Eine neue Ära in der Behandlung von Prostatakrebs

Erstellt: 14. Juli 2025 17:14
Der Urologe Prof. Dr. Fatih Altunrende erklärt, dass roboterassistierte Techniken in der Prostatachirurgie sowohl für den Patienten als auch für den Chirurgen erhebliche Vorteile bieten. Diese Methode ermöglicht einen deutlich präziseren Eingriff im Vergleich zur herkömmlichen offenen Operation und beschleunigt zudem den Genesungsprozess deutlich.
Präzisere und angenehmere Eingriffe dank Robotertechnologie
Die roboterassistierte radikale Prostatektomie mit ihrer dreidimensionalen, hochauflösenden Bildgebung ermöglicht Chirurgen, Gewebe millimetergenau zu bearbeiten. Dies ermöglicht die sichere Entfernung von Tumorgewebe unter Schonung der umgebenden gesunden Nerven- und Gefäßstrukturen. Diese Technik ermöglicht insbesondere eine bessere postoperative Erhaltung der Harnkontrolle und der Sexualfunktion.
Robotergestützte Operationen, die über kleinere Schnitte durchgeführt werden, verursachen deutlich weniger Schmerzen als herkömmliche Operationen. Sie reduzieren zudem den Blutverlust während der Operation, senken das Infektionsrisiko und verkürzen die Erholungsphase. Viele Patienten können bereits am nächsten oder übernächsten Tag nach der Operation entlassen werden.
Ästhetische, psychologische und funktionelle Vorteile
Ein weiterer ästhetischer Vorteil der Roboterchirurgie ist die minimale Narbenbildung. Das Fehlen sichtbarer Schnitte nach der Operation ist besonders wichtig für das psychische Wohlbefinden des Patienten. Patienten können sich körperlich und geistig leichter an den Eingriff gewöhnen.
Robotersysteme erhöhen zudem die Mobilität des Chirurgen und ermöglichen hochpräzise Operationen selbst in engen und empfindlichen Bereichen, die für menschliche Hände unzugänglich sind. Dies reduziert sowohl die Operationszeit als auch die Belastung des Patienten.
In welchen Situationen wird es bevorzugt?
Robotergestützte Prostatachirurgie wird im Allgemeinen Patienten empfohlen, bei denen Prostatakrebs im Frühstadium diagnostiziert wurde und deren allgemeiner Gesundheitszustand für eine Operation geeignet ist. Diese Technologie ist jedoch nicht auf Prostatakrebs beschränkt. Robotergestützte Chirurgie kann auch bei Nierentumoren, Nierenbeckenabgangsstenose, Blasenkrebs und einigen Fällen fortgeschrittener Harninkontinenz erfolgreich durchgeführt werden.
Beispielsweise kann bei einer roboterassistierten partiellen Nephrektomie ausschließlich Tumorgewebe entfernt werden, während gesundes Nierengewebe erhalten bleibt. Bei Blasenkrebs ist es sogar möglich, bei Bedarf eine neue Blase zu bilden.
Ist es für jeden Patienten geeignet?
Obwohl die Roboterchirurgie viele Vorteile bietet, ist sie möglicherweise nicht für jeden Patienten geeignet. Erkrankungen wie ein hohes Narkoserisiko, ausgedehnte intraabdominale Verwachsungen oder extreme Fettleibigkeit können ihre Anwendbarkeit einschränken. Daher sollte jeder Fall gründlich und multidisziplinär untersucht werden.
Robotergestützte Methoden, bei denen Technologie auf Chirurgie trifft, bieten Patienten weniger Schmerzen, kürzere Krankenhausaufenthalte, bessere funktionelle Ergebnisse und eine angenehme ästhetische Genesung. Professor Dr. Fatih Altunrende betonte die Bedeutung dieser Methode in der modernen Medizin und erklärte: „Robotergestützte Chirurgie ist nicht nur eine erfolgreiche Operation ; sie ist ein ganzheitlicher Ansatz, der die Lebensqualität des Patienten erhält.“
hurriyet