Was die Jungfrau-Saison 2025 für Sie bereithält: Trauen Sie sich öfter, Nein zu sagen

Die Jungfrau-Saison 2025 steht an: Was die Sternzeichen laut Astrologie-Expertin Alex Kruse erwartet.
Die Zeit der Jungfrau-Sonne bringt uns jedes Jahr eine neue Auslegeordnung – doch in diesem Jahr möchte Jungfrau, die Heilerin des Tierkreises, wirklich so ziemlich alles von links auf rechts drehen. Und zwar konsequent. Wir beginnen und enden diese vier Wochen, die alles neu sortieren, mit jeweils einem Neumond – wobei der zweite sogar von einer Sonnenfinsternis begleitet wird. Zwei Neumonde markieren einen absoluten Anfang und ein radikales Ende. Gleichzeitige Saat und Ernte, Ein- und Ausatmen. Ein seltenes Manöver, das uns zwingt, nicht oberflächlich, sondern wirklich existenziell zu werden. Das kann natürlich kein Zufall sein und ist die perfekte Einladung, mehr als nur den typischen "Marie-Kondo-Back-to-School-neuer-Ikea-Katalog-und-ein-bisschen-Aufräumen"-Aspekt im Zeichen Jungfrau zu sehen.
Jungfrau ist kein funkelndes Feuerwerk (obwohl Beyoncé Jungfrau ist), kein leeres Geplapper, kein rauschendes Meer. Sie ist Erde in ihrer absolut ernsthaftesten Form – der Ackerboden, der gerodet wird, damit wieder etwas wachsen darf. Sie ist die Hand, die sortiert, der Körper, der verdaut, das Gehirn, das jedes Details erfasst. Ihre Energie ist nüchtern, präzise, dienend – und genau darin radikal.
Sie regiert den Bauch, das Nervensystem und die Verdauung. Genau dort entscheidet sich, was wir aufnehmen, was wir loslassen, was uns nährt, aber eben auch, was uns schwächt. Die berühmte "Abramović-Methode" der Performance-Künstlerin Marina Abramović, zu der als eine Übung auch das stundenlange Zählen von Reiskörnern zählt, ist die perfekte Metapher: ein Akt der Wiederholung, der Askese, der radikalen Präsenz. Genau so wirkt diese Zeit: monoton, unerbittlich, klärend, präzise. Wer ihr ausweicht, brennt aus. Wer sie annimmt, findet Klarheit. Wie eine strenge, moderne Fastenkur.
Jetzt geht es darum, im Nichts den Luxus zu findenIch hatte diesen Sommer das Glück, meinen Bauch von der Koryphäe der F.X.-Mayr-Methode, Prof. Dr. Stossier (natürlich Jungfrau), höchstpersönlich anschauen zu lassen. Die Liste meiner Unverträglichkeiten ist lang und ich muss die Ergebnisse immer noch – Achtung, Wortspiel! – verdauen. Seine Methode: Verzicht, Stille und sorgfältig gekaute Semmeln. Radikal, reduziert, unerbittlich – und nachhaltig heilend. Eine Fastenkur nach Mayr ist, ebenso wie die Jungfrau-Sonne, dazu da, den Körper zu entschlacken, den Geist zu klären und offenbart uns im Nichts den eigentlichen Luxus: Gesundheit, Präsenz, Leichtigkeit.
Die Jungfrau-Sonne ist wirklich eine Detox-Sonne. Die Priesterin des Alltäglichen, der Morgenroutinen. Diejenige, die Strukturen pflegt und den Körper als heiligen Ort ernst nimmt. Nach der Fülle des Sommers bringt sie die Ernte ein, sichtet, bewertet, ordnet – und führt uns zurück zur Essenz. Doch die Jungfrau kennt auch ihre Schatten: sich zu verausgaben, und bis zur Selbstaufgabe zu dienen. Deshalb liegt die wahre Revolution dieser Wochen im Gegenteil, nämlich im Nichtstun. Ein Mittagsschlaf als Manifest. Ein "Nein" als Aufstand. Das Recht auf Ruhe ist kein Luxus, sondern Überlebensstrategie.
Am 23. August sollten Sie Ihre Wünsche zum Neumond manifestierenDer erste Neumond am 23. August, elektrisch angestachelt von Uranus, kippt Ordnung in Chaos, nur um eine neue Struktur freizulegen und die letzten Wünsche vor der Zeit der Finsternisse auszusprechen. In der Zeit der Eklipsen zu manifestieren kann schnell (noch mehr) Chaos bringen – und das wollen wir ja nicht. Der anschließende Vollmond in den Fischen taucht mit uns tief in alte Sehnsüchte und Muster. Er zeigt nochmal die Dinge auf, die wir jetzt loslassen dürfen, um Platz für das Neue zu erschaffen. Der zweite Neumond (der, wie bereits erwähnt, von einer Sonnenfinsternis begleitet wird) ist dann das radikale Ausatmen, das endgültige Sortieren, Durchtrennen, Finalisieren. Zwischen diesen beiden Schwellen lernen wir, was wir wirklich brauchen – und was wir endlich zurücklassen dürfen.
Die Jungfrau-Saison ist die Zeit der DankbarkeitWir merken uns also: Die Jungfrau-Zeit ist reduziert auf ihre Essenz, und in dieser Reduktion liegt eine ungeheure Schönheit – die Schönheit des Notwendigen. Kein Überfluss, keine Ablenkung. Nur das, was trägt, wenn alles andere wegfällt. Vielleicht braucht es in dieser Zeit keine Fernreise, sondern eine Pilgerreise ins Nichts. Dort, wo die Erde selbst atmet, wo Wasser, Stein und Stille uns zurückrufen ins Wesentliche. Ein Feld nach der Ernte, leer, aber voller Möglichkeiten. Körner, die in goldenen Säcken ruhen, Früchte, die ihren Duft verströmen, wertvolle Samen, die für kommende Zeiten bewahrt werden. Und Dankbarkeit. Jede Menge Dankbarkeit.
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