Konzert in der Berliner Philharmonie: Wie ein Hochhaus im Frühling

Die Kölner Band Erdmöbel und das Kaiser Quartett aus Hamburg trafen sich im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie. Die Kritik.
Deutscher Pop und Streichquartett – kann das gut gehen?
Der Kammermusiksaal ist an diesem Sonntagabend etwa zur Hälfte und mit fast genauso vielen Männern wie Frauen gefüllt – das Gleichstellungsgebot in Sachen Publikum haben die Erdmöbel also schon mal erfüllt. Die in Schwarz gekleideten Musiker erscheinen im Zugang zu Block C (halbe Saalhöhe) und positionieren sich dort für den Opener „Zu deutsch für Rock und Roll“ vom ersten Erdmöbel-Album „Das Ende der Diät“.
Unter warmem Willkommensapplaus steigen die Musiker alsdann herab zur Bühne und freuen sich über die Ankunft des Kaiser Quartetts (blau gekleidet, aus dem Bühnengang). Vor fast 20 Jahren gegründet, durch Kollaborationen etwa mit Chilly Gonzales oder Daniel Hope geweiht sowie bestens bewandert in Sachen Film- und Kinomusik, schenkt es dem Lied „In den Schuhen von Audrey Hepburn“ nützliche percussive Beiklänge; das Kreischen von Viola und Violine in „Tätowiert von innen“ erinnert an die schockierende Duschszene im Hitchcock-Klassiker „Psycho“, der Song „Das Vakuum“ erhält eine völlig neue Grundierung. Experiment geglückt!

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Berliner-zeitung