Südkorea: Eine Frau leistet Widerstand gegen den Diktator Kim Jong-un

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|Choi Min-kyung floh aus Nordkorea, wurde von China zurückgeschickt und dann in ihrer Heimat gefoltert. Jetzt verklagt sie das Regime in Pjöngjang.
Es gibt eine Art Mannschaftsfoto vom vergangenen Freitag, als die Überläuferin Choi Min-kyung den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un verklagte. Die unabhängige Non-Profit-Organisation Database Center für Menschenrechte in Nordkorea (NKDB), die den Prozess unterstützt, stellte es zur Verfügung. Es zeigt Choi und drei ihrer fünf Anwälte vor dem zentralen Bezirksgericht in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul. Choi Min-Kyung hält einen Umschlag in der Hand. Darin befinden sich wohl die Strafanzeige und die Zivilklage auf umgerechnet knapp 31 000 Euro Schadenersatz gegen Kim und andere Funktionäre jenes Regimes, das sie einst gequält haben soll. Sie ist eine klein gewachsene Frau, 53 Jahre alt, halblanges Haar, Brille, weiße Bluse. Unscheinbar, könnte man sagen. Aber ihr ernstes Gesicht strahlt eine Entschlossenheit aus, an der man nicht so einfach vorbeischauen kann.
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