Im Tourismus müssen die richtigen Schritte unternommen werden

Das Verkehrsministerium unternahm diesen Schritt auf Druck von Parlamentsabgeordneten, die das dynamische Preissystem kritisierten. Sie führten an, dass steigende Ticketpreise dazu führten, dass Bürger lieber internationale Reisen als Inlandsreisen bevorzugen. Die erhöhten Preise, insbesondere in Zeiten hoher Nachfrage, stießen auf Kritik.
Unterdessen stehen auch neue Regelungen zum Handgepäck auf der Tagesordnung. Ein Senator des Oberhauses hat einen Gesetzentwurf eingebracht, der Fluggesellschaften daran hindern soll, individuelle Größen- und Gewichtsgrenzen für Handgepäck festzulegen. Der Gesetzentwurf zielt darauf ab, Praktiken zu verhindern, die es Passagieren erschweren, neben ihren persönlichen Gegenständen auch Handgepäck mitzunehmen.
Mit einer neuen Regelung, die am 1. September in Kraft tritt, endet die Praxis, Rückflugtickets zu stornieren, wenn ein Passagier den ersten Flug nicht antritt.
Während die Behörden behaupten, diese Maßnahmen zielten darauf ab, die Passagierrechte zu schützen und den Reisekomfort zu verbessern, weisen Branchenexperten darauf hin, dass solche Eingriffe oft zu höheren Ticketpreisen führten. Experten zufolge ermöglicht die freie Preisgestaltung günstigere Ticketpreise in Zeiten geringer Nachfrage. Andernfalls könnten Fluggesellschaften in der Nebensaison auf Preissenkungen verzichten, um Einnahmeverluste auszugleichen.
Dies kann zwar kurzfristig einigen Passagieren zugute kommen, kann aber auf lange Sicht zu höheren Ticketpreisen führen.
Die Türkei blutet in Deutschland.
Roland Gassner, Business Development Director bei TDA, analysierte auf der Veranstaltung „Experience Bulgaria“ die Entwicklung der Reisebuchungen in Deutschland. Gassner betonte insbesondere den deutlichen Nachfragerückgang auf dem türkischen Markt und erläuterte die Auswirkungen von Preiserhöhungen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Gassner stellte einen Rückgang der Pauschalreisebuchungen in die Türkei um rund fünf Prozent im Vergleich zur letzten Saison fest. Als Hauptgrund nannte er die hohen Preissteigerungen aufgrund der fast 40-prozentigen Inflation in der Türkei. „Die Türkei war im vergangenen Jahr eines der beliebtesten Reiseziele auf dem deutschen Markt“, sagte er. „In diesem Jahr hat der Preisdruck jedoch die Nachfrage negativ beeinflusst.“
Der Nachfragerückgang in der Türkei wird durch eine Verlagerung hin zu anderen Mittelmeerzielen, insbesondere Griechenland und Spanien, ausgeglichen. Beliebte Reiseziele wie Mallorca in Spanien und Griechenland haben bei deutschen Urlaubern aufgrund ihres guten Preis-Leistungs-Verhältnisses an Bedeutung gewonnen.
Gassner wies darauf hin, dass die Einnahmen aus Pauschalreisen in Deutschland von Januar bis Mai um vier Prozent gestiegen seien, die Buchungszahlen jedoch weitgehend stabil geblieben seien. Als Hauptgrund dafür nannte er Preiserhöhungen. „Während die Zahl der Touristen gleich geblieben ist, sind die Pro-Kopf-Ausgaben gestiegen“, sagte er.
Im Zuge der Pandemie hat das Interesse deutscher Urlauber an Last-Minute-Angeboten abgenommen. Gassner sagte: „Frühbuchungen werden heute bevorzugt. Urlauber planen und organisieren ihre Reisen besser.“ Dieser Wandel erfordert die Entwicklung neuer Strategien für die Branchenakteure.
Gassner stellte fest, dass mit Ausnahme der Kurzstreckenziele im Mittelmeerraum bei Langstreckenzielen wie den USA aufgrund der hohen Reisekosten Rückgänge von bis zu 30 Prozent zu verzeichnen seien. Er fügte jedoch hinzu, dass das Interesse an alternativen Zielen wie der Karibik, Afrika und dem Fernen Osten zunehme.
„Die Türkei verliert aufgrund des Preis- und Inflationsdrucks Marktanteile auf dem deutschen Markt. Es ist wichtig, mit alternativen Reisezielen durch eine wettbewerbsfähige Preispolitik und attraktive Angebote zu konkurrieren“, sagte Gassner und betonte die Bedeutung von Stabilität und Kundenvertrauen in der Branche.
Gassner teilte auch wichtige Beobachtungen aus anderen Märkten als Deutschland mit. Er stellte fest, dass die Nachfrage nach Türkei auf dem Schweizer und österreichischen Markt zwar relativ stabil sei, die Preissensibilität jedoch weiterhin hoch sei.
Der russische Markt erlebte aufgrund der wirtschaftlichen Lage und Reisebeschränkungen Schwankungen. Steigende Kosten für Fernreisen führten zu einem Rückgang der Nachfrage aus den USA nach Europa um rund 30 Prozent. Alternative Reiseziele wie die Karibik, Afrika und der Ferne Osten erfreuen sich hingegen wachsender Beliebtheit, insbesondere bei Fernreisen. In den skandinavischen Ländern haben sich die Umsätze bei Pauschalreisen seit der Pandemie rasch erholt, und der Trend zu Frühbuchungen hat sich verstärkt.
İstanbul Gazetesi