Diese 13 Wohlfühlfilme müssen Sie sehen

Wer dieser Tage im Kino mit dem abgebrannten Paar Gillian Anderson und Jason Isaacs auf den „Salzpfad“ entlang der südenglischen Küste geht oder in „The Ballad of Wallace Island“ einem Millionär (Tim Key) folgt, der ein zerstrittenes Folkduo wieder zusammenbringen möchte, der erlebt die schönen Umarmungen des Wohlfühlkinos. Das gilt auch für Pixars liebenswerten Schüler „Elio“, der von Aliens für den intergalaktischen Botschafter der Erde gehalten wird.
Und jeder kennt Feelgood-Movies wie Rob Reiners „Stand by Me“ (1986), Peter Weirs „Der Club der toten Dichter“ (1989), Jean-Pierre Jeunets „Die fabelhafte Welt der Amélie“ (2001) oder Olivier Nakaches „Ziemlich beste Freunde“ (2011). Filme, die einen zum Lachen und Nachdenken bringen oder auch zum Lachen und Weinen. Hier sind 13, die Sie sehen sollten.
Regie: Mike Mitchell
Worum es geht: Der Gutfühl-Trickfilm für matte Eltern. „Für immer Shrek“ erzählt die Geschichte vom schönen Vorher-Traum, der alle Eltern im Windelwechselwahnsinn irgendwann einmal befällt. Die Familie saugt auch Shrek aus, er fühlt sich nicht mehr wie ein richtiger Oger, und so lässt er sich auf das böse Rumpelstilzchen ein, das ihm gegen eine scheinbar harmlose, in Wahrheit mörderische „Gebühr“ einen wilden Tag im alten, kinderlosen Leben verspricht. Aus dem Ausflug wird ein existenzielles Abenteuer. Kinder verstehen ihre Erzeuger hinterher besser. Für dauerhafte Wirkung: auf Bildträger besorgen, wöchentlich zweimal ansehen.
Wo ich es sehen kann: auf BluRay und DVD; streambar bei Prime Video, Wow. Magenta TV (Flatrate), bei Chili, Rakuten TV, maxdome, Youtube Store, freenet Video, Sky Store (gegen Gebühr)
Regie: Danny Boyle
Worum es geht: Eins plus eins ergibt Musikmagie. In Danny Boyles „Yesterday“ waren ein globaler Stromausfall plus ein Fahrradcrash Auslöser für etwas gänzlich Unvorstellbares: Der verunglückte Straßenmusiker (Himesh Patel) erwachte unversehens in einer Welt, in der es die Beatles nie gab, der sich als Einziger an all ihre Songs erinnern kann und damit groß herauskommt. Mit den Songs von John, Paul, George und Ringo steigt er zum Star auf.
Danny Boyle, jüngst im Kino mit „28 Years Later“ wieder unterwegs in zombieverheerten Landen, erzählte 2019 das Filmmärchen des Jahres und verbeugte sich bis zum Boden vor der Mutter aller Popbands. Und wer nach diesem Film kein Ed-Sheeran-Fan wurde, der wird’s auch nimmermehr.
Wo ich es sehen kann: auf BluRay und DVD; streambar bei Netflix (Flatrate), bei Chili, Magenta TV, Prime Video, maxdome, Sky Store, freenet Video, Rakuten TV, Apple TV (gegen Gebühr)
Regie: Olivier Nakache & Éric Toledano
Worum es geht: Tausend Tücken warten in Eric Toledanos und Olivier Nakaches „Das Leben ist ein Fest“ auf den Organisator Mac (Jean-Pierre Bacri), der mit seiner Veranstaltungsbrigade luxuriöse Hochzeiten in noblem Ambiente veranstaltet. Der neue Kellner hat zu lange Koteletten und ein zerknittertes Hemd („Hemden nicht auch noch als Nachthemd tragen!“), der Bandleader James, der eigentlich Etienne heißt (Gilles Lelouche), trägt beim Gesang auf wie ein Stadien füllender Rockstar, der Bräutigam ist kapriziöser als die kapriziöseste Braut, die unbedarfte Angetraute findet unter den Angestellten ihre Jugendliebe wieder und der Fotograf bemächtigt sich der länger schon unbefriedigten Mutter des Bräutigams.
