»Ich glaube an Körpersprache mehr als an Worte«

Albrecht Schuch ist zu Besuch in München, gestern war Party, nun ist er müde und verkatert und wünscht sich starken Espresso mit kalter Milch und mehrere Tüten Elotrans reload. In seinem schon etwas zusammengefallenen Salat zum Mittagessen stochert er herum und sagt, dass seine Freundin sehr streng sei: Das Dressing dürfe nicht auf den Salat, bevor nicht alle am Tisch sitzen. Er wiederum sei streng mit Spiegeleiern, sie müssten von beiden Seiten gebraten sein und dürften nicht länger als eine Minute stehen.
Albrecht Schuch, 40, sehr trainiert, leicht gebräunt, ist einer der meistbeschäftigten deutschen Schauspieler. Wer seinen Namen nicht gleich kennt, muss sich nur an Uwe Mundlos in Die Täter, an die Serie Bad Banks, an Systemsprenger oder Berlin Alexanderplatz erinnern und weiß Bescheid. Demnächst kommt Stiller in die Kinos, die Verfilmung von Max Frischs berühmtem Roman über einen nicht sehr erfolgreichen und daran leidenden Künstler, der das Land, seine Frau und seine Geliebte verlässt, sich Jahre nicht meldet und – das glauben zumindest die meisten – eines Tages in die Schweiz zurückkehrt, sich aber nicht zu erkennen gibt. Dann verliebt er sich in die Frau, die er verlassen hat. Albrecht Schuch spielt Stiller, Paula Beer die verlassene Ehefrau, die beiden sind ein gutes Team.
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