Frankfurter Kulturszene: 5 neue Direktorinnen gestalten die Zukunft der Museen

An der Spitze von gleich fünf Frankfurter Kulturinstitutionen gab es in den vergangenen Monaten einen Wechsel. Wir stellen die neuen Direktorinnen in den Museen und am Institut für Stadtgeschichte vor, die frische Impulse in die Frankfurter Kulturszene bringen.
„Das wär’s!“ | Doreen Mölders | Historisches Museum Frankfurt
Frankfurt gehöre zu den spannendsten Städten Deutschlands, findet Doreen Mölders und bezieht sich dabei zugleich auf die hier zu erlebende Diversität der Bevölkerung und der Kultur. Dafür kann sie jetzt selber sorgen. Die Archäologin und Historikerin ist seit Anfang des Jahres die neue Chefin im Historischen Museum. Sie will das Haus in die Zukunft führen, auch in die digitale und in eine nachhaltige. Erfahrungen darin bringt sie einige mit. Zuletzt leitete sie sechs Jahre lang das Westfälische Landesmuseum für Archäologie und Kultur in Herne, „das modernste Archäologie-Museum Deutschlands“, wie sie betont.
Bei einigen Veränderungsprozessen dort hätte sie sich an der innovativen Arbeit des Historischen Museums orientiert, erzählt sie weiter. Das sei auch ein Grund für sie gewesen, sich in Frankfurt zu bewerben. Das erste Mal besuchte sie den Neubau 2017, noch vor der Eröffnung. „Ich fand das Haus so beeindruckend, dass ich dachte, das wär’s, es zu leiten.“
Von Brandenburg in die Frankfurter KulturszeneStudiert hat Doreen Mölders Ur- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie und Alte Geschichte in Leipzig und Freiburg. Ursprünglich stammt sie aus Brandenburg, wuchs bei Quedlinburg in Sachsen-Anhalt auf. Als die Mauer fiel war sie 13 Jahre alt. Es zog sie in die Großstadt. Der kleine Lehrstuhl mit beeindruckenden Professoren an der Universität in Leipzig lockte sie. „Es war für mich eine Zeit der Orientierung und der kulturellen Bildung in den Museen und Theatern.“
Eine Forschungsgrabung in Frankreich an einem keltischen Oppidum begeisterte sie schließlich endgültig für die Archäologie. In ihrer Doktorarbeit beschäftigte sie sich allerdings mit Wissenschaftsgeschichte, also der Frage, nach welchen Theorien wir Quellen interpretieren. „Ich bin nicht so weit entfernt von historischen Themen. Ich kenne mich auch in der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts aus, außerdem mit Wirtschafts- und Geldtheorie.“
In ihrem neuen Job ist sie bereits angekommen. Sie habe zwar nicht vor, nach gerade mal sieben Jahren die Dauerausstellung im Museum komplett zu erneuern. „Es gibt aber viel Potenzial, sie zum Beispiel mit digitalen Mitteln zugänglicher zu machen“, stellt sie fest. Das Museum für noch mehr Bevölkerungsteile zu öffnen, ist eines ihrer Ziele. Dazu gehört eben auch die Digitalisierung der Sammlungen, auf der für sie eine Priorität liegt. „Das kulturelle Erbe gehört uns schließlich nicht, es gehört der Gesellschaft.“ Zugleich seien es die Museen, die über die „steinharten Quellen“ in der Debattenkultur verfügen. Die will sie stärker in die Öffentlichkeit bringen. „Wir können so zur Demokratisierung beitragen.“
„Ich freue mich, dass es so viele Frauen sind. Die Kultur wird weiblicher.“ – Doreen Mölders
Anfang des Jahres ist Doreen Mölders, die nach 17 Jahren in Leipzig weitere sechs Jahre als Kuratorin in Chemnitz tätig war, bevor sie nach Herne ging, nach Frankfurt gezogen. Das sei wegen der hohen Mieten hier sehr schmerzhaft gewesen, erzählt sie. „Ich genieße aber die Stadt sehr.“ Die neuen Kolleginnen in den anderen Museen lernt sie nach und nach kennen. „Ich freue mich, dass es so viele Frauen sind. Die Kultur wird weiblicher.“
Das Museum neu denken | Larissa Förster | Weltkulturen Museum
In der Ethnologie gehe es darum, andere Lebensentwürfe und Lebenspraktiken zu verstehen, sich einzulassen und Teil des Alltags einer anderen Welt zu werden. So handhabt Larissa Förster auch ihren Einstieg als neue Leiterin des Weltkulturen Museums. Sie schaut zu, versucht zu verstehen, wie das Kollegium funktioniert. Sie nimmt sich Zeit. „Meine ersten 100 Tage dauern etwas länger“, sagt sie lachend. Die aus Erlangen stammende Ethnologin hat das Museum zu Beginn des Jahres aber auch in einer Phase des Umbruchs übernommen. Nicht nur, dass die drei Villen am Museumsufer, in denen es seit den 1990er-Jahren residiert, dringend saniert werden müssen und damit einige Umzüge auf das Team zukommen.
