Historische Niederlage für Merz: Noch nie scheiterte ein Kanzler im ersten Wahlgang

Friedrich Merz scheitert bei der Wahl zum Bundeskanzler im ersten Wahlgang. Noch nie zuvor in der Geschichte Deutschlands verpasste ein Kandidat die benötigte Mehrheit.
Friedrich Merz ist bei der Kanzlerwahl am Dienstag im ersten Wahlgang gescheitert. Die benötigte Mehrheit von 316 Stimmen im Bundestag verpasste der CDU-Politiker knapp. Nur 310 Abgeordnete stimmten in der geheimen Wahl für Merz. 307 Abgeordnete stimmten mit Nein; drei enthielten sich.
Noch nie zuvor hatte ein Kanzlerkandidat im ersten Wahlgang die benötigte Mehrheit verpasst. Bundeskanzler Olaf Scholz brauchte zur benötigten absoluten Mehrheit bei seiner Wahl im Jahr 2021 369 Stimmen. 395 Abgeordnete stimmten letztendlich für ihn.
Denkbar knapp war die Wahl zum allerersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Der CDU-Kandidat Konrad Adenauer benötigte bei seiner Wahl im Jahr 1949 202 Stimmen zur absoluten Mehrheit. Am Ende stimmten exakt 202 Abgeordnete für ihn.
Auch im zweiten Wahlgang muss ein Kanzlerkandidat die absolute Mehrheit des Deutschen Bundestages hinter sich versammeln, um zum Bundeskanzler ernannt zu werden. Erst im dritten Wahlgang reicht einem Kandidaten dann eine relative Mehrheit.
Berliner-zeitung