Deutschland bestellt zusätzliche Hubschrauber im Wert von 1 Milliarde Euro

Deutschland plant, im Rahmen seines Verteidigungsmodernisierungsprogramms rund eine Milliarde Euro (1,1 Milliarden US-Dollar) für den Kauf von 20 zusätzlichen H145M-Militärhubschraubern von Airbus auszugeben. Die Anschaffung gilt als weiterer Schritt in Berlins verstärkten Verteidigungsausgaben, die nach dem russischen Angriff auf die Ukraine beschleunigt wurden.
Laut Dokumenten des deutschen Finanzministeriums, die Bloomberg und Reuters vorliegen, sollen die Hubschrauberlieferungen innerhalb von zwei Jahren, beginnend im Jahr 2027, abgeschlossen sein. Der Kaufvorschlag wird in Kürze dem Haushaltsausschuss des Bundestages vorgelegt.
Abschluss des Rahmenabkommens 2023
Die neue Beschaffung ermöglicht die Ausübung von 20 Optionen aus dem im Dezember 2023 unterzeichneten Rahmenvertrag über den Hubschrauber H145M. Im Rahmen dieses Vertrages hatte Deutschland insgesamt 82 Mehrzweckhubschrauber des Typs H145M bestellt, davon 62 Festbestellungen und 20 Optionen. Dies ist die bisher größte Bestellung eines H145M.
Die Vereinbarung umfasst auch Ersatzteile, Wartung, Schulungen und sieben Jahre Supportleistungen. Airbus lieferte die ersten Hubschrauber im November 2024 an die Bundeswehr. Von den 20 neuen Hubschraubern werden 15 für Kampfeinsätze und fünf für die Ausbildung von Spezialkräften eingesetzt.
Zeitenwende wird aus dem Verteidigungsfonds finanziert
Dieser zusätzliche Auftrag im Wert von rund 931 Millionen Euro wird aus dem 100 Milliarden Euro schweren Sonderverteidigungsfonds der Bundesregierung finanziert, der im Rahmen der „Zeitenwende“ – nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine – eingerichtet wurde. Die Bundesregierung schätzt, dass die Betriebs- und Wartungskosten für insgesamt 82 Hubschrauber des Typs H145M bis 2048 drei Milliarden Euro erreichen werden.
Fortschrittliche Plattform für leichte Angriffs- und Spezialoperationen
Der H145M ist die Militärversion des zweimotorigen leichten Hubschraubers H145 von Airbus. Er kann mit dem Waffenmanagementsystem HForce ausgestattet werden, das die Integration von gelenkten und ungelenkten Raketen, Waffenbehältern und Panzerabwehrraketen ermöglicht.
Die H145M sind speziell für Missionen wie leichte Angriffe, Luftnahunterstützung und Spezialeinsätze optimiert. Der deutsche Rüstungskonzern Hensoldt liefert die Systeme für elektronische Kampfführung und Nachtsicht. Weitere deutsche Zulieferer stellen Missionsausrüstung und Schutzsysteme bereit.
Mit dieser Neuanschaffung will Deutschland eine der modernsten Flotten leichter Kampfhubschrauber in Europa aufbauen.
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