Nach Jahrzehnten, in denen das Haus über zu wenig Platz klagte, erhält es endlich zusätzliche Räumlichkeiten. „Wir sind künftig mitten zwischen den Wolkenkratzern und Teil der Kulturmeile, zwischen dem neuen Schauspielhaus und der Alten Oper“, freut sich die Direktorin. Auf dem Gelände des Central Business Towers, der an der Neuen Mainzer Landstraße entstehen soll, erhält das Museum im vierten Stock des ehemaligen Gründerzeithauses eine Etage mit rund 500 Quadratmetern Ausstellungsfläche.
„Wir sind gefordert, die Zukunft des Museums zu denken.“ – Larissa Förster
Die Eröffnung ist für 2028 geplant. „Wir gehen mit dem gesamten Team demnächst für vier Tage in Klausur, um ein Konzept zu entwickeln und zu schauen, wie wir die Fläche mit den alten Standorten kombinieren. Das ist ein sehr spannender Prozess. Wir sind gefordert, die Zukunft des Museums zu denken.“
Museum als BegenungsstätteDas Museum sichtbarer machen, neues Publikum erreichen, solche Themen treiben Larissa Förster um. Das Haus habe zudem eine Besonderheit, die es ebenfalls zu nutzen gilt: „Wir haben Gästewohnungen im Haus mit Platz für vier bis fünf Menschen. Wir wollen verstärkt internationale Gäste einladen, die unseren Arbeitsalltag teilen können und zugleich unsere Sammlung mit durchdenken.“
Das Museum, mit seiner Sammlung aus Ozeanien, Afrika, Südostasien und dem amerikanischen Kontinent ist ohnehin ein international vernetzter Ort. Der Kontakt zu Partnern aus indigenen Kulturen und nicht-europäischen Gesellschaften wird gepflegt. Larissa Förster bringt dazu jetzt ihre Kontakte nach Namibia ein, wo sie nach dem Studium in Köln vor vielen Jahren für ihre Doktorarbeit Herero und Deutsche zu ihren jeweiligen Vorfahren, deren Krieg und dem Völkermord interviewte und tief in den Alltag dieser Menschen eintauchte. Sie ist dem Land bis heute eng verbunden.
In Berlin, wo sie seit 2019 am Deutschen Zentrum Kulturgutverluste tätig war und sich als Expertin für postkoloniale Provenienzforschung einen Namen machte, erweiterte sie ihr internationales Netzwerk. Ihre Honorarprofessur an der Berliner Humboldt-Universität behält sie weiterhin bei. Die Verbindung zwischen der akademischen und der Museumswelt werde heute immer wichtiger, betont sie.