Dinge gehen schief, werden aufgerichtet, bis das nächste Ding schiefgeht. Der Film ist ein Countdown in die unvermeidliche Katastrophe. Die Macher von „Ziemlich beste Freunde“ haben zudem ein gerütteltes Maß an Wehmut und Märchen eingestreut. Die Wirkung ist magisch, man kann nicht anders als sich wohlfühlen. Anders gesagt: Der Film ist ein Fest.
Wo ich es sehen kann: auf BluRay und DVD; streambar bei den Prime-Video-Channeln Cinema of Hearts und CineMix+ (Flatrate), bei Prime Video. Apple TV, Sky Store, Videobuster, maxdome. Magenta TV, Rakuten TV (gegen Gebühr)
Regie: Sean Anders
Worum es geht: Sie sind kleine Leute mit einem großen Herz. Pete (Mark Wahlberg) und Ellie (Rose Byrne) wollen ihr Heim mit Kinderlachen anfüllen. Sie finden die Website einer Kinderadoptionsstelle und können gar nicht anders, als die 15-jährige Lizzie (Isabela Moner) und ihre beiden Geschwister Juan (Gustavo Quiroz) und Lita (Julianna Gamiz) aufzunehmen.
Was das Kinderlachen betrifft, gehen sie dann erstmal leer aus: Die kleine Lita sagt mit Vorliebe „Nein“, Juan ist ein Unglücksrabe vor dem Herrn, und Lizzie pubertiert wie verrückt - für Eltern nie komisch. Sean Anders, bis dato Regisseur von anstrengenden „Ätsch, ätsch, ausgelacht“-Komödien, arbeitete eigene Familienerfahrungen ein, zeigt, dass sich Adoptivfamilien zunächst kantig, spitz und fremd anfühlen und erzeugt Herzenswärme und Wohlfühllachen. Geht doch!
Wo ich es sehen kann: auf BluRay und DVD; streambar bei Netflix (Flatrate), bei Apple TV, Magenta TV, freenet Video, Chili, Rakuten TV, Youtube Store, Prime Video, Sky Store (gegen Gebühr)
Regie: Christian Lo & Arild Tryggestad
Worum es geht: Als Bassisten-Ersatz reist Cellistin Thilda, frisch rekrutiert, im geklauten Bandbus mit zwei anderen Junginstrumentalisten zu einem Nachwuchsfestival nach Norwegen. Gesteuert wird das Fahrzeug von dem frustrierten Rallyefahrer Martin, der glücklicherweise über eine ausdrucksstarke Stimme verfügt. Und schon bald werden sie von dessen wutentbranntem Bruder und sogar von der Polizei verfolgt, denn Tilda hat die Einwilligung ihrer Eltern gefälscht.
Ein schnuckeliges Jugend-Road-Movie führt den Zuschauer durch traumhafte skandinavische Landschaften und vermittelt seinen Zuschauern die Botschaft, dass man unbedingt an seinen Träumen festhalten sollte. Wobei keine Märchen erzählt werden: Die Band gewinnt das Festival nicht, sie gewinnt Wichtigeres.
Wo ich es sehen kann: auf DVD; streambar bei den Prime-Video-Channels alleskino, Made in Europe, Kinderwelt (Flatrate), bei Prime Video, Apple TV, Sky Store, maxdome, Chili, freenet Video (gegen Gebühr)
Regie: Markus Goller
Worum es geht: Der eine fährt ein Mofa, das aussieht wie ein Bonanzarad mit Motörchen, der andere ein noch Schlimmeres, eine Zündapp, die optisch einem richtigen Motorrad ähnelt, aber oberlahm dahinpöttert. Beide Fahrzeuge sind mit Männern in dunklen Anzügen besetzt, mit den Brüdern Christian (Lars Eidinger) und Georg (Bjarne Mädel), die sich zum ersten Mal seit Ewigkeiten bei der Beerdigung des Vaters im Schwarzwalddörfchen treffen.
Sie erinnern sich an ein Jugendvorhaben – eine Fahrt mit den Knatterkisten bis zur Ostsee samt Trunkenheit, Frauengeschichten und einmal beim Griechen die Speisekarte rauf und runter putzen. Die beiden deutschen Blues Brothers kommen sich wieder näher und damit kommen auch die elenden Wahrheiten auf den Tisch, die sie fast wieder auseinanderbringen. Mädel und Eidinger sind ein Klasseteam in einer Klassekomödie, die einem viel schneller vorkommt als ihr Titel.
