Umfrage: Nur jeder Dritte sieht Arztpraxen beim Hitzeschutz gut aufgestellt

Berlin. Laut einer repräsentativen Umfrage der BARMER und des F.A.Z. Instituts sieht nur eine Minderheit der Bürger die Gesundheitseinrichtungen in Deutschland beim Hitzeschutz gut aufgestellt. Demnach finden 31 Prozent Krankenhäuser, 29 Prozent Arztpraxen und 19 Prozent Pflegeeinrichtungen gut oder sehr gut auf Hitzewellen vorbereitet.
„Gesundheitseinrichtungen müssen sich intensiver mit den Herausforderungen des Klimawandels beschäftigen. Hier sind allen voran die Betreiber und Kommunen gefragt, entsprechende Vorkehrungen zu treffen“, so BARMER-Chef Straub.
Mehr Einsatz von Kommunen erwartetDie Kommunen sollten darüber hinaus im öffentlichen Raum Hitzeschutzmaßnahmen ergreifen. So halten laut der Umfrage „Klimaneutraler Gesundheitssektor 2025“ 63 Prozent der Befragten besseren Zugang zu kostenfreiem Trinkwasser für sinnvoll. Etwa jede zweite Person wünscht sich Zugang zu kühlen öffentlichen Aufenthaltsräumen und eine hitzeresistente Stadtplanung, beispielsweise mit hellen, das Sonnenlicht gut reflektierenden Bodenbelägen.
Außerdem sieht ein Großteil der Befragten die Arbeitgeber in der Pflicht, Hitzeschutzmaßnahmen umzusetzen. 57 Prozent wünschen sich demnach flexible Regelungen zu Arbeitszeit und -ort bei Hitzeperioden. 72 Prozent sagen, die Arbeitgeber sollten ab 30 Grad Außentemperatur möglichst Homeoffice ermöglichen. 83 Prozent sind der Ansicht, dass die Arbeitszeit bei Tätigkeiten mit direkter Sonneneinstrahlung verkürzt werden sollte. 62 Prozent würden Bußgelder befürworten, falls der Arbeitgeber keine Hitzeschutzmaßnahmen ergreift.
Hitzewarnungen werden ernst genommenGrundsätzlich sorgen such mehr als 60 Prozent der Menschen in Deutschland wegen mehr möglicher Hitzewellen in Zukunft. Zudem meinen rund drei Viertel, dass die Zahl an heißen Tagen in den vergangenen Jahren zugenommen hat. Von den 1.000 Befragten zwischen 16 und 74 Jahren halten sich 79 Prozent über die gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze für informiert, 73 Prozent nehmen amtliche Hitzewarnungen ernst.
Dementsprechend passen sie ihr Verhalten an, allem voran beim Essen und Trinken. Mehr als 40 Prozent gönnen sich zudem bei extremer Hitze häufigere oder längere Ruhepausen und passen ihr Sportpensum an. (kaha)
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