Die heutige gesellschaftliche Vielfalt soll sich auch im Museum stärker widerspiegeln, etwa in fremdsprachigen Führungen. Zudem will Förster die Villen des Museums nutzen, um stärker zu experimentieren. „Wir können hier kleinere Formate anbieten, kontroversere Themen und besonders vielstimmig werden. Ich spüre im Team viel Bereitschaft, neue Ansätze auszuprobieren.“
Erst Praktikantin, jetzt Direktorin | Annabelle Hornung | Museum für Kommunikation
Kommunizieren kann Annabelle Hornung. Fragt man sie nach ihrer neuen Arbeitsstelle, dann sprudeln die Sätze geradezu. Es könnte daran liegen, dass sie das Haus bestens kennt. An dem Schreibtisch, an dem sie heute Besprechungen abhält, unterschrieb sie einst ihren Volontärsvertrag. Begonnen hat sie 2002 als Praktikantin im Museum für Kommunikation am Schaumainkai. Sie habe schon alles mögliche im Haus gemacht, Führungen, die Vermietung und in dem Zusammenhang sogar schon die Waschbecken in den Toiletten geputzt, erinnert sie sich.
Nach Stationen an der Goethe-Universität, wo sie vor allem die Feiern zum 100. Geburtstag der Bildungseinrichtung organisierte, und zuletzt als Direktorin des Museums für Kommunikation in Nürnberg, kam sie Anfang des Jahres als Chefin zurück an ihre alte Wirkungsstätte. In besonderen Momenten, nach Abendveranstaltungen, wenn das Museum menschenleer ist, frage sie sich dann schon mal, wie sie eigentlich zu der Stelle gekommen sei, sagt sie. Auch wenn es die 1979 in Heilbronn Geborene stets zurück in ihre Wahlheimat Frankfurt zog, sie wäre durchaus noch ein bisschen länger in Nürnberg geblieben. Doch ihr früherer Chef Helmut Gold ging in den Ruhestand, die Gelegenheit war günstig.
Große FußstapfenGanz leicht fiel es ihr nicht, in die großen Fußstapfen zu treten, die Gold in 27 Jahren als Museumsleiter hinterlassen hatte. „Man ist immer die Jüngste in den Gremien, einige Kollegen kennen mich noch als Volontärin, jetzt bin ich ihre Chefin. Aber ich bin immer offen damit umgegangen“, sagt sie. Sie habe zudem lernen müssen, dass sie nicht immer mit allen harmonisch umgehen könne. Von Helmut Gold habe sie mitgenommen, wie wichtig demokratische Prozesse im Haus seien. „Er war immer ansprechbar, auch schon als Praktikantin durfte ich meine Meinung sagen.“
Er habe zudem die Inhalte des Hauses bei aller Verwaltungsarbeit nicht aus den Augen verloren. So will es auch Annabelle Hornung handhaben. Nachdem sie im Januar ihren Posten angetreten hat, hat sie bereits die Ausstellung „AI Fashion Studio“ über Künstliche Intelligenz (KI) in der Modewelt mit kuratiert. Ihr Herzensthema KI will sie zum Beispiel noch mehr in die Ausstellungen integrieren.
Die Dauerausstellung erhält eine neue Themeninsel darüber. Dazu gibt es Rahmenprogramme zu den Ausstellungen. „KI verursacht einen gesellschaftlichen Wandel. Themen wie die Manipulation, aber auch die ökologischen Folgen, etwa der vermehrte CO2-Ausstoß, werden das Museum weiterhin beschäftigen“, sagt sie, sieht die neue Technik aber nicht nur kritisch. „Ich würde mir wünschen, dass unsere Besucher sich am Eingang einloggen und alle Texte in ihre Muttersprache übersetzt bekommen. Da bin ich der KI gegenüber offen.“
„Wir arbeiten hier an dem schönsten Ort überhaupt. Wenn hier eine Schulklasse rausgeht und mehr weiß als vorher, haben wir viel geschafft.“ – Annabelle Hornung
Die ersten Monate ihrer Tätigkeit pendelte die neue Direktorin zwischen Nürnberg und Frankfurt. Doch die Familie will an den Main umziehen. Hier hat sie schließlich ihren Mann einst kennengelernt – an ihrem Arbeitsplatz, kurz nach ihrem Volontariat. „Es war ein paar Tage vor der „Nacht der Museen“, da haben wir die ersten Schichten zusammen absolviert.“ Geheiratet wurde im Römer, ihre gemeinsame Tochter ist am Main geboren. Und mit ihren Kollegen im Haus ist sie sich ohnehin einig: „Wir arbeiten hier an dem schönsten Ort überhaupt. Wenn hier eine Schulklasse rausgeht und mehr weiß als vorher, haben wir viel geschafft.“
Die Ermöglicherin | Christine Kopf | Deutsches Filminstitut und Filmmuseum (DFF)
Christine Kopf kennt das DFF schon lange. „Ich habe vor 30 Jahren, als sehr junge Studentin, hier ein Praktikum gemacht und alle Abteilungen kennengelernt“, erinnert sie sich. Nach dem Studium war sie immer wieder in unterschiedlichen Positionen, etwa in der Vermittlungsarbeit und als Leiterin des goEast-Filmfestivals, für das Museum tätig, arbeitete aber auch für das Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe und die Robert-Bosch-Stiftung.
