New Balance hat gerade seinen „hässlichsten“ Schuh aller Zeiten hergestellt

Es ist noch gar nicht so lange her, da signalisierte das Tragen von New Balance, dass man aufgegeben hatte. NB-Schuhe, die Uniform der Vorstadtväter, die in schlabbrigen Jeans den Rasen mähten, waren das genaue Gegenteil von cool. Doch dann wurden sie irgendwie wieder cool.

Mit dem Aufstieg von Normcore, ironischer Streetwear und der wachsenden Wertschätzung für funktionale Hässlichkeit gelang New Balance eine stille Revolution. Modelle wie der 990v5 , 2002R und 1906R wurden von Sneakerheads nicht nur akzeptiert, sie wurden verehrt.

Justin Bieber trug sie. Genauso wie Ihr Barista mit Ärmeltattoos und einer Duftwolke von Le Labo. Sie hatten es geschafft. New Balance hatte den Rasen überwunden.

Die Idee, so New Balance, war es, High-Performance-Tradition mit modernster Mode zu verbinden. Entstanden ist ein Pennyloafer, der in einen Laufschuh verwandelt wurde – ein unheiliges Frankenstein-Monster aus Mesh, Gummi und Reue. Basierend auf der beliebten Silhouette von 1906 tauscht der 1906L Sportlichkeit gegen etwas Elegantes. Er besticht durch geschwungene Overlays, Mesh mit offenen Löchern und ABZORB-Fersenpolster, hat aber die Form eines Schuhs, den Ihr Wirtschaftslehrer an einer Privatschule zu einer Kunstausstellung tragen würde.

Um es klar zu sagen: Der Loafer selbst ist eine Ikone. Er entstand in der Ivy-League-Vorbereitung, wurde von der Wall Street übernommen und schließlich von italienischen Schneidern und modernen Herrenmodemarken neu interpretiert. Aber das hier? Das ist weder Tradition noch Hype. Ein furchtbarer Hype. Es ist die Art von Schuh, die ein Junge aus der Innenstadt trägt, der gerade Zimmerpflanzen entdeckt hat, ausschließlich bei COS einkauft und findet, dass Mesh an einem Loafer Grenzen überschreitet. Er ist 29, trägt eine Schultertasche über seinem Blazer und liebt Kick-Ons.

Es ist wirklich schade. Erst vor wenigen Wochen brachte New Balance den 1906A auf den Markt, einen nahezu perfekten Sneaker. Schlank, sportlich und zu allem kombinierbar, von Trainingshosen bis hin zu Anzughosen, festigte er NBs Position als feste Größe im Lifestyle-Sneaker-Bereich.

Dann passierte Folgendes.

Der 1906L versucht, vieles zu sein. Ein eleganter Schuh. Ein Laufschuh. Ein Vibe. Stattdessen ist er eine modische Identitätskrise – ein Beweis dafür, dass nicht jede Idee künstlich hergestellt werden muss.

Wir sagen nicht, dass New Balance den Faden verloren hat. Aber wenn dies die Zukunft von Smart-Casual-Schuhen ist, würden wir lieber unser Glück mit Crocs versuchen.