Deutsche Familie lebt wegen Extremhitze in unterirdischer Wohnhöhle in Australien


Sabrina aus Stuttgart ist nach Australien ausgewandert und lebt mit ihrer Familie in einer unterirdischen Wohnhöhle. Sie liebt die Dunkelheit und die Stille unter der Erde.
Sabrina T. aus Stuttgart hat sich in einen Australier verliebt und ist mit ihm ausgewandert. Mittlerweile lebt die 38-Jährige mit ihrem 14-jährigen Sohn und ihrer 13-jährigen Tochter in Coober Pedy, einer abgelegenen Stadt in Südaustralien. Dort steigen die Temperaturen im Schatten auf weit über 40 Grad. Um der gefährlichen Hitze zu entkommen, wohnt die Familie in einem unterirdischen Haus.
Ihr Zuhause verfügt über zwei Wohnzimmer, zwei Badezimmer, ein Spa und sogar einen Billardtisch. Die Bauweise im weichen Sandstein ermöglicht stabile Konstruktionen ohne zusätzliche Unterstützung. 132.000 Pfund (ca. 112.078 Euro) hat die Familie für ihr ungewöhnliches Haus bezahlt.
„Der Untergrund ist einfach faszinierend. Deshalb dachten wir, dass Coober Pedy zu 100 Prozent der richtige Ort für uns ist“, so Sabrina, Büroleiterin in einem Bergwerk, gegenüber der „Sun“. Zudem sei das Leben dort billiger, da keine Heizung oder Kühlung der Räume benötigt wird und nur die Beleuchtung im Inneren erforderlich ist.
Vor allem genießt sie jedoch die Ruhe unter der Erde. „Es gibt keinen Lärm von draußen. Wenn man die Tür schließt, verschwindet alles. Es ist vollkommen dunkel, vollkommen still, perfekt zum Schlafen. Ich liebe es, unter der Erde zu schlafen.“
Sabrinas Kinder, die noch Kleinkinder waren, als die Familie einzog, erinnern sich kaum noch an das Leben über der Erde. „Wenn wir in den Urlaub fahren und in Hotels übernachten, nehmen sie jedes kleine Geräusch wahr“, erzählt Sabrina. Einen Haken hat das unterirdische Leben allerdings: Um unangenehme Überraschungen am Esstisch zu vermeiden, müssen die Staubansammlungen regelmäßig beseitigt werden.
Nicht nur in Südaustralien, auch in den USA gibt es Interesse an Höhlenwohnungen. Bryant Gingerich, ein 34-jähriger Maschinenbauingenieur aus Ohio, hat seinen Job aufgegeben, um eine Höhle in eine luxuriöse Ferienwohnung umzuwandeln. „Es gibt nichts Vergleichbares da draußen, die Leute kommen von weit her, um die Höhle zu sehen“, sagte er gegenüber „Fortune“. Und die Gäste zahlen gut. Gingerich verdient umgerechnet 680.000 Euro pro Jahr mit seiner Höhle.
- Unterirdische Häuser: Aufgrund der extrem hohen Temperaturen in der Region haben viele Bewohner von Coober Pedy ihre Häuser unterirdisch gebaut. Diese „Dugouts“ bieten Schutz vor der Hitze und sind eine der Hauptattraktionen für Besucher. Das unterirdische Wohnen ermöglicht eine komfortable Wohnumgebung in einem Gebiet, in dem die Temperaturen im Sommer oft über 40°C steigen.
- Opal-Hauptstadt der Welt: Coober Pedy gilt als die Opal-Hauptstadt der Welt. Seit der Entdeckung von Opalvorkommen im Jahr 1915 zieht die Stadt Menschen aus aller Welt an, die in der Hoffnung kommen, dieses kostbare Mineral zu finden. Mehr als 70% der weltweiten Opalproduktion stammen aus Coober Pedy.
- Kultur und Diversität: Trotz seiner isolierten Lage hat Coober Pedy eine bemerkenswerte kulturelle Vielfalt. Die Stadt beherbergt Menschen aus über 45 verschiedenen Nationen, die oft ursprünglich als Bergarbeiter in die Stadt kamen. Diese kulturelle Mischung spiegelt sich in den vielfältigen kulinarischen und sozialen Angeboten der Stadt wider.
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