Finnland: Apothekerverband befürchtet zahlreiche Schließungen durch Reform


In Finnland sollen 36 Millionen Euro in der Apothekenversorgung eingespart werden – der Apothekerverband warnt und macht Alternativvorschläge. / © Adobe Stock/Taina Sohlman
Eine Kürzung von 36 Millionen Euro sei im Reformentwurf des Ministeriums für Soziales und Gesundheit vorgesehen, moniert der Apothekerverband. Dabei seien viele Apotheken aufgrund der Einsparungen bei Arzneimitteln in den Vorjahren, der Veränderungen auf dem Arzneimittelmarkt und der steigenden Kosten bereits in der Vergangenheit in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Auch eine geplante Steueränderung für Zweitapotheken (Nebenapotheken) sieht man beim Verband kritisch.
Der Entwurf des Ministeriums gefährde das nationale Apothekennetz, warnt Risto Holma, Vorsitzender des Apothekerverbandes, und fordert Änderungen an dem Vorschlag. »Die Apothekentaxe wurde während ihrer gesamten Geltungsdauer seit 2017 nicht an die Inflation angepasst, obwohl die Kosten um mehr als ein Fünftel gestiegen sind. Gleichzeitig sind die Preise für verschreibungspflichtige Arzneimittel gesunken und werden weiter sinken, da die Patente auf Arzneimittel auslaufen und biologische Arzneimittel von den Apotheken ersetzt werden«, so Holma.
Noch im Juli versprach Sozialministerin Sanni Grahn-Laasonen: »Wir werden die umfassende Apothekenreform und die damit verbundenen Einsparziele gemäß dem Regierungsprogramm so umsetzen, dass das landesweite Apothekennetz nicht gefährdet wird.«
Das Ministerium will das Steuersystem bei Apotheken vereinfachen. Dem Apothekerverband gehen die Streichungen bei Steuerklassen zu weit. Zudem fordert der Verband eine Anhebung der Untergrenze für die höchste Steuerklasse von den vorgeschlagenen 1,5 auf 2 Millionen Euro sowie eine Anhebung der Obergrenze des Freibetrags von 200.000 Euro auf 300.000 Euro.

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