Wo ich es sehen kann: auf BluRay und DVD; streambar bei RTL+, CNMA Arthouse (Flatrate), bei Apple TV, Prime Video, Youtube Store, maxdome, Rakuten TV, Sky Store (gegen Gebühr)
Regie: Rob Marshall
Worum es geht: Ihre erwachsen gewordenen Schützlinge sind in Gefahr, von einem nur scheinbar netten Bankdirektor (Colin Firth) auf die Straße gesetzt zu werden. So ist es Zeit für Mary Poppins, ihnen zur Seite zu stehen. In Rob Marshalls Fortsetzung des legendären Disney-Musicals von 1964 kommt Emily Blunt („A Quiet Place“, „The Fall Guy“) als gute Zauberin in den Schuhen von Julie Andrews wieder aus den Wolken –diesmal an einem Lenkdrachen einschwebend. Leben und Traum vermischen sich auf magische Weise, die stets wie aus dem Ei gepellte Nothelferin mit der Resolutheit einer Gouvernante ist so bezaubernd wie verlässlich.
Nach mehr als zwei charmanten Stunden wird selbstverständlich alles gut - weniger via direkten Simsalabim als durch das Talent der Poppins, die Hilfsbedürftigen zur Selbsthilfe anzustupsen. Fortsetzungen von Disney-Klassikern waren ja meist kleinere, unbedeutendere Geschichten, von vornherein nur für eine DVD-Auswertung gemünzt. „Mary Poppins‘ Rückkehr“ jedoch ist ein A-Movie - mit einem schrillen Auftritt von Meryl Streep als Poppins‘ Großkusine.
Wo ich es sehen kann: auf BluRay und DVD; streambar bei Disney+ (Flatrate), bei Apple TV, Sky Store, Youtube Storem Rakuten TV. Magenta TV, maxdome, freenet Video (gegen Gebühr)
Regie: Oded Binnun & Mihal Brezis
Worum es geht: „Succession“-Star Brian Cox ist Rory MacNeil - ein alter Schotte in Barbourjacke - bärtig, brummig und von Bärengestalt. Einsam lebt der Witwer in einem Haus am Meer und beschließt eines Tages, sich mit Sohn Ian, einem gefeierten Molekularkoch in den USA, auszusöhnen – kein einfacher Weg für einen, dem eher ein „Stirb!“ als ein „Es tut mir leid!“ über die Lippen kommt. José Luis Sampedros Roman „Das Etruskische Lächeln“ wurde von Italien nach Schottland und in die USA verlegt. Der Wechsel von verwitterten hebridischen Bruchsteinmauern zur Metropole aus Glas und Licht ist noch krasser als der zwischen kalabrischem Dorf und kühlem Mailand.
Der Handlungsverlauf ist ohne Überraschungen, die Sympathien sind schnell vergeben – der ehrliche, handfeste Schotte ist allen amerikanischen Verstellungskünstlern natürlich überlegen. Wie leicht hätte das falsch und kitschig geraten können. Aber Cox macht Rorys Erwachen glaubwürdig. „Ich konnte es nicht erwarten, einen Mann aus dir zu machen, wie ich einer war“, gesteht Rory dem Sohn. „Ich konnte nicht warten, zu sehen, welcher Mann du sein würdest.“ Zahllose Söhne auf der Welt dürften sich von diesen Worten angesprochen fühlen. Vielleicht gelingt es ihnen, sich ihre Väter mit einem Lächeln vorzustellen.
Wo ich es sehen kann: auf BluRay und DVD; streambar bei Rakuten TV, Plex (gratis), bei Videobuster, maxdome, Apple TV, Magenta TV, Prime Video, freenet Video, Sky Store (gegen Gebühr)
Regie: Billy Wilder
Worum es geht: Der Footballspieler Luther „Boom Boom“ Jackson (Ron Rich) stürmt wie gewohnt dem Ball hinterher und prallt dabei mit voller Wucht gegen den CBS-Kameramann Harry Hinkle (Jack Lemmon). Dass sich statt einer kleinen Entschuldigung und einem „Schwamm drüber“ eine Funken sprühende Geschichte über Bescheidenheit und Gier, Ehrlichkeit und Lüge entwickelt, ist dem Anwalt William Gingrich alias „Fisimatentenwilly“ (Walter Matthau) zu verdanken, der seinen Schwager Harry überredet, eine schwere Rückenverletzung vorzutäuschen, um von der Versicherung eine hohe Entschädigung erstreiten zu können.