Damals hat sie vermutlich noch keinen Gedanken daran verschwendet, dass sie das Haus einmal als künstlerische Direktorin führen würde. Bereits seit Juli 2024 hat sie es kommissarisch übernommen, seit ein paar Wochen teilt sie sich die Leitung des städtischen Museums und des als Verein organisierten Filminstituts offiziell mit Tobias Römer, der für die kaufmännische Seite zuständig ist.
Dass sie schon jetzt von ihrem „tollen Team“ spricht, nimmt man ihr ab, da sie die meisten Mitarbeiter und die einzelnen Abteilungen seit Jahren kennt und deren spezielle Herausforderungen noch aus eigener Anschauung nachvollziehen kann. „Außerdem teilen wir die Leidenschaft für den Film“. Für die inhaltliche Arbeit mit dem Medium bleibt der Chefin allerdings künftig wenig Zeit. „Ich bin eher die Ermöglicherin für mein Team“, stellt sie fest. Bei der Ausstellungsabteilung setzt sie nun eher die konzeptionellen Leitplanken. Drei Themen stehen aber ganz oben auf ihrer Agenda für die kommenden fünf Jahre: Filmproduktion und Künstliche Intelligenz, das Werk von Lotte Reiniger und die Videokunst sowie als nächste Ausstellung die Rolle des Schattens im Film.
„Wir wollen die gesamte Bandbreite der Stadtgesellschaft erreichen und sie mit interessanten Menschen aus der Filmbranche zusammenbringen.“ – Christine Kopf
Dafür bringt sie ihr großes Netzwerk auch zu internationalen Fachleuten ein, vermittelt darüber hinaus aber ebenso die Besonderheiten und Stärken des DFF an die Öffentlichkeit und die Förderer des Hauses. „Wir wollen die gesamte Bandbreite der Stadtgesellschaft erreichen, vom Kita-Kind bis zum Top-Magazin-Leser, und sie zum Beispiel mit interessanten Menschen aus der Filmbranche zusammenbringen“, umschreibt sie die Aufgabe des Hauses.
Vorreiter der Frankfurter Kulturszene in Sachen DigitaliserungDoch das ist nicht alles. „Wir sind ein städtisches Museum, aber wir sind viel mehr als das.“ Sechs Standorte, rund 100 feste Mitarbeiter und weitere in Projekt- arbeit weisen darauf hin, dass das DFF zudem ein Kino mit einem vielfältigen Programm betreibt, Archive mit großen Sammlungen und etwa Nachlässen großer Kinopersönlichkeiten beherbergt, Forschung ermöglicht, Bildungsangebote macht, Festivals veranstaltet und sich damit ausgiebig um die Bewahrung des Filmerbes kümmert.
