und die Chancen auf sonnige Tage hoch.
Gummistiefel und ein Fernglas gehören bei einem Besuch im Dollart unbedingt ins Gepäck – das Watt ist nie weit und es gibt jede Menge Vogelarten zu beobachten. Die Gezeiten solltest du bei Spaziergängen in der Bucht immer im Blick haben, um nicht von der Flut überrascht zu werden.
Was bei einem Besuch im Dollart ebenfalls nicht fehlen darf, ist eine Tasse Tee: Die ostfriesische Teekultur ist seit 2016 Unesco-Weltkulturerbe. So folgt die ostfriesische Teezeremonie einem bestimmten Ablauf, der mit einem großen Stück Kluntje, also Kandis, beginnt und mit Wulkje, kleinen Wölckchen aus Sahne, endet.
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