Als lebender Appell an Harrys Ehrlichkeit tritt der gutmütige „Boom Boom“ in sein Leben, der seine „Schuld“ als Genesungshelfer abarbeiten will. Die untreue Ehefrau (Judi West) kehrt scheinbar reumütig zurück, weil sie Reichtum wittert. Und im Haus gegenüber versucht ein mit obskurem Hitlerbärtchen bestückter Detektiv der Versicherung (Cliff Osmond), Harry des Betrugs zu überführen. Bis zu Harrys heulsüchtiger Mutter (Lurene Tuttle) hat Regisseur Billy Wilder die Räuberpistole „Der Glückspilz” (1966) knallig besetzt. Matthau, dessen Karriere mit diesem Film in Schwung kam, liefert mit seiner comichaften Darstellung des schmierig-verschlagenen Winkeladvokaten die (erste und) beste Leistung seiner vielen Matthau/Lemmon-Kinoduette.
Wo ich es sehen kann: auf BluRay und DVD; streambar bei Prime Video (Flatrate)
Regie: John Carroll Lynch
Worum es geht: Der Cowboy Lucky ist 90 Jahre alt, geht stoisch seinen täglichen Routinen nach: Yoga am Morgen, Gameshows im Fernsehen, Kaffee im Diner, Milch- und Zigarettenkaufen im Supermarkt des kleinen texanischen Städtchens, abends noch eine Bloody Mary und ein paar Gespräche in der Bar. Eines Tages kippt er um, einfach so - eine „Alarmglocke“, die ihm spät seine Endlichkeit bewusst macht. Und von dieser Stunde an lebt Lucky auf seinen Tod zu, mit einer „Scheißangst“, die ihm in den Knochen steckt und die er dort wieder herausholen will.
Harry Dean Stanton, der Star aus „Paris, Texas“ und - in Nebenrollen - Veredler zahlloser Filme, macht auch seinen letzten, von „Ballard“-Star John Carroll Lynch inszenierten Streifen durch sein berührendes Spiel zur Sensation. Lucky wandert auf krummen Cowboybeinen durch sein kleines, verwittertes, altes Amerika, hinein in seine Vergangenheit, in die Fotografien seiner Kindheit und Jugend, seine Erlebnisse im Krieg.
Und taucht in der Gegenwart auf, als er eine Einladung zum zehnten Geburtstag Juans annimmt, des Sohns der Supermarktbesitzerin, wo ihm im Absingen eines Mariachi-Liedes die Erkenntnis seiner Einsamkeit aufs Gesicht tritt. Viel passiert nicht in diesem aufregenden Film. Aber man kann den Blick nicht abwenden von Lucky, und eine Mundharmonika spielt dazu immer wieder den trauten Countrysong vom „Red River Valley“.
Wo ich es sehen kann: auf DVD; streambar bei filmfriend (Flatrate), Apple TV, Magenta TV, PrimeVideo, Chili, Rakuten TV, maxdome, Youtube Store (gegen Gebühr)
Regie: Luca Guadagnino
Worum es geht: Es gibt diese Szene am Ende des Films, die einen beim Zuschauen im Innersten bewegt. Ein Vater redet da mit seinem Sohn. Das Gespräch kommt nicht eben erwartet, und der alternde Universitätsprofessor kleidet sein Anliegen in geschichtliche Bezüge, weil es behutsam zugehen muss und er die Worte im vertrauten Metier umso klarer setzen kann. Er zitiert Michel de Montaigne, spricht von der „besonderen Freundschaft“, die der Jurist und Philosoph im 16. Jahrhundert mit dem reformerisch gesinnten Hohen Richter Étienne de La Boétie pflegte. Der Sohn, Elio, 17, akademisch gebildet, versteht aus den Trauerworten aus Montaignes berühmtem Hohelied über die Freundschaft natürlich, dass der Vater ihn meint und seine „besondere Freundschaft“.