Gerade im Bereich der Digitalisierung sei das DFF sehr weit vorne, sagt Kopf, die aus Kaiserslautern stammt, aber seit 20 Jahren in Frankfurt lebt, heute mit ihrem Lebensgefährten und ihrem 16-jährigen Sohn. „Es ist eine schöne Herausforderung, der großen Bandbreite unserer Aufgaben gerecht zu werden“, stellt sie fest. In den für Kultur aktuell schwierigen Zeiten will sie daher besonders die Kernaufgaben des Hauses für die Zukunft stabil aufstellen. Und wenn sie die Mittel zusammenbekommt, gerne auch das Foyer ein wenig umgestalten. „Das wäre ein Lieblingsprojekt, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.“
Frankfurts Gedächtnis | Mirjam Sprau | Institut für Stadtgeschichte
Anders als die Museen, welche die Besucher in die Geschichte eintauchen lassen, will ein Stadtarchiv den Bürgern vor allem Zugang zu historischen Originalquellen schaffen. Mirjam Sprau, die seit dem 3. März das Institut für Stadtgeschichte in Frankfurt leitet, ist ausgebildete Archivarin. Ihr Anspruch ist es, den Nutzern zu ermöglichen, die Stadtgeschichte im Detail nachzuvollziehen. Ihre Tätigkeit im „Gedächtnis Frankfurts“ sei vielfältig und lebendig, schwärmt die gebürtige Pfälzerin und wischt damit das Klischee des nüchternen und spröden Archivars sofort vom Tisch. „Wir schaffen das, was morgen Geschichte ist“, stellt sie fest. Die Kernfrage sei immer: „Was wollen wir aufheben und warum.“
Vielfalt der Frankfurter KulturszeneEines ihrer Ziele: Sie will etwas mehr von der Vielfalt der Stadt einfangen, als bisher und sich zum Beispiel der migrantischen Geschichte Frankfurts stärker annehmen. „Das ist schließlich die historische Grundlage dafür, dass sich diese Menschen zugehörig fühlen.“ Ihr geht es deshalb darum, etwa Unterlagen von Kulturvereinen und religiösen Gruppen in die Sammlung aufzunehmen. „Dazu müssen wir aber für das Haus werben und Vertrauensarbeit leisten.“
Auch für die Nutzer will sie einen modernen Zugang zu den Quellen ermöglichen, sodass diese möglichst viel selbst recherchieren können. „Es geht darum, Akten zu digitalisieren, mehr Nutzende ins Haus zu holen. Ich glaube, es ist viel Potenzial da“, stellt sie fest. Erfahrung damit bringt Mirjam Sprau aus dem Bundesarchiv in Koblenz mit, wo sie nach dem Studium Osteuropäischer Geschichte in Marburg und Moskau sowie nach ihrer Promotion in Bremen als Referendarin 2012 begann und zuletzt Referatsleiterin „Grundsatz und Wissenschaft“ war. Ein Umzug an den Main war daher nicht nötig. „Ich lebe schon lange mit meinem Mann und unseren Kindern in Frankfurt. Für mich ist es daher ein Geschenk, dass es mit der Stelle geklappt hat.“
Eine weitere wichtige Aufgabe des Instituts ist die Archivierung der städtischen Akten. „Das sind riesige Massen und wir filtern es auf einen kleinen Bestand.“ Dafür sei es erforderlich, den Mitarbeitern der Stadtverwaltung zu vermitteln, welche Bedeutung die Sachen haben und wo sie hinkommen, damit diese besser einschätzen könnten, wie wichtig ihre Vorarbeit sei.
Mirjam Sprau hat selbst nie in den Akten des Instituts für Stadtgeschichte gearbeitet. „Ich habe ohnehin nur selten deutsche Archive genutzt, ich war immer in Russland. Vor 20 Jahren konnte ich dort viele Quellen sichten, heute hat sich die Lage erheblich verschlechtert.“ In Frankfurt erinnert sie sich aber an die Königsmacher-Ausstellung des Instituts für Stadtgeschichte, die sie damals schon beeindruckte.
„Es ist eine große Chance für die Stadt, dass wir alle sie aus einem neuen Blickwinkel heraus betrachten.“ – Mirjam Sprau
Auch in die aktuelle Ausstellung mit Fotografien von Mickey Bohnacker aus der Nachkriegszeit ist sie direkt involviert. Darüber hinaus ist sie noch dabei, die Nachbarn und befreundeten Institutionen der Frankfurter Kulturszene kennenzulernen. Die neuen Kolleginnen hat sie bereits getroffen. „Annabelle Hornung kenne ich aus dem Studium. Es ist schön, dass wir mehrere neue Kolleginnen sind, die ein großes Interesse an den jeweils anderen Institutionen zeigen. Es ist eine große Chance für die Stadt, dass wir alle sie aus einem neuen Blickwinkel heraus betrachten.“
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