Der Freund, Oliver, ein amerikanischer Doktorand, der dem Vater bei seinen archäologischen Studien half, ist wieder zurück in den Staaten. Und die Leere hat alles ausgefüllt, wo bei Elio zuvor alles verwirrend überbordete. Guadagnino trifft exakt den richtigen Ton für das väterliche Verständnis. Es steht dabei nie die Geschichte einer schwulen Liebe im Mittelpunkt sondern die der Liebe überhaupt, ihrer Wege und Hemmnisse, ihrer Selbstverständlichkeit. Der damals noch nahezu unbekannte Timothée Chalamet („Like A Complete Unknown“) ist atemberaubend. Nur ein Zufall, dass Pixars aktueller Trickfilmheld Elio heißt? Brancheninsider sagten dem „Hollywood Reporter“, dass der Junge, der auf Aliens trifft, ursprünglich queer gedacht war.
Wo ich es sehen kann: auf BluRay und DVD; streambar bei Netflix, CNMA Arthouse, Made in Europe, Magenta TV (Flatrate), bei Prime Video, Apple TV, Sky Store, maxdome (gegen Gebühr)
Regie: Blandine Lenoir
Worum es geht: Madame Aurora (Agnès Jaoui) ist immer noch schön, auch immer noch sexy in ihrem schwarzen Lederrock, aber mit 60 naht sich leise der Herbst des Lebens. Sie erfährt erste Zurückweisungen und Abnabelungen: Der Chef nennt sie stur Samantha und versteckt sie in der Bar seines Restaurants, die beiden Töchter sind im eigenen Leben angelangt, die Menopause ärgert mit ihren Wallungen und an der Lebensgefährtenfront erscheint der erste Jugendfreund, den Aurora während seiner Militärzeit zugunsten von dessen bestem Freund abserviert hat.
Und der ist kein Draufgänger, sondern – auch aufgrund der mit Aurora gemachten Erfahrungen – eher rückzugsorientiert. Blandine Lenoirs „Madame Aurora und der Duft von Frühling“ ist eine melancholisch-süße Komödie über die zweite Morgenröte, mit leichter Hand gedreht, nicht makellos gewachst wie Hollywoods vergleichbare Romantikmärchen über den doch hohen Lebenswert auch des Alters, sondern lebendig, amüsant, traurig, ermutigend und von Wahrhaftigkeit durchdrungen.
Wo ich es sehen kann: auf BluRay und DVD; streambar bei Joyn, Good Movies! Und Love & Passion (Flatrate), bei Magenta TV, Videobuster, Freenet Video, Prime Video, Sky Store (gegen Gebühr)
Regie: Guillermo del Toro
Worum es geht: Das Wesen, das den Militärs im Oscar-gekürten jüngsten Film des Mexikaners Guillermo del Toro hilflos ausgeliefert ist, erinnert an Jack Arnolds „Schrecken vom Amazonas“ alias „Creature From the Black Lagoon“, ein Geschöpf, das 1954 spät die von Frankenstein und Dracula in den frühen Dreißigerjahren begründete Galerie mit Universals klassischen Filmmonstern abschloss. Gefühle bleiben in dem amphibisch-humanoiden Geschöpf mit seinem befremdlichen Blinzeln verborgen. Es ist das Kubakrisenjahr 1962, und während der harte Regierungslakai Strickland (Michael Shannon) den Wassermann quält, gewinnt die Putzfrau (Sally Hawkins) erst seine Aufmerksamkeit, dann sein Vertrauen und seine Hingabe.
Die unwahrscheinlichste Liebesgeschichte entwickelt Guillermo del Toro, als wäre sie das Natürlichste der Welt. Entdeckt Anmut hinter der fischigen Anmutung des Fremden, lässt die Seelen seiner Helden einander berühren und zeigt in der Annäherung des stummen Dings und der stummen Frau, dass Menschen sich wieder und wieder viel zu sehr vor dem Fremden verschränken. All das wurde mit fünf Oscars und dem Goldenen Löwen von Venedig gekrönt.
Wo ich es sehen kann: auf BluRay, DVD & 4K; streambar bei Disney+ (Flatrate), bei Prime Video, Apple TV, Sky Store, Magenta TV. Maxdome. Rakuten TV (gegen Gebühr)
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